Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
Vom Netzwerk:
wissen nicht, welche Kombinationen Jane vermutlich anstellen wird.«
    »Haben Sie schon daran gedacht, einfach alle Ergebnisse abzufragen, um ...«
    »Nein, nein!« widersprach Madarian heftig. »Jane darf nicht einfach alles ausspucken. Das können wir selbst. Uns kommt es darauf an, daß sie sinnvolle Kombinationen erkennt und daraus richtige Schlüsse zieht. Sobald dieser Zustand erreicht ist, würde sie intuitiv antworten. Und das wäre etwas, das wir Menschen nur in Ausnahmefällen können.«
    »Ich habe den Eindruck«, stellte Bogert trocken fest, »daß Ihr Roboter gewohnheitsmäßig etwas tun soll, das sonst nur geniale Menschen gelegentlich fertigbringen.«
    Madarian nickte eifrig. »Richtig, Peter«, bestätigte er. »Das hätte ich schon längst gesagt, wenn ich nicht fürchten müßte, den Vorstand dadurch zu beunruhigen. Behalten Sie das alles bitte für sich.«
    »Wollen Sie wirklich einen genialen Roboter konstruieren?«
    »Was sind schon bloße Worte? Ich möchte einen Roboter bauen, der imstande ist, blitzschnell Kombinationen anzustellen und sie auszuwerten, so daß nur praktisch verwendbare Lösungen herauskommen. Und ich versuche, diese Aufgabenstellung in positronische Feldgleichungen umzusetzen. Ich habe mir eingebildet, dieses Ziel erreicht zu haben, aber das war ein Irrtum. Trotzdem werde ich es eines Tages schaffen.«
    Er starrte Jane 2 an. »Welche Bedeutungen kennst du bisher, Jane?« fragte er resigniert.
    Jane 2 bewegte langsam den Kopf, um zu Madarian hinüberzusehen, aber sie antwortete nicht gleich.
    »Jetzt kombiniert sie erst einmal«, flüsterte Madarian Bogert zu.
    Schließlich sprach Jane 2 tonlos: »Das weiß ich nicht bestimmt.«
    Madarian zuckte hilflos mit den Schultern. »Sie stellt praktisch Gleichungen mit unbestimmten Lösungen auf.«
    »Richtig, das habe ich schon gemerkt«, stimmte Bogert zu. »Haben Sie noch Hoffnungen, oder sollen wir das Projekt aufgeben, solange wir weniger als eine halbe Milliarde dabei verlieren?«
    »Nein, ich schaffe es noch!« versicherte Madarian ihm.
     
    Jane 3 erwies sich ebenfalls als Fehlschlag. Sie wurde nicht einmal aktiviert, und Madarian tobte vor Wut.
    Diese Fehlkonstruktion war auf menschliches Versagen zurückzuführen. Sie war sein eigener Fehler, wenn man es ganz genau sagen wollte. Aber obwohl Madarian völlig gedemütigt war, schwiegen die anderen Wissenschaftler. Sie überließen es dem Mann, der noch nie einen Fehler bei der Konstruktion positronischer Gehirne gemacht hatte, seinen Irrtum selbst aufzuklären.
     
    Dann verging fast ein Jahr, bevor Jane 4 fertiggestellt war. Madarian war wieder obenauf. »Sie arbeitet prima!« beteuerte er. »Sie zieht einwandfreie Schlußfolgerungen.«
    Er hatte so viel Vertrauen zu Jane 4, daß er sie sogar dem Vorstand präsentierte und sie im Konferenzraum Aufgaben lösen ließ. Keine mathematischen Aufgaben – dazu wäre jeder andere Roboter imstande gewesen –, sondern komplizierte Probleme mit absichtlich entstellten Angaben, die trotzdem nicht völlig falsch waren.
    »Dazu gehört eigentlich nicht viel«, meinte Bogert anschließend.
    »Natürlich nicht«, bestätigte Madarian. »Das sind kleine Fische für Jane 4, aber ich mußte den Leuten doch irgend etwas zeigen, nicht wahr?«
    »Wissen Sie auch, wieviel wir bisher für das Projekt JN ausgegeben haben?«
    »Peter, ist Ihnen auch klar, was uns die Sache bisher eingebracht hat? Solche Dinge werden schließlich nicht im Vakuum entwickelt. Ich habe mich drei Jahre lang damit herumgeplagt, wenn Sie es genau wissen wollen, aber ich habe jetzt neue Berechnungsmöglichkeiten entwickelt, mit denen wir bei jedem positronischen Gehirn, das in Zukunft konstruiert wird, mindestens fünfzigtausend Dollar sparen. Ist das etwa nichts?«
    »Nun ...«
    »Das können Sie nicht leugnen, Peter! Ich bin davon überzeugt, daß wir damit einen ganz neuen Weg beschreiten, dessen Ende wir Menschen nicht einmal absehen können – aber meine Roboter werden ihn erkunden. Darauf können Sie sich verlassen! Sobald die Anlaufschwierigkeiten beseitigt sind, rentiert die Baureihe JN sich innerhalb der nächsten fünf Jahre, selbst wenn wir unsere Investitionen verdreifachen würden.«
    »Was verstehen Sie unter ›Anlaufschwierigkeiten‹? Was fehlt Jane 4 noch?«
    »Nichts. Oder nicht viel. Sie ist auf dem richtigen Weg, aber sie ist noch verbesserungsfähig, und ich werde sie verbessern. Ich habe schon bei ihrer Konstruktion einige bisher gemachte Fehler

Weitere Kostenlose Bücher