Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
Vom Netzwerk:
Marmorsäule vorbeikommen.«
    Sie wollte einen einfachen Zauber benutzen, der Tom zwingen würde, zu dieser Säule zu gehen.
Bewegungszwang Grad 1
gehörte zu leichter Magie, und viele Zauberer oder Hexen benutzten ihn für sich selbst, wenn sie sich nicht dazu überwinden konnten, Sport zu treiben. Der Zauber löste in dem Betroffenen den Wunsch aus, sich zu bewegen, und man konnte ein Ziel oder eine Strecke eingeben, etwa
Fünf Kilometer
oder
Bis zum Waldrand
.
    Elena versah den Bewegungszauber mit dem Zusatz
Bis zu dieser Säule,
konzentrierte sich in Gedanken auf Tom, kreuzte unauffällig die Finger und murmelte leise die Worte:
     
    »Tom, du hast den Wunsch zu gehen,
    bleibe daher nirgends stehen,
    du wirst ohne zu verweilen
    bis zu dieser Säule eilen.«

     
    Jana hatte vor Aufregung und Nervosität rote Wangen.
    »Wird es auch klappen, Elena? Und wird das Waselnussöl auch wirklich wirken?«
    »Ich habe alles getan, was in meiner Macht steht«, versicherte Elena. »Wenn es nicht funktioniert, dann ist es vom Schicksal einfach nicht so gewollt. Oder es gibt einen Gegenzauber, der meinen Zauber wirkungslos macht – aber das ist eher unwahrscheinlich, weil wir ja hier in der Menschenwelt sind.«
    »Zauber?«, wiederholte hinter ihr eine bekannte Jungenstimme. »Menschenwelt?«
    Elena wirbelte herum. Hinter ihr stand Kevin, in jeder Hand eine Flasche Cola.
    »Oh«, sagte Elena erschrocken. Sie hätte sich ohrfeigen können für ihren Leichtsinn. Warum hatte sie nicht leiser gesprochen?
    Aber Jana rettete die Situation. »Elena hat gerade von einem Fantasyfilm erzählt, den sie im Kino gesehen hat«, log sie. »Klingt unheimlich spannend. Den muss ich mir unbedingt auch ansehen.«
    »Wie heißt denn der Film?«, fragte Kevin und reichte Elena eine Flasche. »Hier. Geschenkt. Fantasyfilme mag ich übrigens auch.«
    »Danke.« Elena zermarterte sich den Kopf. Eine Ausrede, sie brauchte eine Ausrede. »Äh … den Titel weiß ich nicht mehr, aber es war ein englischer Titel … äh … wie ging der noch gleich?«
    »Elena hat sich den Film im Original angesehen«, ergänzte Jana.
    »Im Original?« Kevin war beeindruckt. »Respekt.«
    »Elena war nämlich lange im Ausland«, redete Jana weiter. »Ziemlich lange sogar. Und der Film läuft noch gar nicht bei uns. Es geht um einen Zauberer, der Stress hat mit anderen und der …«
    Kevin sah Elena mit noch größerem Interesse an. Elena wünschte sich, dass Jana jetzt den Mund hielt, aber sie schien Spaß an der Lügengeschichte gefunden zu haben. Elena saugte an ihrem Strohhalm. Die Cola war eiskalt.
    Da entstand in der Menge Gedränge, ein paar Mädchen murrten unwillig, weil sie einfach beiseitegeschoben wurden. Dann tauchte Tom auf. Er blieb vor der Säule stehen und starrte sie an. Anscheinend fiel ihm nicht ein, was er eigentlich da wollte.
    Jana warf Elena einen nervösen Blick zu und holte tief Luft.
    »Soll ich?«
    »Na klar.« Elena nickte. »Los, geh hin.«
    Jana machte ein paar Schritte auf Tom zu. Jetzt schaute er endlich in ihre Richtung und lächelte schwach. Elena hoffte sehr, dass das Waselnussöl seine Wirkung entfalten würde. Janas Enttäuschung wäre sonst bestimmt grenzenlos …
    »Ich wollte mich eigentlich schon lange mal mit dir unterhalten«, sagte Kevin zu Elena. »Aber du besuchst nur immer Nele. Ich glaube, ich bin dir noch gar nicht aufgefallen.«
    »Klar bist du mir schon aufgefallen«, entgegnete Elena. »Außerdem vergesse ich nie ein Gesicht.«
    »Wollen wir nicht irgendwohin gehen, wo es nicht so laut ist?«, fragte Kevin, den Mund jetzt dicht an ihrem Ohr. »Hier kann man ja gar nicht reden.«
    Wenn ein Junge in ein Mädchen verliebt ist, dann versucht er, sie von den anderen abzusondern
, schoss es Elena durch den Kopf, und sie hoffte, dass sie sich den Satz merken würde – für ihren Forschungsauftrag über menschliches Verhalten.
    »Lass uns ein paar Minuten vor die Tür gehen«, schlug ihr Kevin vor.
    Elena schüttelte den Kopf. »Ich möchte lieber tanzen«, sagte sie.

    »Okay, ganz wie du willst.« Kevin lachte sie an, dann nahm er ihren Arm und zog sie in Richtung Tanzfläche. Elena sah Miranda und Nele bei einigen Klassenkameraden stehen und schaffte es gerade noch, Miranda die Colaflasche in die Hand zu drücken.
    »He, nicht so schnell …«
    Aber Kevin hörte sie nicht oder wollte nicht hören. Ob der Tropfen Waselnussöl auf Elenas Hose daran schuld war? Erbarmungslos zog er sie weiter. Schon waren sie auf der

Weitere Kostenlose Bücher