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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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er etwas freundlicher. »Okay, ich bin kein Unmensch«, behauptete er. »Sobald ihr mit dem Acker fertig seid, könnt ihr ein paar Tage Urlaub machen.« Fat Gordon überlegte sich offenbar, daß wir unseren Urlaub frühestens in zwei Jahren antreten können würden.
    »Und du leihst uns den Lastwagen, wenn wir alle Steine aufgesammelt haben?« fragte ich. »Einverstanden?«
    »Klar«, antwortete Fat Gordon großzügig.
    Nach dem Frühstück gingen wir zu unserem Acker hinaus, und Ir setzte sein Gerät erstmals richtig ein. Es dauerte nicht lange, bis sämtliche größeren Steine und Felsbrocken zur Seite gerollt und aufgeschichtet waren. Sie bildeten eine niedrige Steinmauer, auf die Ir besonders stolz war.
    »Fat Gordon dürfte sich wundern, wenn er seinen Acker wiedersieht«, meinte Ir lächelnd.
    »Das stellt sich bald heraus«, antwortete ich, denn ich sah ihn bereits herankommen. »Siehst du ihn dort drüben auf dem kleinen Hügel?«
    Fat Gordon watschelte auf uns zu und blieb verblüfft stehen, als er das Ergebnis unserer Bemühungen sah. Seine Augen drohten aus den Höhlen zu quellen. Er stolperte. Seine Zigarre fiel ihm aus dem Mund. Er rieb sich die Augen, schüttelte den Kopf, blinzelte und rieb sich nochmals die Augen.
    »Wie ... wie ...«, stotterte er dabei. Dann gab er sich einen Ruck. »Habt ihr das gemacht?«
    »Wer denn sonst?« fragte ich. »Du erinnerst dich vielleicht daran, daß ich schon immer behauptet habe, die Arbeit auf der Farm sei ganz leicht, wenn man sie nur entschlossen anpacke. Mein Freund und ich möchten jetzt ein paar Tage Urlaub machen, wenn du nichts dagegen hast. Wo sind die Autoschlüssel?«
    »Langsam ... langsam!« sagte Fat Gordon aufgeregt. »Ich mache euch einen Vorschlag. Ihr könnt in Zukunft bei mir bleiben. Ihr bekommt sogar Lohn. Wir werden uns bestimmt einig.«
    »Wir sind uns bereits einig geworden«, erinnerte ich ihn. »Wenn du uns endlich die Autoschlüssel gibst, können wir verschwinden.«
    »Nein«, widersprach Fat Gordon und kratzte sich am Hinterkopf. »Ich kann euch nicht weglassen. Als ich euch ein paar Tage Urlaub versprochen habe, konnte ich schließlich nicht wissen, daß ihr so schnell fertig werden würdet.« Er schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Nein. Ich brauche euch dringend. Aus der Sache wird nichts.«
    »Fat Gordon«, stellte ich fest, »du bist ein gemeiner Schuft.«
    Er wollte fortgehen und schüttelte dabei noch immer verwirrt den Kopf. Als er etwa fünfzehn Meter von uns entfernt war, richtete Ir sein Gerät auf ihn und schaltete es ein. Fat Gordon konnte plötzlich nicht mehr weiter. Er schien mit unsichtbaren Kräften zu kämpfen, was tatsächlich der Fall war, weil Ir ihn nicht mehr vom Fleck kommen ließ. Dann bewegte Fat Gordon sich sogar rückwärts, während er lauthals kreischte. Er benützte schreckliche Ausdrücke.
    Dann schaltete Ir sein Gerät ab, und Fat Gordon war wieder frei. Er stürmte wie ein angreifendes Nashorn auf uns zu. Ir ließ ihn gelassen herankommen. »Paß auf, Ambrose!« warnte er mich. »Fat Gordon wird gleich gegen eine unsichtbare Wand prallen.«
    Ich beobachtete Fat Gordon und war überrascht, daß er sich so schnell bewegen konnte. Ich war noch überraschter, als er plötzlich zum Stehen kam und fünf Meter zurückgeworfen wurde. »Unser Kraftfeld ist stark genug, um Fat Gordon zu widerstehen«, kommentierte Ir zufrieden.
    Wir gingen zu Fat Gordon und stellten ihn wieder auf die Beine. Er stöhnte dabei vor sich hin. Sein linkes Knie war geschwollen, und er hatte Schweißtropfen auf der Stirn. Er plapperte wie ein Idiot vor sich hin. Seine Lippen zuckten. Er zitterte wie ein Mann, der einen Preßluftmeißel in der Hand hält und ihn nicht loslassen kann. Insgesamt ein durchaus erfreuliches Schauspiel.
    Fat Gordon stolperte zu Hause sofort ins Bett und blieb mehrere Tage darin liegen, bis er sich einigermaßen von seinem Schock erholt hatte. Ich ließ mir von Alice die Autoschlüssel geben und machte mich mit Ir auf die Reise.
    Der Kleinlastwagen schaffte es mit letzter Kraft bis nach Chicago, wo wir uns ein Zimmer in einem Motel nahmen. Dort machte Ir mir eine erfreuliche Mitteilung. »Das hatte ich ganz vergessen«, sagte er, griff in die Tasche und brachte ein ganzes Bündel Banknoten zum Vorschein. »Ich habe auf Emdoria natürlich einen gewissen Betrag in australischer Währung bekommen, von dem ich annehme, daß er auch hier verwendbar ist.«
    »Allerdings!« versicherte ich ihm. Ich gab unser

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