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Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 24 - Der letzte Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Schädel und machte eine abwehrende Handbewegung. »Ich möchte nicht ... nein, nicht okay! Ich habe natürlich etwas Angst, aber wenn ich einen Teufel beschwöre, erwarte ich zumindest, daß er sich anständig benimmt, wie es in den alten Sagen geschildert wird, anstatt eine lächerliche Geschichte aufzutischen und ...«
    »Wenn du wen beschwörst?«
    »Einen Teufel, einen Geist, einen Dämon, einen Vertreter des Bösen ...«
    »Hör zu, Kumpel, ich habe mich bisher wirklich zusammengerissen, aber jetzt bringst du mich bald dazu, in die Luft zu gehen. Du bezeichnest mich als Dämon?«
    »Nun, das bist du doch auch ...« Das Lebewesen trat einen Schritt zurück, lehnte sich an die abbröckelnde Wand und machte ein verblüfftes Gesicht. »Oder etwa nicht?«
    »Aha, du bist doch intelligenter, als du aussiehst; du kapierst schnell. Hör zu, ich möchte weder deine Gefühle noch sonst etwas verletzen, aber ich habe den Eindruck, daß du irgendwie von falschen Voraussetzungen ausgehst. Was hattest du ursprünglich vor?«
    »Falsche Voraussetzungen? Wie heißt du?« fragte der Dämon plötzlich.
    »Findest du jetzt eine lange Vorstellung angebracht?«
    »Wie heißt du?«
    Pinchok seufzte und nannte seinen Namen. »Mit k am Ende«, fügte er hinzu.
    »Nicht Beelzebub oder Mephistopheles? Oder wenigstens Luzifer?«
    Pinchok schnaubte verächtlich. »Klar, damit wäre meine Karriere gesichert. Das würde sich doch ausgezeichnet machen: Mephistopheles und seine talentierten Finger! Großartig.«
    Pinchok schüttelte den Kopf, aber der Dämon sah gar nicht hin. Er hatte nach einem dicken alten Wälzer gegriffen und blätterte jetzt eifrig darin herum. »Der Name kommt tatsächlich nicht vor«, stellte er dann enttäuscht fest. Er warf Pinchok einen nachdenklichen Blick zu. »Aber was bist du sonst, wenn du schon kein Dämon sein willst?«
    Pinchok sah angewidert zu den Göttern auf. »Nur ein strebsamer, fleißiger Lorrisspieler, Jack – sonst nichts. Läßt du mich jetzt endlich gehen? Ich bin nur ein kleiner Arbeiter.«
    Der Dämon begann zu lächeln. »Und du hältst mich vermutlich für einen Dämon?«
    Pinchok nickte schweigend, und der Dämon begann hysterisch schrill zu lachen. Dieses Geräusch jagte Pinchok einen kalten Schauer über den Rücken und verletzte seine Ohren wie das Kreischen einer ungestimmten Voalo. Er klappte die Ohrenspitzen über den Gehörgang und schirmte dadurch sein Trommelfell ab, bis der Dämon ausgelacht hatte.
    »Das ist wirklich ein Witz«, behauptete der Dämon schließlich.
    »Ich will wieder nach Hause«, erklärte Pinchok.
    »Jeder hält den anderen für einen ...« Er begann erneut zu lachen.
    »Willst du mir das nicht endlich erklären?«
    »Die Sache ist ganz einfach«, sagte der Dämon. »Ich habe zufällig ein sehr seltenes altes Buch entdeckt und wollte die darin enthaltenen Zaubersprüche dazu benützen, um einen Pakt mit dem Teufel zu schließen. Mir geht es nicht sonderlich gut, weißt du. Aber anscheinend gibt es gar keine Teufel, denn ich habe nur dich herbeigezaubert – vielleicht aus einer anderen Dimension oder so ähnlich –, aber du hast eigentlich ganz richtig ausgesehen, deshalb wollte ich ...«
    »Wunderbar. Ich habe allen Grund, beleidigt zu sein, und du bist also auch kein Dämon. Freut mich sehr, das zu hören. Damit ist eigentlich alles geklärt, was? Warum schickst du mich nicht gleich nach Hause zurück?«
    Der andere nickte. »Die Worte stehen hier auf der nächsten Seite.« Dann starrte er Pinchok an. »Augenblick! Die Dämonengeschichten müssen irgendeinen Ursprung haben. Klar, ich möchte wetten, daß früher schon andere aus deiner Heimat hierher versetzt worden sind. Natürlich!« Er lächelte. »Selbst wenn du kein Teufel bist, kannst du einen vertreten. Du besitzt bestimmt irgendwelche Kräfte, die mir nützlich sind. Und ich brauche dir nicht einmal meine Seele zu verkaufen.«
    »Sage die Worte«, forderte Pinchok ihn auf und stieß vergeblich gegen die unsichtbare Barriere. Allmählich verstand er, was der andere meinte. »Sage den Zauberspruch.«
    »Sobald du getan hast, was ich von dir verlange.«
    »Ich kann dir nicht helfen? Was weiß ein armer Musiker schon?«
    »Hier gibt es nicht viele Zauberkünstler«, versicherte ihm der andere, ohne auf seine Worte zu achten, »und nur ich kann dich wieder nach Hause zurückversetzen. Ich lerne den Spruch am besten auswendig und verbrenne dann das Buch, bevor ich dich ganz in diese Welt lasse. Etwas

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