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Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Maggie O´Dell 02 - Das Grauen

Titel: Maggie O´Dell 02 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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verstümmelte Körper und die kranke, widerwärtige Signatur von Killern, angefangen bei langstieligen Rosen bis zu Verstümmelungen.
    Doch all diese Dinge hatte er bis jetzt nur auf Fotos gesehen, in digital gescannten Bildern und Illustrationen, die ihm ins FBI-Büro nach Cleveland geschickt worden waren. Als einer der Experten für Täterprofile im Mittleren Westen hatte er sie aus den Beweisstücken erstellt, die Ermittlungsbeamte ihm zusandten. Seine Exaktheit hatte Cunningham bewogen, ihm eine Position in Quantico anzubieten. Ein Anruf, und Cunningham hatte ihm, ohne ihn persönlich zu kennen, die Möglichkeit geboten, im Außendienst zu arbeiten. Beginnend mit der Jagd nach dem berüchtigten geflohenen Verbrecher Albert Stucky.
    Tully wusste, dass Cunningham gezwungen worden war, nach Monaten, in denen sich trotz finanziellem und zeitlichem Aufwand nicht der kleinste Hinweis auf Stucky ergeben hatte, die Sondereinheit aufzulösen. Er wusste auch, dass er sein Glück der Agentin verdankte, die er ersetzte, und die vorübergehend dazu abgestellt war, auf Tagungen Ermittlungsbeamte zu unterrichten. Er hatte nicht viel nachforschen müssen, um herauszufinden, dass diese Agentin Margaret O’Dell war, der er nie begegnet war, derenRuf er jedoch kannte. Sie war eine der jüngsten und eine der besten Profiler im Land.
    Die inoffizielle Version lautete, O’Dell sei ausgebrannt und brauche eine Pause. Gerüchten zufolge hatte sie ihre professionelle Einstellung verloren, war rücksichtslos auf dem Kriegspfad, paranoid und besessen davon, Albert Stucky wieder einzufangen. Natürlich gab es auch Gerüchte, Direktor Cunningham habe sie aus der Schusslinie geholt, um sie vor Stucky zu schützen. Die beiden hatten sich vor etwa acht Monaten ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel geliefert, das letztlich zu Stuckys Festnahme führte, aber erst, nachdem er O’Dell gequält und fast umgebracht hatte. Er würde den Mann mit dem Spitznamen „Sammler“ nun persönlich kennen lernen, wenn auch nur durch das Ergebnis seiner Arbeitsweise.
    Tully fuhr mit dem Wagen so nah an die Absperrung wie nur möglich. Cunningham sprang heraus, ehe Tully den Hebel in Parkstellung gebracht hatte. Er vergaß fast, die Scheinwerfer auszuschalten. Als er den Schlüssel aus dem Zündschloss zog, merkte er, dass ihm die Hände schwitzten. Die Beine waren irgendwie steif, und während er sich beeilte, seinen Boss einzuholen, erinnerte ihn sein Knie an eine alte Verletzung. Tully war ein gutes Stück größer als Cunningham, und seine Schritte waren länger, trotzdem hatte er Mühe, mitzuhalten. Er schätzte, dass Cunningham etwa zehn Jahre älter war als er. Jedoch war er schlank und von athletischer Statur. Tully hatte ihn das Doppelte an Gewichten stemmen sehen, das die Akademie den Rekruten auflegte.
    „Wo ist sie?“ Cunningham verlor keine Zeit und wandte sich an den ersten Polizisten, der so aussah, als habe er die Leitung.
    „Noch im Abfallcontainer. Wir haben außer dem Pizzakarton nichts angerührt.“
    Der Detective hatte einen Nacken wie ein Footballspieler, unddie Nähte seines Sportsakkos spannten. Er behandelte den Fall wie eine ganz alltägliche Verkehrskontrolle. Tully fragte sich, aus welcher Großstadt er kam. Seine nüchterne Haltung hatte er zweifellos nicht in Newburgh Heights erworben. Er und der Direktor schienen sich zu kennen und verloren keine Zeit mit der Vorstellung.
    „Wo ist der Pizzakarton?“ wollte Cunningham wissen.
    „Officer McClusky hat ihn dem Doc übergeben. Das Kind, das ihn fand, hat ihn fallen lassen, und der ganze Inhalt war verstreut.“
    Der Geruch von kalter Pizza und die Geräusche aus dem Polizeifunk verursachten Tully plötzlich Kopfschmerzen. Auf der Herfahrt hatte Adrenalin ihn in Gang gehalten. Die Realität des Tatortes überwältigte ihn. Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Okay, das konnte auch nicht viel schlimmer sein, als sich Fotos anzusehen. Er schaffte das, und er unterdrückte die aufsteigende Übelkeit, während er seinem Boss zum Abfallcontainer folgte, wo drei Uniformierte Wache standen. Selbst die Beamten hielten wegen des Gestanks gute zehn Fuß Abstand vom Behälter.
    Das Erste, was Tully auffiel, war das lange blonde Haar der jungen Frau. Sofort dachte er an Emma. Er konnte gut über den Rand des Behälters hineinsehen, wartete jedoch, bis sein Boss sich eine Kiste herangezogen hatte und darauf gestiegen war. Cunninghams Gesicht blieb reglos.
    Obwohl die Leiche mit Abfall

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