Magic Girls 02 - Das Magische Amulett
vielleicht passiert dann etwas Schreckliches …« Sie sah Miranda entschuldigend an. »Es tut mir leid, wenn ich dir jetzt den Spaß verderbe. Aber ich glaube, ich mag keine Schulbälle. Du kannst gern noch bleiben, Miranda, aber ich rufe jetzt meine Mutter an, damit sie mich abholt.«
Sie zog den
Transglobkom
aus ihrem Ausschnitt hervor.
Miranda stellte sich noch rechtzeitig vor sie. »Pass doch auf. Wir müssen vorsichtig sein, wenn wir unseren
Transglobkom
in der Öffentlichkeit benutzen.«
»Du siehst ja, wie durcheinander ich bin«, jammerte Elena und drückte sich dichter an die Hauswand, damit niemand zusehen konnte, wenn gleich die durchsichtige Kugel mit dem Gesicht ihrer Mutter erschien.
»Vielleicht war auch was in der Cola, die mir Kevin spendiert hat. Sie hat sehr merkwürdig geschmeckt«, überlegte sie weiter.
»Kann schon sein«, meinte Miranda. »Ich hab mitgekriegt, dass es auch Cola mit Rum gibt. Bestimmt hat Kevin gedacht, dass er ein leichtes Spiel hat, wenn er dich mit Alkohol abfüllt.«
Elena klappte den
Transglobkom
auf und konzentrierte sich auf ihre Mutter. In dem Amulett formte sich eine Blase, löste sich und stieg ein Stück höher. Gleich darauf erschien darin Jolandas Kopf.
»Hallo, Elena, Liebes, was gibt’s?«, fragte Elenas Mutter und lächelte ihre Tochter an.
»Ich bin gerade am Bügeln. Sehr umständlich, wie die Menschen das machen. Ich verstehe nicht, dass sie so gerne knitternde Stoffe tragen«, grübelte sie.
»Kannst du mich bitte von der Schule abholen?«, bat Elena mit zitternder Stimme.
»Jetzt schon?«, wunderte sich Jolanda. »Du bist doch noch nicht mal zwei Stunden weg. Oh weh, du siehst ja schlecht aus, Elena. Was ist denn passiert?«
»Das erzähl ich dir nachher«, murmelte Elena, die keine Lust hatte, ihrer Mutter am
Transglobkom
ausführliche Erklärungen zu geben.
»Na gut, dann werde ich jetzt mal das Bügeleisen ausschalten«, sagte Jolanda. »Ich warte vor dem Schultor.«
»Danke, Mama.«
Die Blase zerplatzte. Elena klappte den
Transglobkom
zu und stopfte ihn in ihren Ausschnitt zurück.
»Ich glaube, ich hab auch genug«, meinte Miranda.
»Du musst nicht meinetwegen mitkommen, wenn du noch bleiben willst«, wehrte Elena gleich ab.
»Ich hab eigentlich auch keine Lust mehr. Ich wollte nur mal sehen, wie ein Schulball so ist. Jetzt weiß ich es.« Miranda rieb sich die Schläfen. »Von den Lichtblitzen habe ich fast Kopfweh bekommen.«
»Ich auch«, sagte Elena. »Daphne findet solche Veranstaltungen ja großartig. Ich hab sie vorhin mal kurz gesehen, aber sie hat sich mit ihrem Typen wahrscheinlich schnell lieber verdrückt.«
Miranda grinste. Dann wurde sie wieder ernst. »Eigentlich müssten wir Nele und Jana Bescheid geben, dass wir schon heimfahren. Schade, dass wir ihnen keine SMS schreiben können.«
Elena nickte. Das wäre jetzt schon ziemlich praktisch gewesen. Aber Hexen ertrugen keine Handys, sie bekamen davon Kopfschmerzen, Stechen in den Schläfen oder Ohrensausen. Elena und Miranda empfanden es schon als unangenehm, wenn Jana oder Nele ihre Handys benutzten. Anscheinend vertrugen sich die Handystrahlen nicht mit den Hexenzauberkräften.
»Die beiden werden schon merken, wenn wir nicht mehr da sind.« Elena hätte den Freundinnen zwar auch lieber Bescheid gesagt, aber keine zehn Hexenbesen brachten sie jetzt in die Aula zurück.
Langsam ging sie mit Miranda durch den Schulhof.
»Ich glaube, das mit der Liebe ist ziemlich kompliziert«, sagte Elena leise. »Glaubst du, dass ich in Kevin verliebt bin? Habe ich vielleicht deshalb die Kontrolle verloren?«
»Unsinn«, sagte Miranda. »Du kommst mir überhaupt nicht verliebt vor. Du hast einfach nur Angst bekommen, und dann kann eine Hexe auch schon mal die Kontrolle über sich verlieren. Und diese Lichtblitze haben dich völlig durcheinandergebracht. Mach dir keine Sorgen. Du würdest es bestimmt merken, wenn du verliebt bist.«
J ana konnte sich nicht auf ihr Klavierspiel konzentrieren. Jetzt übte sie schon über eine Viertelstunde lang immer wieder das
C-Dur Präludium
von Bach, aber ihre Finger wollten ihr einfach nicht gehorchen. Schließlich ließ sie die Hände sinken und starrte auf das Notenblatt, ohne etwas wahrzunehmen. Sie dachte an Tom.
Hatte das Waselnussöl nun geholfen oder nicht? Jana war sich nicht sicher. Tom war ihr zwar am gestrigen Abend nicht von der Seite gewichen und sie hatten auch sehr lange miteinander getanzt. Aber dann, als Jana ihn einmal in
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