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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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du genauso zurück wie dein Onkel Theobaldus, und wir wissen gar nicht, was los war.«
    Eusebius zögerte. »Ich trage das Amulett deines Vaters«, sagte er dann zu Elena. »Es ist der mächtigste magische Gegenstand, den ich je in den Händen hatte. Ich hoffe, dass uns das Amulett vor Gefahren schützt, selbst wenn es früher Mafaldus Horus gehört hat.«
    »Es enthält schwarze Magie«, flüsterte Elena.
    Der junge Hexer nickte. »Ich hoffe, ich kann damit umgehen.« Wieder streifte sein Blick Nele und Jana. »Das Risiko ist groß. Aber wenn ihr es wirklich wagen wollt, dann sollten wir keine Zeit verlieren. Seid ihr bereit?«
    »Ja«, sagten Nele und Jana wie aus einem Mund.
    »Und du, Elena?«, fragte Eusebius.
    »Natürlich«, antwortete Elena, ohne zu zögern.
    »Dann geht ein Stück zur Seite«, befahl der Hexer. Er näherte sich dem Dornenbaum, die Hände beschwörend ausgebreitet. Wieder murmelte er Worte in einer unbekannten Sprache, die Elena eine Gänsehaut verursachten. Es waren Worte von großer magischer Kraft. Die Luft schien zu vibrieren.
    Still und starr stand der Dornenbaum da. Etwas Düsteres, das immer stärker wurde, schien von ihm auszugehen.
    Eusebius zog das Amulett unter seiner Kutte hervor. Der rote Stein funkelte. Der Hexer berührte das Amulett mit der rechten Hand. Eine rote Flamme wuchs aus dem Stein, hüpfte auf seine Hand und brannte noch heller. Alle Finger schienen Feuer zu fangen. Schließlich tanzten dort fünf rote Flammen.
    Eusebius’ Blick war völlig konzentriert. Dann schrie er laut und schleuderte das Feuer auf den Dornenbaum. Wie rote Blitze drangen die Flammen in den Stamm. Sie bildeten einen Ring und fraßen ein Loch in den Baum. Es knisterte und zischte. Schwarzer Rauch stieg von der Brandstelle auf und verdunkelte die Luft.
    Elena, Nele und Jana standen da wie gebannt und beobachteten, was passierte. Eusebius ging noch weiter auf den Dornenbaum zu. Der Feuerring war jetzt so groß, dass ein Mann hindurchpasste. Eusebius machte zwei Schritte und verschwand im Baum.
    Der Rauch reizte Elenas Nase und Augen.
    »Und jetzt wir«, sagte sie und fasste nach Janas und Neles Hand. Es kostete sie große Überwindung, auf den brennenden Baum zuzugehen. Alle drei Mädchen zitterten vor Angst. Vor dem Stamm blieben sie stehen. Elena spürte die Hitze der magischen Flammen.
    »Ich zuerst«, sagte sie, kniff die Augen zu und machte einen großen Schritt ins Feuer.
    Für dich, Miranda!,
dachte sie.

    Als Elena wieder die Lider öffnete, war es um sie herum kühl und dunkel. Während sich ihre Augen an die Finsternis gewöhnten, spürte sie, wie hinter ihr Nele und Jana auftauchten.
    Jana wimmerte leise, aber Nele flüsterte: »Keine Angst, Jana, ich bin schon da. Hier – nimm meine Hand.«
    Elena wandte sich um. Sie sah die Schatten ihrer Freundinnen.
    »Seid ihr okay?«, fragte sie.
    »Alles in Ordnung«, bestätigte Nele. »Bis jetzt ist uns nichts passiert.«
    »Aber ich hab so schreckliche Angst«, murmelte Jana.
    »Du bist nicht allein«, sagte Nele. Elena hörte, wie sie Luft holte. »Wo ist Eusebius?«
    »Vor uns«, antwortete Elena. »Achtung, hier sind Stufen. Es geht runter. Haltet euch lieber am Geländer fest.« Sie streckte ihre Hände aus und ertastete eine Stange. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen und prüfte, ob die Stufen schmal oder breit waren. Noch immer konnte sie nichts sehen.
    »Stockfinster hier drin!«, sagte Nele in diesem Moment. »Elena, kannst du mal ein Licht hexen?«
    »Gute Idee.« Für eine Hexe war das eine der leichteren Übungen. Sie murmelte einen Zauberspruch, und schon tauchte vor ihr in der Luft eine milchige Lichtkugel auf, die vor ihr herschwebte.
    Jetzt konnte Elena die Treppe erkennen. Sie schien endlos lang in die Tiefe zu führen. Von Eusebius war nichts zu sehen.
    »Eusebius«, rief Elena. »Wo bist du? Warte auf uns!« Ihre Stimme hatte einen merkwürdigen Klang.
    Sie befürchtete schon, keine Antwort zu bekommen, doch nach einigen Sekunden hörte sie Eusebius von unten rufen.
    »Ich bin hier, auf dem ersten Absatz. Ich kann dich erkennen, Elena.«
    Elena fiel ein Stein vom Herzen. »Wir sind gleich bei dir«, antwortete sie und stieg weiter in die Tiefe.
     
    Miranda unternahm noch einmal einen Versuch, den Meister der Dunkelheit umzustimmen.
    »Bitte, Herr!«, flehte sie. »Lasst mich gehen! Was nütze ich Euch hier unten? Ich habe Euch jetzt alles über mein Leben erzählt. Ich habe doch noch so viel vor! Ich will

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