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Magic Cleaning

Magic Cleaning

Titel: Magic Cleaning Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Kondo
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nacheinander die Aufräummethoden für den Typ «keine Zeit», den Typ «Chaos stört mich nicht», den Typ «ich bin zu pingelig und deswegen nie mit dem Ergebnis zufrieden» etc.
    Am Anfang meiner Karriere als professionelle Aufräumberaterin gab es auch bei mir eine Zeit, in der ich für genau diese Typen jeweils unterschiedliche Aufräumkonzepte bereitstellen wollte. Ich schlug in verschiedenen Werken über Psychologie nach, fragte beim Erstgespräch nach der Blutgruppe, dem Charakter der Eltern und errechnete anhand des Geburtsdatums das Tierkreiszeichen. Ich wollte sichergehen, dass die von mir vorgeschlagene Aufräummethode zu diesem oder jenem Charakter passte. Mehr als fünf Jahre stützte ich mich bei der Arbeit auf solche Analysen.
    Schließlich wurde mir bewusst, dass es keinen Sinn hat, die Aufräummethode je nach Charakter zu modifizieren oder gar neu zu erfinden. Der Grund liegt darin, dass die meisten Menschen das Aufräumen ohnehin als lästig empfinden, dafür keine Zeit haben, sich an der Unordnung nicht stören und pingelig sind. So gesehen vereinigt jeder Aufräummuffel sämtliche Typen in sich. Nach einigem Überlegen vereinfachte ich mein System radikal. Ich identifizierte drei Typen, die nicht aufräumen können: 1 . der Typ, der nicht wegwerfen kann, 2 . der Typ, der die Sachen nicht zurück an ihren Platz legen kann, und 3 . der Mischtyp, der also weder wegwerfen noch die Dinge an ihren Platz zurücklegen kann. Damit zählten ab sofort Blutgruppe, Tierkreiszeichen und Charakter nicht mehr. Ich konzentrierte mich nur noch darauf, was im Alltag meines Klienten oder meiner Klientin tatsächlich vor sich ging.
    Von dieser Warte aus betrachtet, gehörten 90 Prozent meiner Kunden zu dem Mischtyp, der weder wegwerfen noch die Dinge an ihren Platz zurücklegen kann. Die restlichen 10 Prozent waren vom Typ, der die Dinge nicht zurücklegen kann. Der Typ, der lediglich nicht wegwerfen kann (aber die Dinge immer wieder an ihren Platz zurücklegt), existiert im realen Leben nicht. In einem Haus, das vor Dingen überquillt, ist es schlicht unmöglich, jedes einzelne Teilchen immer wieder zurückzulegen. Zu den 10 Prozent, die die Dinge nicht zurücklegen können, ist ferner zu sagen, dass auch bei ihnen, wenn sie denn mal mit dem Aufräumen anfangen, im Schnitt mindestens 30 Müllsäcke zusammenkommen. Auch beim Wegwerfer-aber-nicht-Zurückleger gibt es also noch Spielraum für die Reduzierung von Besitz. Wichtig ist einfach nur, dass sowohl die 90 Prozent als auch die 10 Prozent mit dem Wegwerfen beginnen.
    Natürlich ist das Aufräumen selbst ein sehr individueller Prozess, da die Kunden unterschiedliche Dinge besitzen, da sie je nach Situation in Zimmern, Wohnungen oder Häusern leben und da jeder seine gewissen Vorlieben und Eigenarten hat, die ich zu respektieren habe. Daher passe ich mein Vorgehen im Coaching je nach Persönlichkeit des Kunden individuell an. Doch die Methode, meine KonMari-Methode, die ich lehre, bleibt immer dieselbe, denn sie passt für alle Typen, ohne dass es komplizierte Charakteranalysen braucht. Aufräumen ist einfach! Das sollten Sie sich immer wieder vor Augen halten. Für erfolgreiches Aufräumen sind nur zwei simple Handlungen nötig: 1 . Dinge wegwerfen und 2 . den Aufbewahrungsort bestimmen für jene Dinge, die nicht weggeworfen werden. Wichtig ist die Reihenfolge: Das Wegwerfen kommt
immer
zuerst.

Aufräumen – ein großes Fest
    F este sind Ausnahmen, sie durchbrechen die tägliche Routine, sie stellen etwas Besonderes dar. Niemand kommt auf die Idee, tagtäglich eine opulente Party zu schmeißen. Bei meinen Vorträgen zum Aufräumen werfe ich gerne eine meiner Lieblingsthesen in den Raum und freue mich dann über die erstaunten Gesichter meiner Zuhörer: «Das Aufräumen ist das große Fest des Lebens.» Ich wette, meine Leserinnen und Leser werden jetzt nicht weniger erstaunt sein. «Wie bitte? Ein Fest? So ein Blödsinn, aufzuräumen ist einfach nur lästig und anstrengend. Was soll daran ‹feierlich› sein?» Doch halt, lassen Sie es mich erklären. Gemeint ist Folgendes: Ein einziges Mal aufräumen – fertig! Ein einziges Mal eine wirklich große Aktion starten – und dann ist für alle Zeiten Ruhe! Falls Sie glauben, dass das Aufräumen etwas ist, mit dem man sich ständig herumplagen muss und mit dem man niemals fertig wird, dann verabschieden Sie sich bitte von diesem Gedanken.
    Die KonMari-Methode sieht zwei Arten des Aufräumens vor: alltägliches

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