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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Wahrscheinlichkeit, daß einer davon einen bewohnbaren Planeten enthält, wäre bestimmt größer als 0,95. Wir wüßten dann fast bestimmt, daß ...«
    So ging es noch lange weiter.
     
    Die ursprünglich bewilligten Mittel reichten selbstverständlich bei weitem nicht aus, aber Madarian verließ sich darauf, daß später weitere Summen zur Verfügung stehen würden. Wenn es um die Frage ging, ob zweihundert Millionen Dollar Verlust tragbar waren, wenn weitere hundert Millionen den Erfolg garantierten, würden diese zusätzlichen hundert Millionen Dollar zähneknirschend bewilligt werden.
    Jane 1 wurde gebaut und Bogert vorgestellt. Der Direktor betrachtete sie nachdenklich. »Warum hat sie eine Wespentaille?« fragte er dann. »Das ist doch eine mechanisch schwache Stelle?«
    Madarian grinste. »Hören Sie, Peter, wenn sie schon Jane heißen soll, hat es keinen Sinn, einen Tarzan aus ihr zu machen.«
    Bogert schüttelte den Kopf. »Nein, das gefällt mir nicht«, stellte er fest. »Demnächst bekommt sie noch einen Busen – und das wäre grundfalsch. Wenn Frauen sich einbilden, Roboter könnten wie sie aussehen, kommen sie nur auf verrückte Gedanken, und wir müssen uns auf echte Feindseligkeit gefaßt machen.«
    »Okay, vielleicht haben Sie recht«, stimmte Madarian zu. »Keine Frau will das Gefühl haben, durch ein anderes Wesen, das keinen ihrer Fehler hat, ersetzbar zu sein.«
     
    Jane 2 hatte keine Wespentaille mehr. Sie war ein düster wirkender Roboter, der sich nur selten bewegte und nicht viel sprach.
    Während Jane 2 gebaut wurde, war Madarian kaum jemals begeistert in Bogerts Büro gestürmt, um von irgendwelchen Triumphen zu berichten, und das war ein sicheres Anzeichen dafür, daß nicht alles nach Wunsch ging. Solange Madarian Erfolg hatte, war er nicht zu bremsen. Er machte sich nichts daraus, Bogert mit irgendeiner Siegesmeldung um drei Uhr morgens aus dem Bett zu holen, anstatt damit bis zum Frühstück zu warten. Das wußte Bogert aus eigener Erfahrung.
    Aber jetzt wirkte Madarian niedergeschlagen. Er war blaß, schien abgemagert zu sein und war sichtlich bedrückt.
    »Sie redet nicht«, behauptete Bogert deshalb und war überzeugt, richtig vermutet zu haben.
    »Doch, doch, sie redet!« Madarian ließ sich in einen Sessel fallen und biß sich auf die Unterlippe. »Jedenfalls manchmal ...«
    Bogert stand auf und betrachtete den Roboter, den Madarian mitgebracht hatte, von allen Seiten. »Und wenn sie redet, gibt sie nur unverständliches Zeug von sich, was? Nun, wenn sie nicht redet, ist sie kein weibliches Wesen, nicht wahr?«
    Madarian rang sich ein schwaches Lächeln ab und wurde sofort wieder ernst. »Das Gehirn allein hat einwandfrei funktioniert«, stellte er fest.
    »Ja, ich weiß«, antwortete Bogert. »Das war zu erwarten.«
    »Aber sobald das Gehirn die Körperfunktionen des Roboters kontrollieren mußte, waren gewisse Veränderungen notwendig«, fuhr Madarian fort.
    »Selbstverständlich«, stimmte Bogert gelassen zu.
    »Aber die erzielten Ergebnisse sind unberechenbar und frustrierend«, klagte Madarian. »Diese Ungewißheit ist ...«
    »Ungewißheit?« unterbrach Bogert ihn. Seine eigene Reaktion überraschte ihn. Die Firma hatte Unsummen für dieses Projekt aufgebracht, und seit der ersten Besprechung waren zwei Jahre vergangen, aber die Ergebnisse waren noch immer enttäuschend, um es höflich auszudrücken. Trotzdem hatte Bogert noch Spaß an ironischen Bemerkungen, über die Madarian sich ärgerte.
    Bogert fragte sich allerdings auch, ob er damit nicht im Grunde genommen Susan Calvin meinte, die sich auch dadurch nicht hätte erschüttern lassen. Solange alles klappte, war Madarian optimistischer, als Susan es je gewesen wäre, aber wenn es Schwierigkeiten gab, ließ er den Kopf hängen, was Susan nie getan hätte. Deshalb war Susan Calvin in kritischen Situationen fast unangreifbar gewesen.
    Madarian reagierte nicht auf Bogerts letzte Frage; allerdings nicht aus Verachtung, wie es Susan Calvin getan hätte, sondern weil er sie gar nicht richtig gehört hatte.
    »Es handelt sich nur darum, eine richtige Lösung auch als solche zu erkennen«, behauptete er jetzt. »Jane 2 stellt wunderbare Kombinationen an. Sie kombiniert beliebige Informationen, aber sobald sie das getan hat, ist sie nicht imstande, nützliche Resultate von unsinnigen zu unterscheiden. Das ist keine leichte Aufgabe: Wir müssen einen Roboter so programmieren, daß er sinnvolle Resultate erkennt – aber wir

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