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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Eddies verrosteten alten Chevy gestiegen. Sogar seine Entschuldigung über den Zustand des Autos klang halbherzig. Immer wieder stieß sie mit dem Fuß gegen alte Hamburger-Verpackungen, eine Feder stach ihr in den Rücken, und neben ihr aus dem Sitz quoll Füllmaterial voller Krümel. Es roch nach Fritten, Zigaretten und diesem ekligen After Shave. Und irgendetwas roch wie die Rückseite ihres Kühlschranks.
    Eddie glitt auf den Fahrersitz, warf seinen Hut nach hinten und betrachtete sich lange im Rückspiegel. Er drehte den Schlüssel im Zündschloss, und der lockere Auspuff ließ den Wagen vibrieren.
    Christine bedauerte, sich nach dem Interview nicht umgezogen zu haben. Trotz des langen Mantels hatte sie das Gefühl, etwas krieche ihr die Beine hinauf. Sie öffnete den Mantel und vergewisserte sich, dass kein schwarzes Ungeziefer an ihr hochkrabbelte. Als sie mit einer Hand über ihr Bein strich, sah sie Eddie lächeln. Sofort schloss sie den Mantel, Ungeziefer war Eddies Blicken vorzuziehen.
    Er trat das Gaspedal durch, dass sie gegen die Rückenlehne gepresst wurde. Sie langte nach dem Sicherheitsgurt und sah, dass er abgeschnitten war. Eddie preschte an der Abzweigung zu ihrer Straße vorbei, und sie langte in Panik nach dem Türgriff. Der brach ab, und Eddie sah sie stirnrunzelnd an.
    „Entspann dich, Christine, dein Dad sagte, ich sollte dir etwas zu essen besorgen.“
    „Ich bin nicht hungrig“ , beteuerte sie und wollte sich ihre Angst nicht anmerken lassen. „Wirklich, ich bin nur müde.“ Das klang schon besser. Es sollte nicht so aussehen, als misstraue sie ihm.
    „Ich kann dir ein Steak grillen, dass dir das Wasser im Munde zusammenläuft. Ich habe zufällig noch zwei im Kühlschrank.“
    Allmächtiger, bloß nicht in seine Wohnung!
    „Vielleicht ein andermal, Eddie.“ Trotz ihres Ekels blieb sie betont freundlich. „Ich bin todmüde. Könnten Sie mich einfach heimfahren?“
    Sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Sein Schnauzbart zuckte, als er schief lächelte. Wieder betrachtete er sich im Rückspiegel. „Du hast dich ganz schön an mich rangemacht neulich am Fluss.“
    Was offenbar ein großer Fehler war. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Aber andere Reporter erschlichen sich doch auch das Vertrauen der Leute, oder?
    „Das tut mir Leid, Eddie.“ Gib dich aufrichtig. Lass ihn deine Angst nicht sehen. „Das war mein erster großer Auftrag. Ich glaube, ich war einfach nervös.“
    „Ist schon okay, Christine. Ich weiß, es ist über ein Jahr her, seit dein Mann weg ist. Zum Teufel, bei mir musst du dich doch nicht verstellen. Ich weiß, dass Frauen genau so scharf werden wie Männer.“
    Ach du liebes bisschen, das nahm keine gute Wendung. Ihr wurde übel. Sie sah die vorbeiziehenden Häuser, noch ein paar Blocks, und die Straßenbeleuchtung hörte auf. Sie fuhren aus der Stadt! Ihr Herz hämmerte geradezu. Sie konnte nicht mehr die Gelassene mimen und schob sich mit aller Kraft gegen die Tür, doch die bewegte sich nicht. Ihre Schulter pochte schmerzhaft. Eddie sah sie vorwurfsvoll an und lächelte hinterhältig, was besagte, dass es keine Rolle spielte, ob sie einverstanden war oder nicht.
    Seine Augen waren so schwarz wie sein glatt zurückgekämmtes Haar. Er hatte etwa ihre Größe, war jedoch muskulös. Schließlich hatte er Nick mit zwei lausigen Schlägen zu Boden geschickt. Nick war allerdings überrumpelt worden. Vermutlich war das Eddies Vorgehensweise: angreifen, wenn man es am wenigsten erwartete. Wie eine Spinne.
    „Eddie, bitte!“ Sie scheute sich nicht zu flehen. „Mein Sohn wird vermisst, ich bin in fürchterlicher Verfassung. Bitte, bringen Sie mich einfach nach Haus.“
    „Ich weiß, was du brauchst, Christine. Du musst dich eine Weile ablenken. Entspann dich einfach.“
    Sie sah sich im Auto um. Gab es da irgendetwas, das sie als Waffe nutzen konnte? Wie als Antwort auf ihre Gedanken sah sie im Schein der Armaturenbeleuchtung eine Bierflasche unter dem Sitz hervorrollen.
    Eddie fuhr schrecklich schnell. Sie musste mit einem Befreiungsversuch warten, bis sie anhielten, oder sie würden mitten im Nirgendwo in einem schneegefüllten Graben landen. Sie fragte sich, ob sie ihre Angst und den Drang zu schreien, so lange beherrschen konnte.
    „Es schadet nicht, wenn du nett zu mir bist, Christine“ , sagte er gedehnt. „Wenn du nett bist, erzähle ich dir vielleicht, wo Timmy ist.“

79. KAPITEL
    Timmy versteckte die Füße unter der Bettdecke und zog sich in

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