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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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da.«

    »Danke.« Elena riss sich das Handy vom Ohr und drückte auf den Aus-Knopf. Sie ließ sich rücklings aufs Bett fallen, so schwach fühlte sie sich. Wie Menschen das nur aushalten konnten! Mit einem Handy zu telefonieren war die reinste Folter!

N och nie war die Zeit so langsam vergangen wie jetzt. Am liebsten hätte Elena den Zeiger der Uhr nach vorne gehext, aber
Zeitzauberei
war ein Kapitel für sich. Sie musste einfach Geduld haben.
    Unruhig ging sie in ihrem Zimmer auf und ab und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Es ärgerte sie ungeheuer, dass ihre
    Mutter und ihre Großmutter noch keinen vernünftigen Plan hatten, was Miranda anging. Elena konnte sich auch nicht daran erinnern, dass sich Mona und Jolanda irgendwann einmal wirklich einig gewesen waren. Sie stritten lieber miteinander, ohne dass etwas Vernünftiges dabei herauskam …
    Elena ließ sich auf ihr Bett fallen. Ihr Blick wanderte automatisch zum Bücherregal und blieb an einem dicken Ordner hängen. Darin hatte sie ordentlich alle Lektionen ihres Fernkurses für das Hexendiplom abgeheftet.
    Sie sprang wieder auf, zog den Ordner aus dem Regal und schlug ihn auf. Auf der letzten Seite jeder Lektion befand sich ein Stichwortverzeichnis. Elena ging die Hefte durch und suchte nach dem Stichwort
Verschwinden.
Bei der letzten Lektion wurde sie endlich fündig. Sie blätterte das Heft durch. Leider bezog sich der Eintrag über das »Verschwinden« nur darauf, wie man ein vermisstes Haustier wiederfinden konnte.
     

     
    Verschwinden eines Haustiers
    Wenn dein Hamster verschwunden ist oder deine Schildkröte, kannst du herausfinden, ob jemand dein Tier aus dem Käfig gestohlen hat.
    Dazu musst du das Wasser des Trinknapfs befragen. Du träufelst einige Tropfen des Wassers auf einen Spiegel und vermischt sie mit drei Tropfen Ziegenmilch, während du das Wort »Veritas!« aussprichst. Der Spiegel wird blind werden. Du bedeckst ihn eine halbe Stunde mit einem schwarzen Tuch. Danach reibst du ihn mit einem weißen Tuch sauber. Wenn du dann in den Spiegel siehst, wird er dir zeigen, ob jemand in den Käfig gegriffen und dein Tier herausgeholt hat. Achte auf die Hände, daran erkennst du möglicherweise den Dieb!
     

     
    Elena stöhnte verärgert. Dieser Tipp würde ihr überhaupt nicht weiterhelfen, was Miranda anging!
    Sie blätterte weiter und fand einen Hinweis, dass man auch Pflanzen befragen konnte.
    »Pflanzen sind sehr aufmerksame Wesen«
, las Elena.
»Um Auskunft geben zu können, müssen sie jedoch lebendig sein. Ein frisches Löwenzahnblatt kann dir noch etwas verraten, ein Büschel Heu aber nicht.«
    Frustriert legte sie den Ordner zur Seite. Sie fragte sich, warum sie überhaupt so fleißig für das Hexendiplom paukte. Miranda war kein Haustier und in ihrem Zimmer gab es keine Löwenzahnblätter.
    Nur die Blumentöpfe auf der Fensterbank …

    Elena runzelte die Stirn, holte den Ordner wieder her und las weiter. Sie erfuhr, dass sie ihren Geist mit der Pflanze vereinigen musste und dadurch sehen konnte, was vorgefallen war. In den Zellen war alles gespeichert, was die Pflanze erlebt hatte.
    »Wenn das Löwenzahnblatt schon sehr welk ist, kann es sein, dass sich seine trüben Gedanken auf dich übertragen und du sehr traurig wirst«
, las Elena.
»Das Blatt fühlt seinen herannahenden Tod. Deswegen Vorsicht bei solchen Pflanzenexperimenten!«
    In diesem Moment klingelte es. Elena sprang auf und rannte auf den Flur. Sie hörte, wie Mona unten die Haustür öffnete.
    »Ach, ihr seid es«, sagte sie und ließ Nele und Jana herein. »Elena ist oben in ihrem Zimmer.«
    Gleich darauf stürmten die beiden Mädchen die Treppe hinauf.
    »Hallo Elena!« Nele hatte von der Kälte ein rotes Gesicht. Jana war blass wie immer, nur ihre Nasenspitze hatte einen rosigen Farbton angenommen.
    »Meine Mutter wollte mich gar nicht weglassen«, berichtete sie. »Ich musste ihr versprechen, dass ich nachher noch zwei Stunden Klavier übe.« Sie verdrehte die Augen.
    Früher hatte Jana das Klavierspielen über alles geliebt, aber inzwischen hatte ihr Interesse etwas nachgelassen. Frau Kleist achtete jedoch streng darauf, dass ihre Tochter jeden Tag mindestens eine halbe Stunde am Klavier saß, um die Stücke zu üben, die ihr der Klavierlehrer aufgegeben hatte.
    »Wir müssen herausfinden, was mit Miranda passiert ist«, sagte Elena. »Ich habe nach der Schule einen Gedankennotruf von ihr erhalten. Ich fürchte, sie ist in großen Schwierigkeiten.«

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