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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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vollständiges Abwenden verwandelte, als sei er in Gedanken bereits bei anderen Dingen. Ein Irrtum war ziemlich ausgeschlossen und im Licht späterer Ereignisse gesehen erst recht.
    »Sie haben immer noch ein Problem, Mike.« Kinsella lächelte mich an, die Finger in die Taschen seiner engen Wrangler gehakt.
    Wir sahen ihn seltsam berührt an.
    »Einen Kühler, in dem kein Kühlerwasser mehr ist«, erinnerte er uns.
    Beinahe hätte ich mir mit der verletzten Hand gegen die Stirn geschlagen.
    Er gluckste. »Schon gut, ich werde Ihnen einen Wasserkanister organisieren und Sie zu Ihrem Wagen zurückfahren. Hoffen wir, daß der Motor nicht kaputt ist.«
    »Yeah, hoffen wir das.«
    Wir verließen das Haus, und ich war froh, draußen zu sein, und glücklich, die Sonne wieder auf dem Gesicht zu spüren. Unheimlich, aber die einzigen wunden Stellen, die ich noch wahrnahm, waren an Gesicht und Hals; dort, wo mich ein paar Tropfen des kochend-heißen Wassers hatten treffen können. Im Vergleich zu dem allerdings, was ich vorhin durchgestanden hatte, war das leicht zu ertragen. Stellenweise fühlte sich auch meine Brust ein wenig empfindlich an, aber das Hemd hatte Schlimmeres verhindert. Mein verbundener Unterarm und meine Hand kribbelten noch — das Gefühl war jedoch nicht unangenehm.
    »Unglaubliches Zeug«, bemerkte ich Kinsella gegenüber, als wir zu dritt auf den roten Escort zugingen.
    »Wie bitte?« sagte er und blinzelte in die Sonne.
    »Diese grüne Flüssigkeit, in der er meinen Arm gebadet hat.«
    »Oh, das war nichts Besonderes. Ein Mittel, die Wunde zu reinigen, mit Antiseptikum versetzt.«
    »Aber es hat den Schmerz genommen.«
    »Mycroft hat den Schmerz genommen, mein Freund.«
    »Das ist unmöglich.«
    »Ist es nicht, und wir wissen es beide.«
    »Aber wie —«
    Er grinste. »Mycroft ist ein erstaunlicher Mann.«
    Offenbar hielt er diese Erklärung für völlig ausreichend.
    Wir erreichten den Wagen, und Kinsella öffnete die hintere Tür für uns. Midge stieg zuerst ein, und ich folgte, darauf bedacht, mit meiner Hand nirgendwo anzustoßen. Kinsella stieg auf der Fahrerseite ein. Gemeinsam warteten wir darauf, daß der Wasserkanister gebracht wurde.
    Midge beugte sich vor. »Geht es Ihnen auch wieder besser, Hub?« erkundigte sie sich.
    Er drehte sich überrascht zu ihr um. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine Ihren Besuch, kürzlich. Sie sind ziemlich eilig aufgebrochen. Wir dachten, Ihnen wäre nicht gut.«
    Er rutschte unbehaglich auf dem Sitz herum und zeigte zum Haus hinüber. »Da kommt Neil mit dem Wasser.« Er räusperte sich und sagte dann: »Ich schätze, an diesem Abend habe ich mich wirklich ein wenig unwohl gefühlt. Tut mir leid, es war bestimmt unhöflich, einfach so davonzustürmen. Ich nehme an, das Mittagessen ist mir nicht so recht bekommen, wissen Sie.«
    Die Tür auf der Beifahrerseite wurde aufgezogen, und Neil Joby stieg ein; den Plastikkanister stellte er zu seinen Füßen ab.
    »Okay, und los geht's«, sagte Kinsella, als er den Wagen startete. »ihr werdet in Nullkommanichts zu Hause sein.«
    Wir fuhren um das Haus herum und auf die weite Zufahrt; Kinsella beschleunigte, und Midge und ich schauten zurück. Das graue Haus — der Synergistentempel - war wesentlich größer, als wir nach unserem ersten Blick vom Waldrand her geglaubt hatten.
    Mir zumindest kam es jetzt viel bedrohlicher vor. Aber Midge sah mit einem kaum merklichen Lächeln um die Lippen darauf zurück.

Geheilt
    Als ich am nächsten Tag aufwachte, galt mein zweiter Gedanke meiner Hand: War sie bereits ein riesiger, angeschwollener Klumpen, der unter den Verbänden hervorquoll?
    Gestern abend hatten wir (trotz Mycrofts verrückter Versicherung, daß das nicht nötig sein würde) beschlossen, am Morgen als erstes nach Bunbury ins Krankenhaus zu fahren und die Verbrennungen von Experten behandeln zu lassen. Ich hatte fest damit gerechnet, die Nacht mit Schmerzen verbringen zu müssen — aber dann hatte ich wie ein Baby geschlafen und von Gramarye und allerhand angenehmen Dingen geträumt: von blühenden Blumen, von unseren Freunden aus dem Tierreich, von Sonnenschein und strahlend blauem Himmel. Ich hatte nicht einmal ein Stechen verspürt.
    Nachdem wir zu Hause angekommen waren, hatte ich Bob anrufen und ihm die schlechte Nachricht mitteilen wollen, aber Midge hatte es mir ausgeredet. Warte ab, hatte sie gesagt. Warte ab.
    Für den Rest des Abends hatte Midges sanfte Aufmerksamkeit ausschließlich mir gehört; sie

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