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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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(überraschenderweise) schon vor zehn aufgewesen und weggegangen, um ›ein Geschäft klarzumachen — wie er das wohl nannte; seine Freundin Kiwi (ich weiß bis heute nicht, wie sie wirklich heißt oder warum sie Kiwi genannt wird) setzte mich davon in Kenntnis, als sie mir eine riesige Kanne mit starkem, schwarzen Kaffee reichte. Ich saß da wie ein Zombie, trank Kaffee und versuchte, meinen Kopf klarzukriegen; und nach einer Weile (eigentlich, als sie nur ein paar Schritte von mir entfernt den Staubsauger aufheulen ließ) war ich der Meinung, daß es Zeit war aufzubrechen.
    Kiwi war erfreut genug, um ihr Turbo-Foltergerät noch einmal abzuschalten, und ich informierte sie, daß ich mich jetzt auf den Weg machen würde; sie lächelte bezaubernd.
    »Ich freu' mich auf Samstag«, sagte sie. Und ich fragte: »Samstag?« »Bevor Bob ging, hat er mir gesagt, daß Sie uns zum Mittagessen eingeladen haben«, trällerte sie. — »Oh, ja«, sagte ich schlapp und erinnerte mich vage daran. »Okay, also bis dann«, fügte ich hinzu. — »Ich freue mich«, wiederholte sie. Dann dröhnte der Staubsauger wieder los, und ich war sehr schnell unterwegs.
    Auf der Rückfahrt nach Hampshire legte ich nur einen kurzen Halt ein, für einen kleinen Imbiß und einen ebenso kleinen Nachschlag an Flüssignahrung, und natürlich wollte ich die Gelegenheit nutzen, um Midge anzurufen und sie über meine bevorstehende Rückkehr zu informieren. Ich ließ es zweimal durchläuten, aber in Gramarye nahm niemand ab; dementsprechend vermutete ich, daß sie spazierengegangen war, obwohl das Wetter ausnahmsweise einmal nicht so großartig war - kein Regen, aber bewölkt. Einkaufen konnte sie nicht sein, weil ich den Wagen hatte.
    Bald darauf war ich wieder unterwegs, und das Pochen in meinem Hinterkopf ließ schließlich nach. Als ich die Grafschaft Hampshire erreichte, fühlte ich mich wieder ziemlich gut, obwohl ich mich auf mein Bett freute - die letzten Reste des Katers mußten beseitigt werden.
    Schließlich erreichte ich Cantrip und fuhr die Hauptstraße entlang. Plötzlich entdeckte ich Reverend Sixsmythe auf seinem
    Fahrrad. Ich hatte ihm seine Schauergeschichte von Ma Chal-deans Tod noch immer nicht ganz verziehen, weil er Midge damit ziemlich durcheinandergebracht hatte (ganz zu schweigen von mir), und so spielte ich ein bißchen mit Rachegedanken; beispielsweise könnte man herzhaft hupen, während man ihn überholte .. . Möglich, daß ihn das vom Sattel riß ... Nun, ich widerstand der Versuchung.
    Aus dem Dorf hinaus, dann auf die einsamen Landstraßen — und in den Wald. Zaghafte Regentropfen sprenkelten die Windschutzscheibe des Wagens.
    Ein paarmal abbiegen, und, Gott segne es, da war es — ein Klecks in der Ferne. Ich strahlte übers ganze Gesicht, als ich auf dem Grasstreifen neben Gramaryes Garten vorfuhr. Jetzt drückte ich doch auf die Hupe, nur um Midge zu signalisieren, daß ich wieder da war. Ich stieg aus, öffnete die Hecktür, hievte meine beiden Gitarrenkoffer heraus und stellte sie auf dem Boden ab, während ich den Wagen abschloß. In jeder Hand eine Gitarre, kletterte ich über den Zaun, statt zum Tor zu gehen, und schlug mich quer durch die Blumenbeete zum Weg — immer in der Erwartung, jeden Moment Midge in der Türöffnung auftauchen zu sehen. Aber ich wurde enttäuscht. Entweder hatte sie mich nicht gehört, oder aber sie war noch nicht von ihrem Spaziergang zurückgekehrt. Andererseits ... sie konnte unmöglich die ganze Zeit über weggewesen sein; das Wetter war wirklich nicht gerade einladend. Vielleicht war sie eingeschlafen oder im Bad. Beides wäre meinen Absichten sehr entgegengekommen.
    Ich blickte zu den Fenstern im oberen Stock hoch; sie waren dunkel und leblos.
    Ein leises, kratzendes Geräusch, und meine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Haustür. Da war Rumbo — er schnupperte am Anstrich. Er drehte sich um, und seine Miene schien zu sagen: »Also, wo zum Teufel hast du gesteckt?«
    »Komm schon, Rumbo, laß einen erschöpften Mann in sein Haus«, forderte ich das Eichhörnchen auf und schob es mit einem Fuß sanft beiseite.
    Ich kramte meine Schlüssel heraus, überlegte es mir jedoch anders und drückte probeweise erst die Klinke. Wie beinahe erwartet, hatte Midge trotz all meiner Warnungen nicht abgesperrt. Wir sind nicht mehr in der großen, bösen Stadt, hatte sie mich immer zurechtgewiesen.
    Ich drückte die Tür auf, und Rumbo hastete vor mir hinein. Drinnen war es mächtig düster, und

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