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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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kam sich vor wie eine Gefangene, während er sie zum Biologiesaal zurückbrachte. Als sie dem Lehrer einen Seitenblick zuwarf, stellte sie fest, dass ein triumphierender Ausdruck auf seinem Gesicht lag. Es schien ihm wirklich großen
Spaß
zu machen, sie durch die Gänge zu zerren. Sie traute ihrem Biologielehrer nicht über den Weg. Wie schaffte er es nur, dass sie in seiner Gegenwart nicht hexen konnte?
    Schon von Weitem hörten sie den Lärm aus dem Biologiesaal. Anscheinend war es Mark nicht gelungen, für Ruhe zu sorgen. Als Herr Both die Tür aufriss und Elena in den Raum schob, segelten Papierflieger durch die Luft. Elena erkannte sofort die Flieger, die von Miranda stammten. Sie waren auf besondere Weise gefaltet und außerdem mit einem kleinen Zauber behaftet, sodass sie sich besonders lange in der Luft halten konnten. Man konnte meinen, es seien große weiße Libellen. Mirandas Flieger gaben sogar sirrende Flattergeräusche von sich. Einer prallte gegen Elenas Stirn und stürzte dann senkrecht auf den Boden, so als hätte er plötzlich alle Kraft verloren.
    »RUHE!«, brüllte Herr Both. »Was soll das? Sind wir hier im Irrenhaus? Alle gehen auf ihre Plätze! Mark – ein Verweis für dich wegen mangelnder Aufsicht!« Das war typisch

    »Rumpelstilzchen«, gleich einen Verweis auszuteilen. Denn die Klasse zu beaufsichtigen war nicht ganz einfach. Und Mark auch nicht der typische »Aufseher«.
    Sofort wurde es mucksmäuschenstill. Die Jungen und Mädchen schlichen mit hochgezogenen Schultern zu ihren Tischen zurück. Im Nu war wieder Ordnung eingekehrt. Jetzt endlich ließ Herr Both Elena los. Sie rieb sich den schmerzenden Arm und ging wortlos an ihren Platz. Sie spürte Mirandas fragenden Blick, hatte aber keine Lust, ihn zu erwidern. Sie war noch immer sauer auf ihre Freundin. Warum war sie ihr vorhin nicht zu Hilfe gekommen?
    Der Boden war übersät mit Papierfliegern. Herr Both befahl Mark und William, die Flieger einzusammeln und in den Papierkorb zu werfen. Dann setzte er den Unterricht fort. Zum Glück waren es nur noch knapp zehn Minuten bis zum Unterrichtsende.
    Als es läutete, stürmten alle nach draußen. Elena war eine der Letzten, die den Biologiesaal verließen. Vor der Tür warteten Miranda, Nele und Jana auf sie.
    »Was hat denn der Direktor gesagt?«, fragte Jana.
    Bevor Elena antworten konnte, trat Miranda vor und schimpfte: »Bist du verrückt, im Unterricht deine Hexenlektion vorzuholen? Das war total leichtsinnig!«
    »Und es war total fies, wie du mich im Stich gelassen hast!«, gab Elena zurück. »Ich habe dir einen
Gedankennotruf
geschickt, hast du den nicht gehört? Oder wolltest du lieber die beleidigte Leberwurst spielen, wegen vorhin? Wenn du mir geholfen hättest, hätte ich nicht zum Direktor gemusst.« Sie hatte vor lauter Wut Tränen in den Augen.
    »Ich hab keinen
Gedankennotruf
von dir empfangen«, sagte Miranda verwirrt.
    Elena glaubte ihr nicht. »Das wäre ja das erste Mal, dass du einen
Gedankennotruf
nicht hörst …«
    Miranda schüttelte den Kopf. »So ein Unsinn! Außerdem habe ich versucht, dir zu helfen – aber irgendwie … irgendwie hat der Zauber nicht funktioniert. Ich verstehe das selber nicht.« Sie sinnierte vor sich hin: »Ob das doch noch mit dem Fluch zusammenhängt?«
    Es klang überzeugend, aber Elena hatte trotzdem ihre Zweifel. »Aber Papierflieger konntest du machen, ja?«
    Jana legte Elena die Hand auf die Schulter. »Jetzt beruhige dich doch erst einmal, Elena. War es sehr schlimm beim Direktor? Hast du einen Verweis bekommen?«
    »Nein … aber …« Jetzt liefen Elena die Tränen übers Gesicht, sie war mit den Nerven am Ende. Dieser Tag war einfach zu anstrengend …
    »Jetzt sag doch endlich, was passiert ist.« Auch Nele legte den Arm um sie.
    Elena berichtete stockend, was der Direktor gesagt hatte. Sie erzählte auch, dass es ihr absolut unmöglich gewesen war, in Herrn Boths Gegenwart den allerkleinsten Zauber anzuwenden.
    Jana runzelte die Stirn. »Vielleicht ist er ein verkappter Magier.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, murmelte Elena.
    Mirandas Augen leuchteten auf. »Das würde erklären, warum ich deinen
Gedankennotruf
nicht bekommen habe und mein Zauber nicht funktioniert hat, als ich dir helfen wollte.«
    Elena war noch immer misstrauisch. »Ja, aber deine Papierflieger sind supergut geflogen …«
    »Da war Herr Both auch nicht da«, gab Jana zu bedenken.
    Elena runzelte die Stirn. Richtig, das stimmte. Vielleicht hatte

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