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Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Kevin. »Wie hast du das eben gemacht?«
    »Oberstes Gebot: Ein Zauberkünstler verrät nie seinen Trick«, sagte Elena. »Da sind wir ganz streng. Wenn die Leute wissen, wie es geht, dann ist ja die ganze Spannung weg.«
    »Wir müssen jetzt rein«, sagte Miranda und deutete auf die Tür. »Gleich geht der Film los. Die Werbung läuft schon.«
    Elena blieb an Kevins Seite und sie setzte sich auch im Kino wie selbstverständlich neben ihn. Sie merkte seine Anspannung. War es Misstrauen oder Verliebtheit? Elena selbst war auch nervös. Ob Kevin ihr die Geschichte abnahm? Sie konnte sich kaum auf den Film konzentrieren. Er offenbar auch nicht, denn sie merkte, dass er sie ab und zu verstohlen ansah.
    Nach einer Weile wurde Kevin mutiger. Er legte seinen Arm zuerst auf Elenas Stuhllehne, dann rutschte der Arm herunter und lag auf ihren Schultern. Elena hielt die Luft an. Sie erinnerte sich an Mirandas Ratschläge. Anstatt den Arm zurückzuweisen, lehnte sie sich sachte immer mehr zu Kevin, bis ihr Kopf seine Schulter berührte.
    Sie merkte, wie Kevin sich anspannte und ganz leise seufzte. Dann war sein Gesicht ganz dicht vor ihrem.
    Kein Abwehrzauber!
, ermahnte sich Elena, obwohl sie innerlich ganz steif wurde.
Ich tu es für meine Familie!
    Seine Lippen kamen näher.
    Jetzt passiert es! Hiiiiiilfe!
    Der erste Kuss. Kevins Lippen berührten Elenas Mund. Seine Lippen waren weich. Und warm. Dann war der Kuss auch schon zu Ende.
    Elena merkte, dass sie die Hände geballt hatte, so fest, dass sich ihre Fingernägel in die Haut eingegraben hatten. Das also war ein Kuss gewesen. Sie verstand nicht, dass alle so ein Aufheben davon machten. Sie hatte nichts dabei empfunden – keine Blitze im Kopf, keine süße Zuckerwatte im Bauch. Nichts. Null. Sie war enttäuscht und erleichtert zugleich. Es war nicht besonders schön gewesen, aber auch nicht so schlimm, wie sie es befürchtet hatte. Und wenn Kevin jetzt den Gedanken aufgab, sie und ihre Familie zu verfolgen, dann hatte sich die Mühe wenigstens gelohnt, wenn nicht, hatte sie eben eine Erfahrung gesammelt.
    Kevin zog Elena dichter an sich heran. Seine Lippen kamen schon wieder, streiften ihre Wange und tasteten sich vor zu ihrem Mund. Diesmal spürte Elena seine Zunge. Das war nun doch zu viel.
    Chili!
, dachte Elena mit Inbrunst.
    Kevin fuhr zurück und fasste an seinen Mund.
    »Wow!«, entfuhr es ihm.
    Er keuchte und griff dann nach der Colaflasche, die er zuvor gekauft hatte und die in der Halterung am Vordersitz steckte.
    Elena musste grinsen. Wenn er Pech hatte, dann würde seine Zunge noch drei Stunden lang brennen! Aber er war selbst daran schuld! Sie hatte ihn bestimmt nicht dazu aufgefordert …
    »Hast du vorhin Pizza gegessen?«, fragte er, nachdem er die halbe Flasche ausgetrunken hatte.
    »Ja«, sagte Elena und zuckte die Achseln.
    »Wow«, sagte Kevin noch einmal. »Ich mag’s ja ganz gern ziemlich scharf, aber du …« Er griff wieder zur Flasche und trank sie diesmal leer.
    »Schschsch!«, zischten einige Zuschauer hinter ihnen ärgerlich, denn der Film war gerade ziemlich spannend.
    Kevin rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her.
    »Das brennt wie der Teufel«, sagte er. »Ich muss wohl allergisch sein.« Er atmete tief. »Das gibt’s doch nicht. Ich halt es nicht aus. Ich muss mir noch was zu trinken holen.« Er stand auf und quetschte sich durch die Reihe, während die Zuschauer murrten.
    Kaum war er weg, rutschte Miranda auf den freien Platz.
    »Was hast du mit ihm gemacht?«, fragte sie im Flüsterton.
    »Chilizauber«, antwortete Elena. »Er wollte mir einen Zungenkuss geben.«
    »Oje, der Arme.« Miranda kicherte.
    »Meinst du, ich hab jetzt alles verdorben?«, wollte Elena wissen.
    »Hört mal, wenn euch der Film nicht interessiert, dann geht raus!«, sagte ein Mann hinter ihnen.
    Miranda und Elena schwiegen. Kurz darauf hörte Elena Mirandas Stimme in ihrem Kopf.
    - Kopfkonferenz?
    Okay
, antwortete Elena und konzentrierte sich. Sie bemühte sich, ihre Gedanken weit zu öffnen, damit Miranda gut in ihren Kopf eindringen konnte.
    - Du brauchst keine Angst zu haben, Elena. Kevin ist bestimmt mächtig stolz darauf, dass er dich überhaupt geküsst hat. Mach dir um ihn keine Sorgen.
    Elena lächelte. Dann ist es ja gut.
    - Und wie war der Kuss? Mann, ich bin ganz neidisch, jetzt bist du mir voraus. Ich wollte doch zuerst einen Menschenjungen küssen …
    - Du hast nichts versäumt, Miranda. Es war überhaupt nicht toll. Lippen auf Lippen, weiter

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