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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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ist Eusebius, ein guter Freund meines Vaters.«
    Nele und Jana grüßten scheu.
    Eusebius schaute von den Mädchen zu Elena und wieder zurück. »Menschen?«, fragte er.
    Elena wurde rot. »Ja. Aber man kann ihnen vertrauen. Sie sorgen sich genauso um Miranda wie ich.«
    »Na ja … das macht die Angelegenheit ein bisschen komplizierter.« Eusebius rieb sich das Kinn. Dann wandte er sich an Nele und Jana: »Seid ihr schwindelfrei?«
    »Ja, eigentlich schon«, antwortete Nele.
    Jana nickte und fragte dann mit leiser Stimme: »Warum?«
    »Weil wir eine weite Strecke zurücklegen müssen«, antwortete Eusebius. »Wenn wir Besen nehmen, dauert es zu lange. Außerdem seid ihr das höchstwahrscheinlich nicht gewohnt. Ich werde euch in zwei Schwalben verwandeln, das sind flinke und ausdauernde Vögel. Wenn wir uns beeilen, können wir in zwei Stunden am Dornenbaum sein.«
    »Schwalben?«, fragte Nele mit hochgezogenen Augenbrauen. »Ist das … dein … Ernst?«
    »Ja, ich habe es durchaus ernst gemeint. Aber wenn ihr nicht damit einverstanden seid, könnte ich euch auch in zwei Milben verwandeln und ihr könntet dann in meinem Gefieder mitreisen.«

    »Milben.« Nele verzog angewidert das Gesicht. Jana sah aus, als wollte sie lieber wieder nach Hause.
    »Ihr werdet sehen, es ist wunderbar, ein Vogel zu sein«, sagte Elena schnell. »Bei meiner ersten Verwandlung hatte ich auch Angst. Ich dachte, ich schaffe das nicht mit den Flügeln und so. Aber dann ging alles wie von allein. Das wird bei euch bestimmt auch so sein.«
    Nele holte tief Luft. »Also – ich würde das Fliegen gern mal ausprobieren.«
    »Sehr gut.« Eusebius lächelte.
    »Und du, Jana?«, fragte Elena.
    Als Jana sie anblickte, sah sie die Angst in ihren Augen.

    »Ich wäre lieber eine Milbe«, murmelte Jana. »Wenn ich mich ganz tief im Gefieder verstecke, falle ich da auch nicht runter?«
    »Keine Sorge, es wird dir nichts passieren.« Eusebius zog einen kurzen Zauberstab unter seiner Kutte hervor. »Wer zuerst?«
    »Ich«, sagte Nele.
    Elena hätte ihr gerne noch ein paar Tipps gegeben, wie man sich als Vogel verhalten musste. Aber es ging alles so schnell. Eusebius sprach ein paar Worte in einer fremden Sprache und deutete mit dem Stab auf Nele. Es gab einen kurzen Blitz – und schon saß eine Rauchschwalbe auf dem Fußboden.
    »Oh!« Jana presste die Hand auf den Mund.
    »Und nun zu dir.« Eusebius richtete den Stab auf Jana. Diesmal bewegten sich seine Lippen völlig lautlos. Jana, die noch immer auf der Couch saß, verschwand.
    Eusebius trat zur Couch, bückte sich, betrachtete das Polster und nahm dann vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger ein winziges Etwas auf, das er Elena reichte. »Bitte setz mir die Milbe ins Gefieder, sobald ich wieder ein Adler bin«, sagte er. »Dann machst du die Terrassentür auf und verwandelst dich selbst in einen möglichst schnellen Vogel, damit wir alle losfliegen können.«
    »In Ordnung.« Elena nickte. »Und was ist mit Papa?«
    »Wir treffen ihn am Dornenbaum.« Eusebius riss die Arme hoch. Gleich darauf hockte ein großer Adler vor Elena. Die Rauchschwalbe fing aufgeregt an, mit den Flügeln zu schlagen.
    »Ruhig, Nele«, sagte Elena. »Das ist nur Eusebius. Er tut dir bestimmt nichts.« Sie bückte sich und setzte dem Adler mit gemischten Gefühlen die mikroskopisch kleine Jana ins Gefieder. Hoffentlich ging das auch wirklich gut! Dann überlegte sie kurz und konzentrierte sich, um sich ebenfalls in eine Schwalbe zu verwandeln. Der Adler wurde unruhig und hackte mit dem Schnabel nach ihrem Schuh.
    »Ach so, du hast recht, erst die Tür.« Sie stemmte die Terrassentür auf. Kaum war sie offen, schoss die Rauchschwalbe hinaus, offenbar in Panik. Der Adler tappte über die Türschwelle, stieß sich dann ab und folgte der Schwalbe, die in der Luft einen wilden Zickzackkurs eingeschlagen hatte.
    Elena sah ihr besorgt nach. Hatte Nele Schwierigkeiten beim Fliegen oder war es die Angst der Schwalbe vor einem Raubvogel? Bei der Verwandlung in ein Tier musste man nämlich aufpassen, dass die Instinkte des Tiers nicht die Steuerung übernahmen.
    Mist, dass ich Nele nicht davor gewarnt habe!, dachte Elena und hatte schon wieder ein schlechtes Gewissen. Hoffentlich ging das nicht schief! Elena und Miranda war es bisher zwar immer ganz gut gelungen, die Instinkte unter Kontrolle zu halten; sie hatten damit niemals Probleme gehabt. Aber möglicherweise war das bei Menschen anders. Der
Homo sapiens sapiens
war ja nicht

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