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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Tieren hätte sich möglicherweise im Lauf vieler Jahre aufbauen lassen — aber sofort?«
    Ich setzte mich wieder in Bewegung, und sie beeilte sich, mit mir Schritt zu halten.
    »Und das Haus selbst. Erinnere dich nur an all die Dinge, die nicht in Ordnung waren - die verzogenen Türen, die morschen Fensterrahmen, der gesprungene Sturz! — O'Malley hat nichts davon repariert. Sie haben sich selbst repariert . . . oder regeneriert, Herrgott! Deinetwegen!«
    Ich zuckte zusammen, als ich die Echos meiner Stimme aus dem Wald heranwehen hörte. Ich blieb erneut stehen und sah Midge an.
    »Und dann - mein Arm. Wir haben angenommen, Mycroft hätte die Verbrennungen geheilt, aber mittlerweile glaube ich, daß er absolut nichts damit zu tun hatte. Okay, soll er über gewisse Kräfte verfügen . .. soll er eine Art Macht haben — schließlich hat er sie uns gerade demonstriert. Aber die kommt aus seinem Kopf; er macht den Leuten etwas vor! Er hat mich davon überzeugt, daß der Arm nicht mehr weh tut, und vielleicht hat auch diese grüne Flüssigkeit irgendwie geholfen .. . Irgend etwas hat meine Skepsis überwunden. Shit, wer will schon Schmerzen haben, wenn es auch ohne Schmerzen geht? Aber ich bin davon überzeugt, daß du es warst... du hast den Arm geheilt. Nein, du und Gramarye. Ihr seid ein gottverdammtes Team! Jesus, kein Wunder, daß Mycroft hinter dir her ist wie der Teufel hinter der armen Seele! - Was für ein großartiger kleiner Fang für seine Synergistenhorde! Menschlicher Wille und göttliche Macht — du bist der lebende Beweis dafür!«
    Sie betrachtete mich eingehend und schüttelte schließlich den
    Kopf, aber ich sah es in ihren Augen, daß sie mir glaubte. Ein Vogel flatterte von einem Baum vor uns hoch, und wir starrten nervös hin. Ein Teil der Blätter war in schwankendem Aufruhr; wir ließen sie erst aus den Augen, als sie sich wieder beruhigten. Dann war der Wald in Reglosigkeit zurückverwandelt, und die Dunkelheit lastete schwerer überall.
    »Sind wir überhaupt auf dem richtigen Weg?« fragte ich Mid-ge und blickte mich um.
    Einen Moment war sie unschlüssig, dann nickte sie. »Wir müßten bald an eine Abzweigung kommen. Wir nehmen den linken Weg.«
    »Hoffentlich hast du recht«, sagte ich verbissen.
    Wir gingen weiter, jetzt wesentlich schneller, und hielten Augen und Ohren offen. Wenn die Dämmerung hereingebrochen ist, dann herrscht eine Stille im Wald, die beinahe kirchen-haft wirkt, und ein Husten oder selbst ein Flüstern erscheint respektlos laut; ich hielt meine Stimme leise, da ich niemanden stören wollte.
    »Ich kann mir nicht helfen, ich muß immer wieder darüber nachdenken, was zwischen der alten Flora und Mycroft vorgefallen sein muß. Ich meine ... warum hat sie sich die Mühe gemacht, diese Klausel in ihr Testament zu setzen — warum wollte sie mit allen Mitteln verhindern, daß er Gramarye bekommt? Nach ihrem Tod — was macht das schon für einen Unterschied? Und warum, zum Teufel, hat er uns belogen? — Er war an diesem Abend nicht zum ersten Mal in Gramarye. Also — warum das ganze Theater, wenn er nichts mit ihrem Tod zu tun hat?«
    »Du glaubst wirklich, daß sie versucht haben, sie einzuschüchtern und zum Verkauf zu zwingen?«
    »Ich glaube sogar, es ist ihnen gelungen; sie haben ihr einen solchen Schrecken eingejagt, daß sie daran gestorben ist. Wir haben mit eigenen Augen gesehen, was Mycroft mit seinen geistigen Kräften alles anstellen kann. Kaninchen und Ratten aus dem Nichts erscheinen zu lassen, das ist für ihn ein Klacks. Wein? Ich wette, ich hätte das Zeug trinken können und nicht mal gemerkt, daß es nur eine Illusion ist. Und die Sache mit den verbogenen Lichtstrahlen? — Er ist ein As, Midge, ein numero- «no-Illusionist. Ich denke ungern daran, was er der guten alten Flora alles vorgegaukelt haben könnte. Ein Tiger auf der Türschwelle? Daß die Küche rings um sie her in Flammen steht?
    Oder daß ihr Brustkorb zu Staub zerfällt? Er hätte sie nicht einmal mit dem kleinen Finger berühren müssen.«
    »Ich glaube nicht, daß sie so hilflos war, Mike.«
    »Du hast recht, ich eigentlich auch nicht. Wahrscheinlich hätte sie ihm einen ziemlichen Kampf geliefert — normalerweise. Aber sie war in einem Alter . . . vielleicht hat ihr Herz einfach nicht mehr mitgespielt.«
    Wir erreichten die Weggabelung, und ich trat beiseite, um Midge vorangehen zu lassen. »Jetzt liegt es an dir, Tonto. Du hast die Spürnase. Bist du sicher, daß links richtig

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