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Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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cool!“
    Das Gesicht des Jungen hellte sich auf, und Tully merkte, dass Emma es merkte. Anstatt sofort zu den Telefonzellen zu eilen, blieb er noch einen Moment. „Ich arbeite in Quantico. Ich bin das, was man einen Profiler nennt.“
    „Wow, das ist cool!“ wiederholte Josh.
    Ohne sie anzusehen, wusste Tully, dass Joshs Begeisterung Emmas Mienenspiel veränderte.
    „Sie verfolgen Serienkiller, genau wie in Filmen?“
    „Ich fürchte, in Filmen sieht das sehr viel glamouröser aus, als es ist.“
    „Mann oh Mann! Ich wette, Sie haben schon ziemlich ekliges Zeug gesehen, was?“
    „Leider ja, das habe ich. Aber jetzt muss ich wirklich telefonieren. Josh, würde es dir etwas ausmachen, Emma ein Weilchen Gesellschaft zu leisten?“
    „Natürlich nicht. Kein Problem, Mr. Tully.“
    Er sah Emma nicht mehr an, bis er am Telefon war. Seine kampflustige Tochter war das personifizierte freundliche Lächeln, und dieses Lächeln war auch noch echt. Während er die Nummer wählte, sah er die beiden Teenager lachend plaudern. Zum ersten Mal seit langer Zeit war er froh und glücklich, Emma bei sich zu haben. Für wenige Minuten hatte er fast vergessen, dass die Welt grausam und gewalttätig war. Dann hörte er die Stimme des stellvertretenden Direktors Cunningham.
    „Hier ist Tully, Sir. Sie haben mich angewählt?“
    „Könnte sein, dass wir eins von Stuckys Opfern haben.“
    Tully wurde es augenblicklich mulmig. Seit Monaten hatte er auf diesen Anruf gewartet und sich davor gefürchtet. „Wo, Sir?“
    „Direkt vor unserer Haustür. Dreißig bis fünfundvierzig Minuten von hier entfernt. Können Sie mich in etwa einer Stunde abholen? Wir können zusammen an den Tatort fahren.“
    Ohne nachzufragen wusste Tully, dass Cunningham meinte, er solle ihn in Quantico abholen. Ging der Mann eigentlich nie nach Hause?
    „Sicher. Ich bin da.“
    „Dann sehe ich Sie in einer Stunde.“
    Das war’s. Nach Jahren hinter dem Schreibtisch in Cleveland, in denen er Täterprofile aus der Ferne erstellt hatte, bekam er jetzt die Chance, sich zu beweisen und zu den wirklichen Jägern zu stoßen. Warum war ihm dann so beklommen zu Mute?
    Tully ging zurück zu seiner Tochter und ihrem Freund und erwartete, dass sie enttäuscht sein würde. „Tut mir Leid, Emma. Ich muss weg.“
    Ihr Lächeln schwand sofort, und ihr Blick wurde finster.
    „Josh, hast du nicht gesagt, du wärst mit deiner Mom hier?“
    „Ja, sie holt uns Popcorn.“ Er deutete auf eine attraktive Rothaarige in der Schlange. Als sie merkte, dass Josh auf sie wies, zuckte sie bedauernd lächelnd die Schultern, weil es so lange dauerte.
    „Einverstanden, wenn ich Joshs Mom frage, ob Emma sich euch anschließen darf?“ Tully wappnete sich vor Emmas Panik und Entsetzen.
    „Na klar, das wäre cool“, sagte Josh sofort erfreut.
    „Klar, Dad“, bestätigte auch Emma.
    Tully fragte sich, ob sie wusste, wie cool sie zu wirken versuchte.
    Als er sich Jennifer Reynolds vorstellte, schien sie erfreut, ihm helfen zu können. Er versprach, es wieder gutzumachen, indem er sie irgendwann zusammen zu einem anderen Film ausführte. Als er ihren Ehering bemerkte, hätte er sich für das Angebot treten mögen. Doch Jennifer Reynolds nahm es ohne Zögern und mit einem flirtenden Blick an, den nicht mal ein ungeübter und frisch gebackener Single wie er enträtseln musste.
    Auf dem Weg zum Auto lächelte er, grüßte Passanten und klimperte mit den Wagenschlüsseln. Der Abend war noch warm, und der Mond versprach trotz gelegentlich durchziehender Wolken hell zu scheinen. Tully glitt hinters Steuer und prüfte sein Gesicht im Rückspiegel, als hätte er vergessen, wie es aussah, wenn er glücklich war. Wie ungewöhnlich, Glück und Vorfreude an einem Abend zu empfinden. Das war ihm seit Jahren nicht widerfahren. Obwohl seine Hochstimmung von kurzer Dauer sein musste, fuhr er mit dem Gefühl vom Kinoparkplatz, es mit allem und jedem aufnehmen zu können. Vielleicht sogar mit Albert Stucky.

11. KAPITEL
    Tully folgte Cunnighams Anweisungen und bog an der Kreuzung ab. Sofort sah er Scheinwerfer in der kleinen Gasse hinter einer Ladenzeile. Polizeifahrzeuge blockierten die Straße. Tully hielt neben einem an und zeigte seinen Ausweis. Er gab sich cool und beherzigte damit eine Lektion von Emmas neuem Freund Josh. Tatsächlich hatte er ein hohles Gefühl im Bauch, und Schweiß rann ihm den Rücken hinab.
    Er hatte genügend Tatorte gesehen, abgetrennte Gliedmaße, blutige Wände,

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