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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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waren sie bereits wieder verschwunden; nur der warme Widerschein der Sonne strahlte von ihnen aus. Unvermittelt wirkte sie heiter, wie sie so dastand, die Lippen zu einem leichten, wissenden Lächeln gekrümmt, das Haar von der dahinterstehenden Sonne tief rot gefärbt und aus einem unerfindlichen Grund empfand ich einen winzigen Stich der . . . Ich weiß nicht, der Unsicherheit? Nervosität? Ich konnte das Gefühl nicht definieren.
    Dieses Mal war ich es, der sie mit sich zog. Wir gingen ins Haus, und ich schloß die Türen und sperrte ab. Wir waren schläfrig; und das mehr, als wir uns bisher selbst eingestanden hatten — die Müdigkeit begrub uns wie eine wärmende, samtige Decke unter sich und machte unsere Bewegungen langsam, beinahe träge. Wir zogen uns aus, ließen die Kleider liegen, wo sie hinfielen, und krochen erschöpft ins Bett.
    Wir schliefen, aber ich habe keine Ahnung, wie lange. Als wir hochschreckten, geschah das gemeinsam, als hätte jeder von uns das Erwachen des anderen gespürt; und wieder gab es keine Furcht in diesem schwarzen Nichts. Midge tastete nach mir, und ich rutschte zu ihr hinüber.
    Dann tauchten wir zurück in einen tiefen, alles umfassenden Schlaf.

Geräusche
    Klopfgeräusche weckten mich; scharf umrissene Laute in unterschiedlichem Rhythmus, die in meinen traumlosen Schlaf einbrachen. Ich öffnete die Augen und sah zu Midge hinüber — nur um sie wach und glücklich lächelnd vorzufinden. Sie spähte über mich weg, zum Fenster; zum Ursprung des Klopfens.
    Ich drehte den Kopf, folgte ihrem Blick und sah die Störgeister. Drei oder vier Vögel saßen auf dem Fenstersims und pickten gegen die Scheibe, als seien sie ungehalten, weil wir noch im Bett lagen.
    »O Jesus!« stieß ich hervor. »Hast du den Weckdienst bestellt?«
    »Nein, den Job haben sie von ganz allein übernommen.«
    »Wie spät ist es?«
    »Kurz nach halb sieben.«
    »Das glaub' ich einfach nicht. Meinst du, daß das eine Dauereinrichtung wird?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es ist lieb, findest du nicht?«
    Ich zog mir das Kopfkissen übers Gesicht, obwohl ich wahrhaftig hellwach war. »Ruhe wäre lieblicher.«
    »Alles Teil des Landlebens, Michael. Und auf jeden Fall besser als der Lärm der rush-hour und der Preßlufthämmer.«
    »Aber auch nur ein bißchen.«
    Sie schlug die Bettdecke zurück, kroch über mich weg und glitt aus dem Bett. Ich rollte mich hinüber, in die warme Kuhle, die sie hinterlassen hatte.
    »Grüß sie schön von mir«, bat ich sie und zog die Bettdecke hoch bis ans Kinn.
    Dicht am Fenster beugte sie sich vor, und ich genoß den Anblick ihrer nackten kleinen Kehrseite. Obwohl Midge kein Gramm Fett zuviel an sich hatte, gab es jene feinen, sinnlichen Kurven, die mich immer wieder entzückten und mich schwelgen ließen. Ich wollte sie wieder im Bett haben.
    Sie gurrte den Vögeln etwas zu und begann, sich mit ihnen zu unterhalten. Sie flogen nicht weg; nicht einmal, als sie von innen gegen die Scheibe klopfte. Stattdessen legten sie die Köpfchen schräg und zwitscherten noch lauter; andere flatterten über ihnen und streiften mit den Flügeln am Fenster vorbei.
    »Ich glaube, sie warten auf ihr Frühstück«, rief mir Midge zu. »Ich wette, Mrs. Chaldean hat sie immer gefüttert.«
    »Okay, dann bring ihnen mal bei, daß Gramarye ein neues Management hat. Keine kostenlosen Mahlzeiten mehr.«
    Ich hatte die Augen für ein paar Sekunden wieder geschlossen — sicherheitshalber, falls doch noch so etwas wie ein bißchen Schlaf zurückkommen sollte, aber im nächsten Augenblick war Midge über mir.
    »Du tust immer, als wärst du richtig gemein«, sagte sie und zwickte mich recht schmerzhaft in meine ungeschützte Nase. »Aber unter der rauhen, verwitterten Schale schlägt ein Herz aus purem . ..« Noch ein Zwicken, dann: ». . . aus purem Granit!«
    Ich drehte mich auf den Rücken, und sie schmiegte sich auf mich, die Augen voll spitzbübischen Vergnügens. Es ist ziemlich schwer zu protestieren, wenn einem die rosa Spitzen zweier kleiner, jedoch schöner Brüste dicht vor den Lippen schweben.
    »Du machst das Wild kopfscheu«, warnte ich sie.
    Sie beugte den Kopf vor und zu mir herunter und küßte mich; ihre Zunge sanft-stupsend, ihr Mund feucht und süß. Ich bekam meine Hände aus ihrer Umklammerung frei und streichelte über ihre Hüften.
    Aber die kleine Hexe spielte nur mit mir. »Wir haben eine Menge Arbeit vor uns«, flüsterte sie mir ins Ohr und vergaß dabei nicht, die

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