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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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bodenlangen Gewand.
    „Sheriff Morrelli, Agentin O‘Dell. Verzeihen Sie, aber ich bin etwas überrascht.“
    „Dürfen wir für ein paar Minuten hereinkommen, Pater?“ Nick rieb sich die kalten Hände. Obwohl zum ersten Mal seit Tagen die Sonne schien, sorgten der viele Schnee und der eisige Wind für Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Selbst für Nebraska war das ungewöhnliches Halloween-Wetter.
    Pater Keller zögerte. Nick glaubte schon, er wolle es ablehnen, denn er sah Maggie an, als bezweifle er, dass es gefahrlos war, sie einzulassen. Dann trat er lächelnd beiseite und führte sie in den großen Wohnraum, wo im Kamin ein Feuer prasselte. Allerdings lag heute Morgen ein Geruch nach Verbranntem in der Luft - als sei etwas verbrannt worden, das nicht brennen sollte. Nick fragte sich sofort, ob Pater Keller etwas zu verbergen hatte.
    „Ich bin nicht sicher, wie ich Ihnen beiden helfen kann. Gestern Abend ...“
    „Pater Keller“ , unterbrach Maggie ihn und war wieder ganz die Ruhe. „Eigentlich bin ich gekommen, um mich für gestern zu entschuldigen.“ Sie sah flüchtig zu Nick, der ihren Unwillen bemerkte. „Ich hatte ein wenig zu viel getrunken und wurde wohl etwas feindselig. Es war nichts Persönliches. Ich hoffe, Sie verstehen und akzeptieren meine Entschuldigung.“
    „Natürlich verstehe ich das. Und ich bin erleichtert, dass Sie mir nicht ernsthaft etwas vorwerfen. Schließlich kennen wir uns gar nicht.“
    Nick beobachtete den Priester. Maggies Entschuldigung entspannte ihn, sogar seine Hände hingen jetzt locker an den Seiten und waren nicht mehr hinter dem Rücken verschränkt.
    „Ich wollte mir gerade einen heißen Tee holen. Kann ich Ihnen auch einen mitbringen?“
    „Wir sind in offizieller Angelegenheit hier, Pater Keller“ , erklärte Nick.
    „Offizieller Angelegenheit?“
    Nick beobachtete, wie der junge Priester die Hände tief in den Taschen seines Talars verbarg. Die Stimme blieb jedoch erstaunlich ruhig. Er fragte sich unwillkürlich, ob der Pater auch Beherrschung im Seminar gelernt hatte. Er zog den Beschluss aus der Jackentasche und entfaltete ihn, während er erklärte: „Wir haben gestern Abend den alten Pickup hinter Ihrem Haus bemerkt.“
    „Pickup?“ Pater Keller klang erstaunt. War es möglich, dass er nichts davon wusste, oder war das Theater?
    „Der, der zwischen den Bäumen steht. Er entspricht der Beschreibung des Wagens, in den laut einer Zeugenaussage Danny Alverez stieg, ehe er verschwand.“ Nick wartete gespannt. Maggie stand still neben ihm, doch er wusste, dass sie jede Regung und jedes Zucken in Pater Kellers Gesicht bemerkte.
    „Ich weiß nicht, ob das alte Ding überhaupt noch läuft. Ich glaube, Ray benutzt ihn, wenn er am Fluss Holz hacken geht.“
    Nick übergab Pater Keller den Durchsuchungsbeschluss. Der hielt ihn an einer Ecke hoch und betrachtete ihn, als sei es ein fremdartiges, schleimiges Etwas.
    „Wie ich gestern Abend schon sagte“ , fuhr Nick fort, „versuche ich, so vielen Spuren wie möglich zu folgen. Sie wissen wahrscheinlich, dass das Sheriff Department beträchtlich unter Druck steht. Ich will nur vermeiden, dass jemand uns vorwirft, wir hätten nicht alles überprüft. Haben Sie die Schlüssel, Pater?“
    „Die Schlüssel?“
    „Zum Pickup.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er verschlossen ist. Lassen Sie mich Mantel und Stiefel anziehen, dann begleite ich Sie.“
    „Danke, Pater, das wäre nett.“ Nick sah den Priester neben den Kamin gehen und die schwarzen Gummistiefel anziehen, die er gestern bemerkt hatte. Dann waren es also Kellers Stiefel. Gestern Abend hatte er behauptet, er habe das Rektorat nicht verlassen. Aber schneebedeckte Stiefel konnten auch bedeuten, dass er hinausgegangen war, um Feuerholz zu holen.
    Auf dem Weg zur Tür hielt Maggie sich plötzlich an einem Tisch fest und beugte sich vornüber.
    „O Gott, ich fürchte, mir wird wieder übel!“ stöhnte sie.
    „Maggie, bist du okay?“ Dann raunte er Pater Keller zu: „Das geht schon den ganzen Morgen so.“ An Maggie gewandt, fuhr er fort: „Was hast du bloß gestern getrunken?“
    „Dürfte ich mal ins Bad?“
    „Aber natürlich.“ Pater Kellers Blick schweifte zum Flur in offensichtlicher Sorge um den perlweißen Teppich. „Den Flur entlang, zweite Tür rechts“ , sagte er rasch, wie um sie anzutreiben.
    „Danke. Ich komme gleich nach.“ Sie verschwand um die Ecke und hielt sich die Seite.
    „Kommt sie klar?“ fragte Pater

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