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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Offizieren, die intelligent genug waren, um ihm zuzuhören, sei sein vierter Krieg und seine achte beschränkte kriegerische Verwicklung, ganz zu schweigen von verschiedenen anderen Schwierigkeiten, die sich im Laufe seines Lebens in der Army in den Weg gestellt hatten. Das war nicht ganz wahr, aber der Sergeant glaubte fest daran und war so davon überzeugt, daß dieses Gefühl fast besser als die Wahrheit war. In Wirklichkeit hatte der Sergeant vor seiner Versetzung in diese Kompanie fünfzehn Jahre lang in einer Instandsetztungseinheit gearbeitet, aber diese Tatsache erwähnte er höchstens in gelegentlichen Briefen an seine Frau. Seine Versetzung war damals eigentlich eine Pleite und ein Versehen gewesen, das darauf beruhte, daß diese Kompanie vor Ausbruch des begrenzten Krieges eine Versorgungseinheit gewesen war, der der Sergeant versehentlich als Mechaniker zugeteilt worden war. Daß sich alles anders entwickelt hatte, war vermutlich die Schuld des Hauptquartiers, aber der Sergeant war in dieser Beziehung mit den Schwachsinnigen ganz zufrieden.
    Zu Beginn seiner militärischen Laufbahn hatte der Sergeant versehentlich einen General angeschossen anstatt auf die Scheibe zu zielen. Der General hatte zum Glück nur ein Ohr verloren, und er hatte dem Sergeanten bei der Kriegsgerichtsverhandlung lachend erklärt, darauf könne er gut verzichten, weil er ohnehin meistens nur Unsinn zu hören bekomme. Der General behauptete jedoch auch, der Sergeant habe kein Recht gehabt, auf ihn zu schießen, während er die Truppe inspizierte, selbst wenn die Schüsse aus Aufregung gefallen sein sollten, wie der Sergeant zu seiner Verteidigung vorbrachte. Der General fuhr fort, seiner Meinung nach gebe es nach den neuesten sozialwissenschaftlichen und psychologischen Erkenntnissen nur eine einzige annehmbare Lösung: Der Sergeant müsse zum Erschießen verurteilt werden, damit er am eigenen Leib spüre, was er einem anderen angetan habe. Als der Sergeant das hörte, stand er vor dem Kriegsgericht auf und sagte, jetzt schäme er sich zum erstenmal in seinem Leben, sich freiwillig zum Dienst in der Army verpflichtet zu haben.
    Als der Vorsitzente des Kriegsgerichts, ein alter Major, das hörte, forderte er den Sergeanten auf, nur die Ruhe zu bewahren, und wollte von ihm ganz privat und nicht fürs Protokoll bestimmt hören, was er mit seinem Leben vorhabe. Als der Sergeant erwiderte, er strebe nur eine ehrenhafte Karriere und den Dienstgrad eines Sergeanten an (damals war er noch weniger; ein Gefreiter, um es genau zu sagen), teilte der Major dem General mit, der Sergeant habe es eigentlich verdient, anders als die sonstigen Durchschnittssoldaten behandelt zu werden, und der General sagte, die Aussage des Sergeanten habe ihn zutiefst gerührt. Schließlich einigte man sich darauf, den Sergeanten fünf Jahre lang an jedem Monatsersten mit Einbehaltung seines Monatssolds zu bestrafen und ihn in den hohen Norden abzukommandieren, wo er als Kraftfahrzeugmechaniker und Lastwagenfahrer ausgebildet werden sollte. Der General behauptete, er brauche nicht einmal sonderlich lange nachzudenken, um sich einige Garnisonen einfallen zu lassen, die für den Sergeanten geradezu ideal wären, weil er sich dort bewähren könne, aber er erinnerte ihn auch daran daß er seine Ausgaben in Zukunft scharf einschränken müsse, weil es gelte, mit recht beschränkten Mitteln auszukommen.
    Der Sergeant hatte gelernt, äußerst sparsam zu leben (selbst jetzt vergaß er noch immer, seinen Sold abzuholen, wenn das Hauptquartier ihn bringen ließ; er war immer erstaunt darüber, daß er etwas zu bekommen hatte), und reparierte vierzehn Jahre lang Kraftfahrzeuge, aber innerlich war er wütend, denn wegen seiner Versetzung zu dieser Instandsetzungseinheit verpaßte er mehrere Kriege und kriegerische Verwicklungen, und seine Frau (die er geheiratet hatte, bevor ihm einfiel, sich freiwillig zu verpflichten) schämte sich, weil er nicht wie die Gatten ihrer meisten Freundinnen gefallen war. Das führte dazu, daß er und seine Frau sich stillschweigend darauf einigten, in Zukunft voneinander getrennt zu leben, und der Sergeant (der inzwischen Sergeant geworden war) begann neu in seine Einheit versetzten Männern zu erzählen, er finde diese Arbeit persönlich sehr beruhigend, nachdem er in einem Krieg und drei kriegerischen Verwicklungen seinen Mann gestanden habe. Die Neuen schienen ihm das zu glauben, was höchst befriedigend war, aber der Sergeant hatte trotzdem

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