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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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halben Meter weit zurück, ohne ihn jedoch wirklich aufzuhalten. Der Stachel zischte nach vorn und grub sich ins Eis zwischen meinen Füßen.
    »Das Auge!« Die Stimme des Riesen übertönte das Knurren des Hundes und das wütende Summen der Angreifer. »Das Auge, Carl Patton!«
    Jetzt sah ich es endlich: ein dunkelrotes Facettenauge in der Mitte des Kopfes. Es explodierte förmlich, als ich schoß. Ich drehte mich im gleichen Atemzug nach rechts um und sah nur aus dem Augenwinkel heraus, wie der Riese seinen Stab mit beiden Händen schwang. Dann stoß ich wieder, sprang von meiner Brustwehr, arbeitete mich allmählich zu Johnny Thunder hinüber und schoß dabei auf alles, was mir in die Quere kam. Die Skorpione hatten uns umzingelt, aber jeweils nur fünf oder sechs konnten sich am Rand der Vertiefung zusammendrängen, die der Riese in den Schnee getrampelt hatte. Einer wurde von den Herandrängenden nach vorn gestoßen, verlor den Halt und wurde erschlagen, bevor er stechen konnte. Ich erlegte den nächsten Angreifer und sprang zu Johnny Thunder hinunter.
    »Rücken an Rücken, Carl Patton«, wiederholte der Riese. Zwei Skorpione erschienen auf dem Wall toter Ungeheuer, und ich erlegte sie, während sie ihren Stachel hoben. Dann traf ich auch noch den nächsten, der über ihre im Todeskampf zuckenden Leiber kroch. Nun ließ der Druck plötzlich nach, und ich hörte den Riesen und seinen Hund keuchen, spürte einen stechenden Schmerz am linken Bein und merkte, daß ich selbst nach Atem rang. Ein Skorpion stand nur drei Meter von uns entfernt auf wackligen dünnen Beinen, aber er kam nicht näher. Ich wollte aus dem Loch klettern und wurde von einem mächtigen Arm zurückgehalten.
    »Sie müssen ... zu uns kommen«, keuchte der Riese. Sein Gesicht war rot angelaufen, und er rang nach Atem, aber er lächelte dabei.
    »Wie du meinst«, antwortete ich.
    »Deine kleine Waffe ist eines Mannes würdig«, stellte er fest, anstatt mir Vorwürfe wegen meiner Dummheit zu machen.
    »Woraus bestehen sie eigentlich?« wollte ich wissen. »Die ersten Schüsse waren fast wirkungslos, als seien sie mit Stahl gepanzert.«
    »Sie sind keine leichten Gegner«, gab der Riese zu. »Aber wir haben trotzdem neun erlegt.« Er sah zu seinem Hund hinüber, der noch immer keuchend vor den Skorpionen stand, die sich summend und klickend etwa zwanzig Meter weit zurückgezogen hatten. »Woola hat fünf erledigt. Sie werden vorsichtig, wenn sie ...« Er sprach nicht weiter, sondern sah an mir herab und starrte mein Bein an. Dann ließ er sich auf die Knie nieder und berührte einen Riß in meinem Anzug, der mir noch nicht aufgefallen war. Dieser Anblick versetzte mir einen Schock. Mein Schutzanzug bestand aus einem zähen Metallgewebe, das sich nicht einmal mit der Schere schneiden ließ – aber einer dieser Stacheln hatte es aufgerissen.
    »Die Haut ist unverletzt«, sagte der Riese. »Du hast heute Glück gehabt, Carl Patton. Die Berührung des Stachels bringt den Tod.«
    Hinter ihm bewegte sich etwas. Ich stieß einen Warnschrei aus und schoß gleichzeitig. Ein Skorpion fiel an der Stelle zu Boden, an der Johnny Thunder eben noch gekniet hatte. Ich schoß zum zweitenmal und traf glücklich das Auge, während der Stab des Riesen nur eine Zehntelsekunde später herabsauste. Ich sah rasch zu den anderen Skorpionen hinüber, die jedoch endgültig den Rückzug angetreten hatten.
    »Du verdammter Trottel!« fuhr ich den Riesen wütend an. »Warum paßt du nicht besser auf? Wie kann man bloß so leichtsinnig sein?«
    »Ich stehe in deiner Schuld, Carl Patton«, antwortete er nur.
    »Unsinn! Niemand ist mir etwas schuldig – und das gilt auch umgekehrt!«
    Er äußerte sich nicht dazu, sondern sah nur auf mich herab, atmete schwer und lächelte verständnisvoll, als habe er ein aufgeregtes Kind vor sich. Ich holte mehrmals tief Luft, schluckte trocken und fühlte mich wieder besser – aber nicht sehr.
    »Sagst du mir jetzt deinen richtigen Namen, kleiner Krieger?« fragte der Riese.
    Ich spürte, daß eine kalte Hand nach meinem Herzen griff. »Wie meinst du das?«
    »Wir haben Seite an Seite gekämpft. Deshalb ist es nur angebracht, daß wir die geheimen Namen austauschen, die unsere Mütter uns bei der Geburt gegeben haben.«
    »Oh, du meinst irgendeinen Zauber, was? Ein geheimes Wort, das ungeahnte Macht verleiht, nicht wahr? Das kannst du dir sparen, Dicker. Johnny Thunder genügt mir.«
    »Wie du willst ... Carl Patton.« Er ging zu seinem

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