Maggie O´Dell 01 - Das Boese
Brocken ab und wich erschrocken zurück.
„Großer Gott!“ sagte er, und sein Magen rebellierte.
Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Pater Keller angewidert zurücktrat.
In den Schnee eingebettet lag ein toter Hund, das schwarze Fell abgezogen, die Haut zerschnitten und zerfetzt, die Kehle durchtrennt.
64. KAPITEL
Nick und Pater Keller stapften die Stufen zum Pfarrhaus hinauf, als Maggie aus der Tür trat. Nick sah sie an und suchte in ihrer Mimik nach einem Hinweis, ob sie etwas entdeckt hatte. Ihr rasches Lächeln für Pater Keller gab ihm jedoch keinen Aufschluss.
„Fühlen Sie sich besser?“ Pater Keller klang aufrichtig besorgt.
„Viel besser, danke.“
„Gut, dass du nicht mit uns gekommen bist“ , sagte Nick. Ihm war immer noch übel. Wer konnte einem wehrlosen Hund so etwas antun? Eine dumme Frage. Es war offensichtlich, wer so etwas tat.
„Warum? Was hast du gefunden?“ wollte Maggie wissen.
„Das erzähle ich dir später.“
„Möchten Sie beide jetzt vielleicht einen Tee?“ bot Pater Keller ihnen an.
„Nein, danke. Wir müssen ...“
„Ja, doch gern“ , fiel Maggie Nick ins Wort. „Vielleicht beruhigt Tee meinen Magen. Das heißt, wenn es keine Umstände macht.“
„Natürlich nicht. Kommen Sie herein. Ich sehe mal nach, ob wir ein paar süße Brötchen oder Doughnuts haben.
Sie folgten dem Priester hinein, und Nick versuchte Maggies Miene zu deuten. Ihre plötzliche Bereitschaft, mehr Zeit mit dem Priester zu verbringen, den sie verabscheute, war ihm nicht geheuer.
„Schön zu sehen, dass Sie die örtlichen Kaufleute unterstützen“ , scherzte Pater Keller lächelnd, als er ihre Jacke nahm.
Sie erwiderte das Lächeln kommentarlos und ging in den Wohnraum. Nick wischte sich auf der „Willkommen“ -Matte im Foyer die Stiefel ab. Als er aufblickte, sah er Pater Keller Maggie in ihren engen Jeans mustern, nicht mit einem flüchtigen, sondern einem langen genießerischen Blick. Plötzlich sah er zu ihm, und Nick beugte den Kopf über den Reißverschluss seiner Jacke, als klemme der. Zwar ärgerte er sich über den Pater, musste jedoch einräumen, dass auch ein Priester nur ein Mann war. Maggie sah in Jeans und dem engen roten Pullover wirklich gut aus. Ein Mann, dem das nicht auffiel, musste hirntot sein.
„Was ist los?“ flüsterte er Maggie zu, nachdem er seine Jacke aufgehängt hatte.
„Hast du Christines Handy?“
„Ich glaube, es ist noch in meiner Jackentasche.“
„Könntest du es bitte holen?“
Er sah sie an und wartete auf eine Erklärung, doch sie hockte sich vor den Kamin und wärmte sich die Hände. Als er mit dem Handy zurückkam, stocherte sie mit dem Schürhaken in der Kaminasche herum. Er wandte ihr den Rücken zu, als hielte er Wache.
„Was machst du da?“ Es war nicht leicht, mit zusammengepressten Zähnen zu flüstern.
„Ich habe vorhin etwas wie verbranntes Gummi gerochen.“
„Er kommt jeden Moment zurück.“
„Was es auch war, ist jetzt Asche.“
„Sahne, Zitrone, Zucker?“ Pater Keller kam mit einem vollen Tablett um die Ecke. Als er es auf der Bank am Fenster absetzte, stand Maggie bereits neben Nick.
„Zitrone bitte“ , erwiderte sie beiläufig.
„Sahne und Zucker für mich“ , bat Nick und merkte erst jetzt, dass er nervös mit dem Fuß klopfte.
„Wenn Sie mich bitte kurz entschuldigen würden, ich muss einen Anruf machen“ , sagte Maggie plötzlich.
„Im Büro am Ende des Flures ist ein Telefon“ , erwiderte Pater Keller.
„Vielen Dank, aber ich benutze Nicks Handy. Darf ich?“
Nick gab ihr das Gerät und fragte sich immer noch, was sie vorhatte. Sie ging ins Foyer, um ungestört zu sein, während Pater Keller Nick eine Tasse Tee brachte.
„Möchten Sie ein Brötchen?“ Der Priester deutete auf ein Tablett mit süßem Frühstücksgebäck.
„Nein, danke.“ Nick versuchte Maggie im Auge zu behalten, sie war jedoch nicht mehr zu sehen.
Ein Telefon begann zu läuten, gedämpft, jedoch beharrlich. Pater Keller eilte überrascht in den Flur.
„Was tun Sie da, Agentin O‘Dell?“
Nick setzte so hastig die Tasse ab, dass er heißen Tee über seine Hand und den Tisch verschüttete. Sobald er aus dem Zimmer trat, sah er Maggie, das Handy am Ohr, den Flur hinuntergehen und an jeder Tür lauschen. Pater Keller folgte ihr dichtauf, befragte sie und bekam keine Antwort.
„Was genau tun Sie da, Agentin O‘Dell?“ Er versuchte sich vor sie zu stellen, doch sie drängte sich an ihm vorbei.
Nick joggte den
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