Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
erkannte die gewundene Schotterstraße, die sich am Fluss entlang zwischen hohen Ahorn- und Walnussbäumen hindurchschlängelte. Hierhin, abseits der Old Church Road, fuhren alle Jugendlichen zum Knutschen. Man blickte über den Fluss, es war einsam, ruhig und finster. Hierhin hatten Jason Ashford und Amy Stykes wahrscheinlich in jener Nacht gewollt, als sie über Danny Alverez‘ Leiche stolperten.
    Konnte Eddie wirklich wissen, wo Timmy war? Christine erinnerte sich, dass der Kirchenküster zum Verhör vorgeladen worden war. Hatte Eddie etwas mitgehört? Aber hätte Nick es ihr nicht gesagt, wenn es neue Erkenntnisse gäbe? Nein, natürlich nicht. Er wollte sie aus dem Weg haben und ließ sie Fotos ihres Sohnes kopieren.
    Eddie widerte sie an, aber wichtiger noch, er machte ihr Angst. Er war rücksichtslos und ein bisschen verrückt. Wahrscheinlich gehörte er zu jenen Cops, die einen aus purer Machtdemonstration anhielten, wenn man in einer Dreißig-Meilen-Zone einunddreißig fuhr. Aber wenn er wusste, wo Timmy war ... o Gott, was würde sie dafür geben, Timmy heil und gesund zurückzubekommen! Welchen Preis würde eine Mutter für ihr Kind zahlen? Sie hatte ihre Prinzipien für einen lausigen Lohnscheck über Bord werfen wollen. Was würde sie erst tun, um ihren Sohn zu retten?
    Trotzdem, als der Wagen vom Weg auf die Lichtung über dem Fluss abbog, war sie so in Panik, dass ihr kalte Schauer über den Rücken liefen. Ihr leerer Magen rebellierte, und ihr wurde wieder schwindelig. Jetzt bloß nicht ohnmächtig werden! Wenn Eddie sich von einer widerspenstigen Frau nicht aufhalten ließ, dann von einer bewusstlosen erst recht nicht.
    Eddie schaltete Motor und Scheinwerfer aus. Die Dunkelheit verschluckte sie geradezu. Der Blick glitt über dunkle unebene Baumwipfel zum glitzernden Fluss. Nur die Mondsichel spendete ein wenig tröstendes Licht.
    „Nun, da wären wir“ , sagte er und drehte sich ihr erwartungsvoll zu, blieb jedoch hinter dem Lenkrad sitzen.
    Mit dem Fuß hielt sie die Bierflasche fest, damit sie nicht unter den Sitz zurückrollte. Ohne die Armaturenbeleuchtung war es zu dunkel, um sein Gesicht zu erkennen. Sie hörte Zellophan knistern, dann ein kurzes Schlagen. Ein Streichholz zischte, und beißender Schwefelgeruch reizte ihre Nase.
    „Stört es dich, wenn ich rauche?“
    Sie sah sein schiefes Lächeln im Licht der Zigarette. Er bot ihr auch eine an, riss ein zweites Streichholz an und wartete. Während er ihre Zigarette anzündete, brannte das Streichholz herunter, und er verbrannte sich die Fingerkuppen.
    „Verdammt!“ schimpfte er und schüttelte die Hand. „Ich hasse Streichhölzer, aber ich habe mein Feuerzeug irgendwo verloren.“
    „Ich wusste nicht, dass du rauchst.“ Sie inhalierte und hoffte, das Nikotin beruhige ihre Nerven.
    „Ich versuche es mir abzugewöhnen.“
    „Ich auch.“ Sie lächelte ihn an, um die Gemeinsamkeit zu betonen. Sie schaffte das, oder? Inzwischen hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt, und sie konnte ihn sehen. Vielleicht war das kein Vorteil. Ruhig und gelassen hatte er einen Arm über den geborstenen Sitz ausgestreckt. Sie musste ebenfalls ruhig und gelassen wirken. Vielleicht konnte sie die Situation so weit entschärfen, dass er nicht gewalttätig wurde. „Weißt du wirklich, wo Timmy ist?“
    „Vielleicht“ , erwiderte er, eine Rauchwolke ausstoßend. „Was bist du bereit, dafür zu tun?“ Er streckte den Arm über den Sitz hinaus, bis seine plumpen Finger ihr Haar berührten, zur Wange glitten und weiter in ihren Nacken.
    „Woher soll ich wissen, dass es nicht einfach ein Trick ist?“
    „Das weißt du nicht.“
    Seine Hand fuhr unter ihren Mantelkragen. Er knöpfte den Mantel auf und schlug ihn auseinander, bis er ihre Bluse und ihren Rock sah. Sie erschauderte bei seiner Berührung, und es fiel ihr schwer, nicht angewidert das Gesicht zu verziehen. Sogar das Nikotin half nicht.
    „Das ist nicht wirklich fair, Eddie. Es muss mir doch auch was bringen.“
    Er gab sich gekränkt. „Ich dachte, ein unglaublicher Orgasmus ist Belohnung genug.“
    Er berührte ihre Brüste. Mühsam beherrschte sie den Drang, sich heftig zurückzuziehen, damit er sie nicht erreichen konnte. Doch sie blieb still sitzen. Denk nicht, beschwor sie sich, schalte innerlich ab! Sie hätte jedoch schreien mögen, als er ihre Brüste streichelte, die Spitzen knetete und lächelnd sah, wie sie hart wurden.
    Er drückte die Zigarette aus und rückte näher, um

Weitere Kostenlose Bücher