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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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er nicht mit Jeffreys gemeinsame Sache gemacht hat. Ich verwette meine Farm, dass er dein Nachahmungstäter ist. Du willst es bloß nicht wahrhaben, weil du nur Agentin Maggies süßen kleinen Hintern siehst.“
    Nick spürte, wie ihm vor Zorn der Nacken rot anlief. Sein Vater wandte sich ab und ließ ihn wie üblich stehen. Nick ließ den Blick über alle schweifen, die zu arbeiten vorgaben, und entdeckte Maggie in der Tür zum Konferenzraum. Er wusste sofort, dass sie alles gehört hatte.
    „Hier geht es nicht um einen Nachahmungstäter!“ sagte er zum Rücken seines Vaters.
    „Was redest du denn da schon wieder?“ Antonio Morrelli schenkte seinem Sohn lediglich einen flüchtigen Blick über die Schulter und nahm Eddie die Autopsiefotos ab, die der ihm willig überließ.
    „Jeffreys hat nur Bobby Wilson umgebracht.“ Sein Vater sah nicht von den Fotos auf. „Die zwei anderen Jungen gehen nicht auf sein Konto.“ Nick wartete, dass die Worte einsanken und er den Vorwurf begriff.
    Schließlich sah sein Vater ihn so vernichtend an, dass es ihn normalerweise verunsichert hätte. Doch diesmal blieb er mit verschränkten Armen ruhig und abwartend stehen.
    „Was zum Teufel unterstellst du da?“
    „Ich habe die Akten über Jeffreys’ Verhaftung und alle Autopsieberichte gelesen. Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass Jeffreys alle drei Morde begangen hat. Jeffreys hat dir das auch immer wieder gesagt.“
    „Na toll, dann glaubst du einem mordenden Stricher mehr als deinem Vater?“
    „Deine eigenen Berichte beweisen, dass Jeffreys die anderen beiden Jungen nicht getötet hat. Aber du warst zu blind, das zu sehen. Du wolltest den Helden spielen. Deshalb hast du die Wahrheit ignoriert und einen Mörder entkommen lassen. Vielleicht hast du sogar geholfen, die Beweise zu türken. Und jetzt zahlt dein Enkel den Preis für deine Fehler und deine verdammte Eitelkeit.“
    Die Faust traf Nick völlig unvorbereitet. Sie traf ihn am Kinn, und er torkelte gegen den Kopierer. Er rappelte sich hoch, doch sein Blick war noch verschwommen, als ihn der zweite Hieb traf. Er sah verblüfft auf und entdeckte seinen Vater noch an derselben Stelle stehen, die Fotos in der Hand. Erst als Hai Eddie Gillick zurückhielt, merkte Nick, dass nicht sein Vater ihn geschlagen hatte.

72. KAPITEL
    Maggie wartete, war jedoch nicht überrascht, als Nick nicht in den provisorischen Verhörraum zurückkehrte. Als Adam Preston das Dinner von Wanda lieferte, sagte sie Ray Howard, er dürfe gern erst essen, dann könne er gehen. Er betrachtete sie argwöhnisch, bis Adam den Teller vor ihn hinstellte. Danach schien alles vergessen.
    Sie wollte aus dem Raum gehen, während Adam das restliche Dinner auspackte.
    „Agentin O‘Dell, das ist für Sie.“
    „Ich bin nicht hungrig.“ Sie drehte sich zu ihm um, doch es war kein Sandwich, das er ihr reichte. Von der anderen Seite des Tisches blickte sie auf einen kleinen weißen Umschlag. „Woher haben Sie den?“
    „Er steckte in der Bestellung von Wanda. Ihr Name steht darauf.“ Er reichte ihn ihr mit ausgestrecktem Arm, doch sie nahm ihn nicht. Sogar Howard sah verwundert von seinem Festmahl auf.
    „Agentin O‘Dell, was ist los? Soll ich ihn für Sie öffnen?“ Adams jungenhaftes Gesicht wirkte besorgt.
    „Nein, ich mache das schon.“ Sie fasste ihn an einer Ecke an und öffnete ihn gleich, wie um zu zeigen, dass es nichts Bedeutendes war. Ihre Finger waren trotz ihres Unbehagens erstaunlich ruhig. Sie las die Mitteilung. Sie war schlicht und bestand aus einer Zeile: „ICH WEISS VON STUCKT.“
    Sie hob den Blick und sah Adam an. „Ist Nick da?“ Sie musste sich zur Ruhe zwingen.
    „Es hat ihn keiner gesehen, seit ...“
    „Seit Eddie ihm eine geknallt hat“ , beendete Ray Howard den Satz für Adam und hielt eine Gabel voll Kartoffelbrei hoch. „Eddie ist mein Mann.“ Damit stopfte er sich den Brei in den Mund.
    „Was meinen Sie damit?“ fuhr Maggie ihn an, und Rays Blick sagte ihr, dass sie zu laut und zu schrill sprach. Sie musste sich beherrschen, doch es war zu spät. Sie hatte ihn wieder verschreckt.
    „Nichts. Er ist nur ein Freund.“
    „Deputy Gillick ist ein Freund von Ihnen?“ Sie sah Adam an, der nur die Schultern zuckte.
    „Ja, er ist ein Freund. Ist doch nicht strafbar, oder? Wir machen Sachen zusammen. Nix Dolles.“
    „Was für Sachen?“
    Ray sah leicht trotzig von ihr zu Adam. Für den Moment hörte er auf zu schneiden und zu schaufeln und straffte den Rücken.

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