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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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können?
    Er musste dauernd an Timmy denken. Es kam ihm vor, als sei eine Zeitbombe an seinen Rippen befestigt, die immer schneller tickte. Der Schmerz in seiner Brust war unerträglich. Hinzu kam, dass er den Anblick des toten Danny Alverez nicht los wurde. Ein kleiner Körper im Gras, leere Augen, die zum Himmel starrten. Er hatte so friedlich ausgesehen trotz der roten Schnitte an Hals und Brust.
    Die Zeit wurde knapp.
    Aaron Harper und Eric Paltrow waren im Abstand von weniger als zwei Wochen getötet worden. Matthew Tanner wurde genau eine Woche nach Danny Alverez umgebracht. Seit Matthew waren nur wenige Tage vergangen und jetzt Timmy. Der Abstand zwischen den Taten wurde immer kürzer. Irgendetwas setzte dem Täter zu und ließ ihn ausrasten.
    Und wenn sie ihn nun nicht fingen, verschwand er dann einfach erneut für sechs Jahre ? Schlimmer noch, würde er sich unauffällig wieder in die Gemeinde einfügen wie zuvor? Angenommen, es war weder Keller noch Howard, wer dann?
    Nick nahm das zerknüllte Stück Papier vom Schreibtisch. Der merkwürdige Zeitplan aus dem Handschuhfach des Pickup trug eine sonderbare Einkaufsliste auf der Rückseite. Er überflog die einzelnen Posten und versuchte zu verstehen, was sie bedeuteten: Wolldecke, Kerosinlampe, Streichhölzer, Orangen, Snickers, SpaghettiOs, Rattengift. Vielleicht war es schlicht eine Liste für einen Campingausflug, doch eine Ahnung sagte ihm, es hatte eine andere Bedeutung.
    Es klopfte. Hai trat ein, ohne eine Aufforderung abzuwarten, die breiten Schultern hängend vor Erschöpfung. Das sonst gut frisierte Haar klebte ihm am Kopf. Der Hemdkragen stand offen, und die Krawatte voller Kaffeeflecken hing lose und schief.
    „Was gibt‘s, Hai?“
    Er sank in den Sessel vor Nicks Schreibtisch. „Die leere Glasampulle, die du im Pickup gefunden hast, enthielt Äther.“
    „Äther? Woher stammt der?“
    „Sehr wahrscheinlich aus dem Krankenhaus. Ich habe den Direktor befragt, und der sagte, ähnliche Ampullen haben Sie auch in der Pathologie. Sie benutzen es als eine Art Lösungsmittel, aber das Zeug könnte jemand außer Gefecht setzen. Ein paar Atemzüge reichen da.“
    „Und wer hat Zugang zur Pathologie?“
    „Eigentlich jeder. Die Türen werden nicht verschlossen.“
    „Du machst Witze.“
    „Überleg doch mal. Die Leichenhalle wird kaum benutzt. Und wenn doch, wer sollte da unten Blödsinn anstellen?“
    „Während einer polizeilichen Ermittlung sollte sie abgeschlossen werden. Zutritt nur für Befugte.“ Nick nahm seinen Stift und klopfte damit ärgerlich auf den Tisch. Er hatte immer noch das Gefühl, auf etwas einschlagen zu müssen.
    Hai antwortete nicht, und als Nick aufblickte, fragte er sich, ob Hai ihn für verrückt hielt. „Habt ihr Fingerabdrücke von der Ampulle nehmen können?“
    „Nur deine.“
    „Was ist mit dem Streichholzbrief?“
    „Es ist jedenfalls kein Striplokal. Die Pink Lady ist eine kleine Bar mit Grill in Omaha, etwa einen Block von der Polizeistation entfernt. Offenbar hängen da eine Menge Polizisten rum. Eddie sagt, da gibt es die besten Burger der Stadt.“
    „Eddie?“
    „Ja, Gillick war bei der Polizei von Omaha, ehe er herkam. Ich dachte, das wüsstest du. Es ist schon eine Weile her, sechs oder sieben Jahre.“
    „Ich traue ihm nicht“ , platzte Nick heraus und bedauerte es, als er Hals Reaktion sah.
    „Eddie? Warum in aller Welt solltest du Eddie misstrauen?“
    „Ich weiß nicht. Vergiss es einfach.“
    Hai schüttelte den Kopf und stemmte sich aus dem Sessel hoch. Er ging zur Tür, drehte sich aber noch einmal um, als hätte er etwas vergessen. „Weißt du, Nick, ich möchte nicht, dass du das falsch verstehst, aber es gibt eine Menge Leute in diesem Department, die dasselbe von dir sagen.“
    „Und was sagen sie?“ Nick richtete sich gespannt auf.
    „Du musst zugeben, du hast diesen Job nur wegen deines Vaters bekommen. Welche Erfahrung hast du schon in Polizeiarbeit? Schau, Nick, ich bin dein Freund, und ich halte zu dir. Aber ich muss dir sagen, dass einige Jungs verunsichert sind. Sie glauben, du lässt O‘Dell die Show leiten.“
    Da war er, der K.-o.-Schlag, den er seit Tagen erwartete. Er rieb sich das Kinn, als müsse er den Schmerz wegwischen.
    „Das hatte ich schon vermutet, zumal Dad wohl seine eigene Ermittlung führt.“
    „Das ist auch so eine Sache. Wusstest du, dass er Eddie und Lloyd diesen Rydell suchen lässt?“
    „Rydell? Wer zum Teufel ist Rydell?“
    „Ich glaube, er war

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