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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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machte sich daran während ich schon bald müde wurde, weil ich ihm nicht helfen konnte. Am nächsten Morgen zeigte er mir, was er gebaut hatte. Das Ding bestand aus Kupferdraht, der zu einem Dreieck verspannt war, einem kleinen Spiegel und einem undefinierbaren Etwas, das an beschlagenes Glas erinnerte. Alle diese Teile waren durch Drähte mit dem Degravidentroisor verbunden; das ganze Gerät war nicht größer als ein Transistorradio.
    »Was kann man damit anfangen?« fragte ich.
    »Damit kann man beispielsweise die Steine aus unserem Acker entfernen«, behauptete Ir. »Komm, wir machen gleich einen Versuch damit.«
    Was dann geschah, ist schwer zu glauben, aber ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Als Ir sein Gerät auf den größten Felsbrocken richtete, rollte er gehorsam zum Rande des Feldes wo wir bereits einen großen Haufen aufgetürmt hatten. »Na, was hältst du davon, Ambrose?« erkundigte Ir sich stolz.
    »Prima«, sagte ich. »Ir, du bist ein Zauberkünstler.«
    »Keineswegs«, wehrte er verlegen ab. »Dieses Ding hier ist nur eine ziemlich primitive Kopie eines Geräts, das auf Emdoria viel verwendet wird. Da ich mit behelfsmäßigen Materialien auskommen mußte, ist es wirklich gar nicht übel.«
    Ir erklärte mir, daß sein Gerät die Schwerkraft beeinflußte; sie ließ sich durch zwei Knöpfe an der Oberseite des Geräts vergrößern oder verringern. »Damit kann ich auch ein Kraftfeld erzeugen«, fuhr er fort, »aber es hält vermutlich nicht viel aus, weil mein Energievorrat begrenzt ist.«
    An diesem Nachmittag richtete Ir sein Gerät auf etwa fünfzig weitere Felsbrocken und brachte sie dazu, den Acker zu verlassen. Er steuerte sie sogar, so daß sie sich zu einem Haufen auftürmten. Diese Arbeit machte Spaß.
    Nach dem Abendessen machten Ir und ich einen Spaziergang. Wir gingen dabei auch in die Scheune, wo Ir sein Gerät versteckt hatte; er mußte einige Einstellungen daran verändern.
    Ich blieb draußen vor der Scheune sitzen, beobachtete den Sonnenuntergang und überlegte mir, wie Irs wunderbares Gerät sich zweckmäßiger verwenden ließe. Dann ging ich in den Obstgarten, um ein paar heruntergefallene Äpfel aufzusammeln, die Fat Gordon mir großzügigerweise zu essen erlaubte. Als Ir vor der Scheune erschien, warf ich ihm einen Apfel zu.
    Er richtete sein Gerät auf mich. Der Apfel flog auf ihn zu und beschrieb dann plötzlich einen scharfen Bogen nach rechts. Das verblüffte mich natürlich. »He, was war das?« fragte ich.
    Ir grinste. »Ich habe ihn nur mit meinem Gerät zur Seite gelenkt. Dein komischer Gesichtsausdruck ist immer wieder amüsant.«
    Dann hatte ich mit einemmal die beste Idee aller Zeiten. Isaac Newton hatte eine große Entdeckung mit Hilfe eines Apfels gemacht; Ambrose Ledgerwood tat es ihm gleich. »Augenblick, Ir!« sagte ich aufgeregt. »Ich möchte einen Versuch machen. Ich werfe jetzt einen Apfel an die Scheune. Kannst du dafür sorgen, daß ich sie nicht treffe?«
    Ich holte aus, um den Apfel zu werfen, und da ich nur zehn Meter von der Scheunenwand entfernt war, mußte ich sie treffen. Ir richtete sein Gerät auf mich, und ich warf. Der Apfel flog auf die Scheune zu, beschrieb einen scharfen Bogen und verfehlte die Wand um einige Meter. Ich hatte richtig vermutet!
    Ich war selbstverständlich begeistert. »Ir, dein Gerät verändert nicht nur die Schwerkraft – es ist außerdem ein Geldmacher!«
    Die potentiellen Möglichkeiten dieses Geräts wurden mir erst jetzt richtig klar. Mit seiner Hilfe konnten Ir und ich jedes Baseballspiel, das wir besuchten, in unserem Sinn beeinflussen. Wir konnten dafür sorgen, daß der Ball sein Ziel traf, obwohl er es sonst verfehlt hätte, und wir konnten jeden schwachen Schlag in einen Glückstreffer verwandeln – und umgekehrt. Wir konnten das ganze Spiel beliebig verändern!
    »Ich weiß nicht recht, was du vorhast«, meinte Ir, »aber man merkt dir an, daß du irgend etwas beabsichtigst, das nicht ganz ehrlich ist.«
    Ich schilderte ihm die gewaltigen Möglichkeiten, die sich uns mit seinem Gerät boten, und er grinste zufrieden. Ich arbeitete nachts einen genauen Plan aus, den ich allerdings nicht in die Tat umsetzen konnte, solange wir auf der Farm waren. Deshalb erklärte ich Fat Gordon am nächsten Morgen: »Mein Freund und ich hätten gern ein paar Tage frei.«
    Fat Gordon grinste häßlich. »Ihr habt doch jeden Sonntag frei«, meinte er und wollte sich vor Lachen über diese kluge Antwort ausschütten. Dann wurde

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