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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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spielt, so daß man glaubte, es möglichst ausschalten zu müssen. Aber warum eigentlich? Sobald wir zulassen, daß dieses Prinzip sich soweit auswirkt, daß Gedanken sich willkürlich kreuzen, haben wir ...«
    »Einen unberechenbaren Roboter«, warf Bogert ein.
    »Nein, einen schöpferisch begabten Roboter«, widersprach Madarian ungeduldig. »Peter, das menschliche Gehirn ist den eines Roboters nur in einer Beziehung überlegen: es denkt in gewisser Beziehung unberechenbar, weil das Ungewißheitsprinzip, dem die Atombausteine unterliegen, sich auf seine Denkvorgänge auswirkt. Ich gebe zu, daß dieser Effekt bisher noch nie durch Versuche innerhalb des Nervensystems nachgewiesen werden konnte, aber ohne diese Ungewißheit wäre das menschliche Gehirn dem positronischen keineswegs überlegen.«
    »Sie wollen diesen Effekt also auf das Gehirn eines Roboters übertragen, der dann wie ein Mensch denken müßte?«
    »Ganz recht«, bestätigte Madarian stolz. »Genau das habe ich vor.«
    Die anschließende Diskussion dauerte noch stundenlang.
     
    Der Firmenvorstand hatte offenbar nicht die Absicht, sich leicht überzeugen zu lassen.
    Scott Robertson, dem das größte Aktienpaket gehörte, brachte schwerwiegende Bedenken vor. »Es ist schon schwierig genug, überhaupt Roboter herzustellen, solange die Öffentlichkeit allen Robotern ausgesprochen feindselig gegenübersteht. Sobald der Eindruck entsteht, hier sollten unkontrollierte Roboter gebaut werden ... Nein, erzählen Sie mir nichts von den drei Gesetzen! Der Durchschnittsbürger glaubt doch nicht mehr, daß die drei Gesetze ihn schützen können, wenn er das Wort ›unkontrolliert‹ hört.«
    »Dann verwenden wir es einfach nicht«, schlug Madarian vor. »Wir bezeichnen den Roboter als ... als ›intuitiv‹.«
    Die Männer an dem langen Konferenztisch lächelten unwillkürlich, als einer von ihnen fragte: »Ein intuitiver Roboter? Ein weiblicher Roboter?«
    Madarian ging sofort darauf ein. »Gut, meinetwegen ein weiblicher Roboter. Unsere Roboter sind natürlich immer geschlechtslos, aber wir nehmen automatisch an, wir hätten es mit männlichen Wesen zu tun. Wir geben ihnen männliche Vornamen und sagen ›er‹, wenn wir von einem sprechen. Dieser neue Roboter, dessen Entwicklung ich Ihnen vorgeschlagen habe, würde die Gehirnstruktur JN unseres mathematischen Koordinatensystems erhalten. Der erste Roboter dieser Baureihe wäre JN 1, und ich habe angenommen, daß er den Namen John 1 erhalten würde. Das scheint leider zu zeigen, wie wenig originell wir Robotiker denken, nicht wahr? Aber warum sollen wir ihn nicht einfach Jane 1 nennen, verdammt noch mal? Wenn die Öffentlichkeit schon erfahren muß, was wir vorhaben, soll sie wenigstens glauben, daß wir einen weiblichen Roboter mit Intuition konstruieren.«
    Robertson schüttelte den Kopf. »Welchen Unterschied würde das machen? Sie haben doch vor, das positronische Gehirn so zu verbessern, daß es endlich dem menschlichen gleichwertig ist. Wie wird die Öffentlichkeit Ihrer Meinung nach auf diesen Plan reagieren?«
    »Haben Sie etwa die Absicht, das alles publik zu machen?« fragte Madarian ungläubig. Er dachte kurz nach und fuhr dann fort: »Hören Sie, wir wissen doch alle, daß Frauen allgemein für weniger intelligent als Männer gehalten werden, nicht wahr?«
    Mehr als einer der Anwesenden machte ein ängstliches Gesicht und sah den langen Tisch entlang, als sitze Susan Calvin noch immer auf ihrem gewohnten Platz.
    »Sobald wir einen weiblichen Roboter ankündigen, spielt es keine Rolle mehr, was er alles kann«, erklärte Madarian seinen Zuhörern. »Die breite Masse nimmt dann automatisch an, der neue Roboter sei geistig zurückgeblieben. Wir stellen die Neuentwicklung einfach als Jane 1 vor und brauchen kein Wort mehr zu sagen. Den Rest übernimmt die Phantasie des Durchschnittsbürgers.«
    »Die Sache ist tatsächlich ganz ungefährlich«, bestätigte Peter Bogert. »Madarian und ich haben die Grundlagen gemeinsam durchgerechnet, und ich kann bestätigen, daß die Baureihe JN gute Ergebnisse erwarten läßt. Die Roboter dieser Serie wären auf orthodoxe Weise weniger kompliziert und intelligent als verschiedene andere, die wir bisher konstruiert und gebaut haben. Der einzige neue Faktor wäre eben ihre ... nun, am besten gewöhnen wir uns daran, von ›Intuition‹ zu sprechen.«
    »Wer weiß, wie sie sich auswirken kann«, meinte Robertson zweifelnd.
    »Madarian hat schon eine mögliche Auswirkung

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