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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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nebeneinander, um sich gegenseitig zu wärmen. Ich lehnte die Einladung ab, ihnen Gesellschaft zu leisten.
    »Meine Heizung funktioniert ganz gut«, erklärte ich dem Riesen. »Meinetwegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    Aber später wachte ich trotz meines Schutzanzugs vor Kälte zitternd auf und mußte den Thermostat etwas höher einstellen. Johnny Thunder schien die Kälte nichts auszumachen. Seine Größe wirkte sich in diesem Fall allerdings vorteilhaft aus, denn er hatte im Verhältnis zu seinem Körpergewicht weniger Oberfläche, die Wärme abstrahlen konnte. Er würde nicht leicht erfrieren, dazu mußte es noch wesentlich kälter werden.
    Als er mich weckte, war es schon fast Nacht; die Sonne war hinter den Bergen im Westen untergegangen. Wir hatten jetzt ein Schneefeld mit etwa dreißig Grad Steigung vor uns. Überall ragten Felsbrocken und Eisklumpen aus dem Schnee, so daß wir uns festhalten und daran hochziehen konnten; aber wir kamen nur langsam voran. Die Skorpione waren uns nähergerückt, während wir schliefen, und ich schätzte, daß sie etwa fünf Kilometer hinter uns waren. Jetzt erkannte ich, daß das Rudel aus ungefähr fünfundzwanzig Tieren bestand, die einen weiten Halbkreis bildeten und in dieser Formation vorrückten. Das gefiel mir nicht, denn es ließ auf mehr Intelligenz schließen, als ich Skorpionen zugetraut hätte. Woola rollte die Augen, fletschte die Zähne und knurrte leise, während er sich nach unseren Verfolgern umsah. Der Riese kümmerte sich nicht um sie, sondern marschierte langsam und gleichmäßig weiter.
    »Wie steht es mit den Skorpionen?« fragte ich ihn bei der nächsten Rast. »Überlassen wir es ihnen, wo sie uns angreifen wollen? Oder bauen wir uns irgendwo eine Art Befestigung, damit sie uns vielleicht nur von dreieinhalb Seiten angreifen können?«
    »Sie müssen zu uns kommen.«
    Ich sah den langen Gletscher hinab, den wir seit Stunden hinaufgeklettert waren, und versuchte die Entfernung zwischen uns und dem Skorpionrudel abzuschätzen.
    »Nicht mehr als drei Kilometer«, stellte ich fest. »Sie hätten uns irgendwann in den letzten zwei oder drei Stunden einholen können. Worauf warten sie eigentlich noch?«
    Der Riese sah zu dem hohen Grat auf, der zweitausend Meter über uns glitzerte, weil er noch von der Abendsonne beschienen wurde. »Dort oben ist die Luft dünner und kälter. Sie spüren, daß wir dann schwächer sind.«
    »›Immer mit der Ruhe‹ ist ein schöner Grundsatz, aber man kann auch übertreiben. Was hältst du davon, ihnen dort oben eine Falle zu stellen?« Ich deutete auf einige Felsbrocken hundert Meter über uns.
    »Sie würden uns nicht in die Falle gehen.«
    »Auch recht«, sagte ich mißmutig. »Schließlich bist du der ortskundige Führer; ich bin nur als Tourist hier. Du mußt wissen, was am besten ist. Aber wie geht die Sache weiter, wenn es richtig dunkel wird?«
    »Der Mond geht bald auf.«
    In den beiden nächsten Stunden legten wir kaum einen Kilometer zurück. Die Steigung betrug jetzt etwa fünfundvierzig Grad. Bei jedem Schritt hinterließen wir eine Kaskade aus Pulverschnee. Ohne den Anzug hätte ich diesen Aufstieg wahrscheinlich trotz der niedrigen Schwerkraft nicht geschafft. Johnny Thunder benützte jetzt oft seine Hände, und Woola keuchte erbärmlich.
    »Wie alt ist dein Hund?« fragte ich, als wir bei der nächsten Rast auf dem Rücken lagen. Meine Gefährten atmeten die für ihre Begriffe schon sehr dünne Luft keuchend ein, und ich gab vor, ebenfalls an Atemnot zu leiden, während ich wunderbar sauerstoffreiche Luft aus meinem Anzugkollektor einatmete.
    »Drei Jahre.«
    »Das wären ungefähr fünfunddreißig Standardjahre. Wie lange ...« Mir fiel ein, daß ich keuchen mußte, und ich tat es überzeugend. »... leben Hunde hier?«
    »Das weiß ... niemand.«
    »Was soll das heißen?«
    »Diese Hunde ... sterben im Kampf.«
    »Hmm. Dazu hat er wahrscheinlich bald Gelegenheit.«
    »Und dafür ... ist er dankbar.«
    »Er sieht aber verdammt ängstlich aus«, behauptete ich. »Außerdem scheint er ziemlich erschöpft zu sein.«
    »Ja, er ist müde. Aber seinesgleichen ... kennt keine Angst.«
    Wir arbeiteten uns einen Kilometer weiter durch den Schnee, bevor die Skorpione beschlossen, uns endlich anzugreifen.
     
    Der Hund merkte es zuerst; er bellte laut und warf sich herum, so daß er fünf Meter tiefer als wir zwischen uns und den Angreifern stand. Unsere Position hätte vom Standpunkt des Verteidigers aus

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