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Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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sondern bewegte mit der Konsole seine Spielfigur auf dem Bildschirm weiter. Ein angreifender Löwe musste dran glauben, danach ein Nashorn. Schließlich erreichte die Spielfigur den rettenden Jeep, und Oliver konnte sich eine Pause erlauben. Er drehte seinen Stuhl zu Kevin. »Deine Elena ist eine Hexe, glaub’s mir.«
    Kevin schüttelte den Kopf. »Quatsch. Du hast mir nicht zugehört. Ich hab’s dir doch gerade gesagt: Elena und ihre Familie sind Bühnenzauberer und sie üben für einen großen Auftritt.« Er lachte bei der Erinnerung, wie Elena ihm die Kinokarten aus dem Ohr gezogen hatte, doch gleich darauf wurde er wieder ernst, weil Oliver ihm ein Paket zuschob.
    »Schau mal rein, Alter, das interessiert dich bestimmt.«
    Kevin öffnete den Karton und entdeckte eine Rolle Silberdraht, ein metallenes Fangeisen, wie Wilderer es benutzten, und zwei Ledergürtel. Auch ein dickes Anleitungsheft war dabei, das Anweisungen in dreizehn Sprachen enthielt.
    »Was ist das?«, fragte Kevin verständnislos.
    »Alles, was man braucht, um eine Hexenfalle zu bauen.«
    »Eine Hexenfalle?« Kevin stellte das Paket so schnell auf den Boden, als sei es plötzlich giftig geworden. »Das ist doch totaler Mist!«
    »Gar kein Mist«, widersprach Oliver. »Willst du nicht wissen, was Sache ist? Wir enttarnen die Hexen!« Er bückte sich und griff nach dem Silberdraht. »Das ist extra präparierter Spezialdraht, Mann. Wir müssen ihn zu einem Drudenfuß biegen. Sobald er in der Nähe der Hexen liegt, werden sie magisch davon angezogen. Sie können gar nicht anders. Wir stellen die Falle auf – und peng! wird eine Hexe gefangen. Dann müssen wir sie nur noch mit dem Ledergürtel fesseln – und haben den Beweis!«
    Kevin hatte ein flaues Gefühl im Magen. »Und dann?«
    »Wenn die Falle funktioniert, sag ich meinen Freunden Bescheid. Die wissen am besten, was man mit einer Hexe tun muss.«
    »Nicht mit mir«, sagte Kevin energisch. »Bei so einer Hexenjagd mach ich nicht mit.«
    »Du bist feige!«
    »Gar nicht!«
    »Doch, und wie! – Ich dachte, du willst wissen, was deine Elena ist. Wenn sie keine Hexe ist, dann wird sie auch nicht in die Falle gehen – und es passiert gar nichts. Was haben wir schon zu verlieren?«
    Kevin kämpfte mit sich. Er wollte auf keinen Fall vor seinem Freund als Feigling dastehen, aber er wollte auch Elena nicht verlieren. Was tun? Eigentlich konnte er sich nicht vorstellen, dass so eine Hexenfalle überhaupt funktionierte. Nur – wenn Elena herausfand, dass er und Oliver ihrer Familie nachstellten, dann würde sie ihn bestimmt keines Blickes mehr würdigen und er wäre bei ihr völlig unten durch.
    »Also, was ist?«, fragte Oliver ungeduldig. »Machst du jetzt mit oder soll ich die Sache allein durchziehen?«
    Das wollte Kevin auch nicht.
    »Okay«, sagte er deswegen zögernd. »Wann soll das Ganze denn stattfinden?«
    Oliver grinste. »Am besten noch heute Nacht!«
     
    Jolanda klappte ihren
Transglobkom
zu. »Elena hat gerade Bescheid gesagt. Sie und Miranda wollen noch mit ihren Freundinnen ins Café gehen. Neles Mutter holt sie dann ab und bringt alle heim.«
    »Jetzt noch ins Café?« Mona runzelte die Stirn. »Ich finde, du lässt deinen Töchtern zu viel Freiheit! Daphne treibt sich die ganze Zeit mit diesem Alexander herum und kommt schon fast gar nicht mehr heim. Und jetzt fängt Elena auch damit an! Du verlierst die Kontrolle über deine Töchter, Jolanda.«
    »Ach was.« Jolanda rieb sich die Schläfen. Immer, wenn sie mit ihrer Mutter über Grundsatzfragen diskutierte, bekam sie Kopfschmerzen.
    »Ich kann meinen Töchtern vertrauen. Wenn sie Probleme haben, dann kommen sie zu mir. Es ist viel besser, ihnen etwas mehr Freiheit zu lassen, als zu streng zu sein, glaub mir.«
    »Soll das eine Anspielung sein?«, fragte Mona spitz. »Findest du etwa, dass ich dich zu streng erzogen habe? Dass ich dich
falsch
erzogen habe?«
    »Ach, Mutter.« Jolanda seufzte. »Lass uns ein andermal über dieses Thema reden, ja? Ich muss noch dringend diesen Artikel über die Einweihung der neuen Sporthalle fertig schreiben. Der Redakteur braucht den Bericht bis spätestens Mitternacht.« Sie steuerte auf den Computer zu.
    »Du lässt dich von deinem Chef schon ganz schön schikanieren«, bemerkte Mona, öffnete ein Etui und zog einen Zigarillo heraus. Sie bewegte den Zeigefinger, und der Zigarillo brannte. Eine feine Rauchwolke zog durchs Zimmer.

    Jolanda, die gerade den Computer einschaltete, wandte den Kopf.

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