Magic Cleaning
schlendern. Während Sie sich verschiedene Beispielzimmer ansehen, entwickeln Sie nach und nach ein Gefühl dafür, was Ihnen persönlich am besten gefällt und was zu Ihrem eigenen Stil passt.
Übrigens, seitdem Frau S. den Kurs abgeschlossen hat, führt sie tatsächlich ein Leben mit Duftkerzen nach dem Bad und Yoga zu klassischer Musik. Sie hat den Aufstieg aus der Hölle der Messie-Wohnung geschafft und ihren Traum von einem eleganten Lebensstil verwirklicht.
Wenn Sie sich nun Ihr Traumleben nach dem Aufräumen vorstellen, dann könnten Sie doch auch gleich zum ersten Schritt, dem Entrümpeln, übergehen, oder nicht? Nein – dafür ist es noch zu früh! Ich verstehe, dass Sie am liebsten sofort die Ärmel hochkrempeln würden, aber damit Sie nach dem Aufräumfest nicht wieder in die alte Unordnung zurückfallen, sollten Sie jede der notwendigen Überlegungen in Ruhe zu Ende denken.
Zunächst einmal ist zu fragen,
warum
Sie ein solches Leben, wie Sie es sich erträumen, führen möchten. Bitte sehen Sie sich Ihre Notizen noch einmal an und lassen Sie sich Zeit mit der Antwort. Nehmen wir als Beispiel die Wünsche, die Frau S. hatte. Sie musste darüber nachdenken, warum sie nach dem Bad eine Duftkerze anzünden und zu klassischer Musik Yoga üben will. Wenn nun diese Wünsche auch Ihre Wünsche wären, was könnten Sie antworten? «Weil ich mich vor dem Schlafengehen entspannen möchte.» Oder: «Weil ich mit Yoga abnehmen möchte.» Warum wollen Sie sich vor dem Schlafengehen entspannen? Warum wollen Sie abnehmen? Bitte stellen Sie sich jede Frage mindestens drei Mal, am besten aber fünf Mal. Horchen Sie genau in sich hinein. Nehmen Sie wahr, was Ihre Antworten zutage fördern. Vielleicht sagen Sie: «Damit ich die Ermüdung von der Arbeit nicht in den nächsten Tag mit hinübernehme.» Oder: «Damit ich eine Kleidergröße kleiner tragen kann.»
Wenn Sie sich auf diese Weise dem Warum Ihres Traumlebens nähern, werden Sie sich bewusst, wo Ihre Prioritäten liegen und was Sie tatsächlich glücklich macht. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für den Prozess des Ausmistens und Wegwerfens, denn hierbei werden Sie Entscheidungen für oder gegen Dinge fällen, um ein einziges Ziel zu erreichen: Ihr neues, glückliches Leben auf die Beine zu stellen! Bitte machen Sie sich dies noch einmal in aller Ruhe klar.
Warum räumen wir auf? Was ist unsere innere Motivation? Bevor wir loslegen, sollten wir unser Traumleben klar vor Augen haben. Die Fragen nach dem Warum müssen beantwortet sein. Erst dann haben wir eine sichere mentale Basis, von der aus wir unseren Besitz beurteilen und das Entrümpeln zügig durchführen können.
Das Glücksgefühl macht’s
N ach welchen Kriterien entscheiden Sie, was weggeworfen wird und was Sie behalten? «Gar nicht so einfach», sagen Sie jetzt. Stimmt – und stimmt nicht. Aber eins nach dem anderen. Zunächst einmal gibt es verschiedene Arten von pro und kontra Wegwerfen. Gute Argumente dafür sind folgende: Wenn etwas nicht mehr funktioniert, wenn es zu einem Set gehört (Kaffeeservice, Fonduegarnitur etc.) und zu viele Teile davon bereits kaputtgegangen sind, wenn etwas nicht mehr gut aussieht, weil das Design altmodisch geworden ist, wenn der Anlass oder die Saison vorbei ist etc. In diesen Fällen lässt sich eindeutig ein Grund für die Entsorgung benennen. Hier ist die Sache einfach.
Schwieriger wird es, wenn es keinen besonderen Grund gibt, sich von einem Gegenstand zu trennen. Und genau deswegen wartet die Ratgeberliteratur mit einer Unzahl von Tipps und Tricks zur Lösung des Problems auf. Wie zum Beispiel: Wegwerfen, wenn etwas ein Jahr lang nicht mehr benutzt wurde. Oder die fraglichen Dinge erst mal in eine Schachtel räumen, die dann alle sechs Monate überprüft wird. Wenn Sie an einen Punkt gelangen, an dem Sie überhaupt nicht mehr in der Lage sind, sich für oder gegen das Wegwerfen zu entscheiden, dann sollten Sie innehalten. Anscheinend haben sich Ihre Vorstellungen und Prioritäten im Laufe des Aufräumprozesses verschoben. Ist Ihnen die Freundin, die Ihnen diese Lampe geschenkt hat, vielleicht doch noch wichtig, obwohl die dumme Kuh den Kontakt hat einschlafen lassen? Möchten Sie Ihren Handarbeitskorb behalten, weil Sie mal wieder Lust hätten, etwas zu stricken, schließlich haben Sie früher so viel Spaß daran gehabt? Treten Sie einen Schritt zurück und versuchen Sie, die Situation möglichst neutral zu betrachten. Warten Sie, bis sich Ihre Gedanken
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