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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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hatten, ausgetragen wurde. Ich konnte Charlene den Grund für dieses seltsame Verhalten nicht erklären, und sie war zunächst sichtlich enttäuscht. Als ich ihr jedoch zum Trost einen prächtigen Nerzmantel kaufte, machte ihre Enttäuschung einer verständnisvolleren Einstellung Platz.
    Ich mußte natürlich auch Malcolm an unseren Gewinnen beteiligen, um seine Loyalität zu belohnen. Wir schwammen in Geld. Ich kaufte ein hübsches Haus in einer guten Wohngegend, und Charlene war glücklich. Sie freute sich vor allem über den Neid ihrer ehemaligen Kolleginnen im Club Venice, wo sie früher Garderobenmädchen gewesen war. Ich brauche wohl nicht zu erklären, daß ich ebenfalls glücklich war. Ich hatte mehrere Bankschließfächer gemietet, in denen ich größere Summen Bargeld aufbewahrte. Und unsere Quelle schien unerschöpflich zu sein.
    Wie du weißt, habe ich meinen Reichtum nicht ausschließlich für mich behalten; ich habe ihn im Gegenteil verschenkt, weil es mir Spaß machte, mich bei alten Freunden für früher erwiesene Gefälligkeiten zu bedanken. Ich habe sogar Alice zehntausend Dollar geschickt, obwohl ich wußte, daß Fat Gordon das Geld ebenfalls genießen würde.
    Auch Ir amüsierte sich herrlich. Er war so zufrieden wie ein Säufer in einer Schnapsbrennerei. An den Tagen, an denen ich seine Dienste nicht beanspruchte, machte er sich ein Vergnügen daraus, Fabriken für elektronische Bauteile, Forschungsinstitute und weitere Industriebetriebe zu besichtigen. Er fand es nur bedauerlich, daß Kap Kennedy, für das er sich besonders interessierte, nicht zugänglich war; für diese Enttäuschung hielt er sich jedoch in Disneyland schadlos.
    Als er einmal eine ganze Woche Urlaub hatte, befand er sich gerade an der Westküste, als er seinen Energievorrat ergänzen mußte. An diesem Abend wanderte er durch eine Fabrik, die Generatoren und andere Elektromaschinen herstellte. Da niemand zusah, holte er seinen Stecker aus der Tasche und steckte ihn in die nächste Steckdose. Seiner Erzählung nach bekam er daraufhin einen unerwarteten Schlag, denn aus der Steckdose kam Gleichstrom, während Ir an Wechselstrom gewöhnt war. Das führte dazu, daß sämtliche Lichter in der Fabrik und den fünf umliegenden Staaten ausgingen. Du erinnerst dich bestimmt noch an diesen Stromausfall, Charlie, denn damals waren dreißig Millionen Menschen drei Tage lang ohne Strom.
    Unser Unternehmen florierte weiterhin. Die Baseballmeisterschaften brachten den erhofften Erfolg, und als dann die Footballsaison begann, hatte ich allen Grund zur Zufriedenheit. Ich wollte noch einmal gründlich absahnen, bevor ich mich zunächst zur Ruhe setzte. Mir war klar, daß Ir nicht unbegrenzt lange auf der Erde bleiben würde. Deshalb kam es darauf an, rechtzeitig zum großen Schlag auszuholen.
    Ich entschied mich für das Spiel zwischen den New York Giants und den Green Bay Packers, die gegen Ende November im Yankee-Stadion aufeinandertreffen würden. Beide Mannschaften waren punktgleich, und wer einen Football von einem Straußenei unterscheiden konnte, wartete mit Spannung auf dieses Treffen. Selbstverständlich wurden astronomisch hohe Wetten auf den Spielausgang abgeschlossen.
    Nun war es Zeit, meinen großen Plan zu verwirklichen. Ich trug mein Geld zusammen. Ich leerte die Bankschließfächer. Ich verkaufte mein Haus für sechzigtausend, obwohl es achtzigtausend wert war. Ich lieh mir sogar zweitausend Dollar für Charlenes Nerzmantel, für den ich erst vor wenigen Monaten fünftausend bezahlt hatte. Diesen Kredit nahm ich bei Benny Kibulsko auf, in dessen Pfandhaus ich seit Jahren ein gerngesehener Kunde war. Ich erklärte Benny, ich beabsichtige, das Geld auf die Giants zu setzen, und er bestand darauf, uns ins Stadion zu begleiten, um den Mantel im Auge behalten zu können.
    Insgesamt brachte ich vierhundertachtzigtausend Dollar auf, die ich auf die Giants setzte. Die Wetten standen überall eins zu eins, obwohl ein kleiner Buchmacher in Albuquerque, New Mexico, bereit war, einen kleineren Betrag elf zu zehn anzunehmen. Ich charterte ein Flugzeug mit Pilot und unternahm einen Rundflug durch Amerika. In einer Woche besuchte ich zweiunddreißig Städte, während Malcolm Buchmacher im Südosten aufsuchte. Am Donnerstag vor dem Spiel hatten wir die vierhundertachtzigtausend Dollar in zahlreichen Städten verwettet.
    Ich begann wegen dieser großen Summe nervös zu werden, obwohl ich keinen logischen Grund für meine Befürchtungen hätte

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