Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung
zu per
Transglobkom
mit ihm geredet hat.«
»Er ist wirklich kein passender Umgang für sie«, sagte Mona.
Man munkelte, dass Gregor van Luren Umgang mit Vampiren hatte. Auch mit Werwölfen sollte sich Gregor schon abgegeben haben. Aber das waren Gerüchte. Allerdings war es höchstwahrscheinlich, dass sich Gregor zu den dunklen Mächten hingezogen fühlte. Mona behauptete, dass es gerade die Nähe von Gefahr und Abenteuer war, die Daphne so an Gregor faszinierte …
Elena kannte Gregor. Sie fand ihn längst nicht so schlimm wie Jolanda und vor allem Mona. Allerdings hatte er seltsame Freunde, das stimmte. Elena musste an die Party denken, die Daphne einmal gegeben hatte, als Mona und Jolanda außer Haus gewesen waren. Manche der Gäste waren ziemlich unheimlich gewesen …
»Wenn Daphne wirklich zu diesem Gregor geflüchtet ist, dann kann sie was erleben!«, sagte Mona in drohendem Tonfall und ging zur Tür.
»Wo willst du hin?«, fragte Jolanda.
»In ihr Zimmer. Ich will nachsehen, ob sie ihre Klamotten mitgenommen hat.« Und schon war Mona draußen.
Elena folgte ihr. Obwohl sie mit Daphne nur wenige Berührungspunkte hatte und ihre große Schwester oft schnippisch und kratzbürstig zu ihr war, machte sich Elena jetzt große Sorgen um sie. Sie konnte sich gut vorstellen, dass Daphne es einfach sattgehabt hatte, von Mona herumkommandiert zu werden. Einmal hatte sie zu Elena gesagt: »Eines Tages hau ich ab, das geht mir hier alles auf die Nerven!« Vielleicht hatte sie ihre Drohung jetzt wahr gemacht …
Als Elena in Daphnes Zimmer kam, stand Mona neben der Tür und ließ gerade per Magie die Rollläden hochgehen. Elena musste unwillkürlich an Neles Zuhause denken. Die Hermanns besaßen Rollläden mit Automatik – und wenn man auf einen Schalter drückte, dann öffneten oder schlossen sich die Rollläden, ohne dass man mit der Hand nachhelfen musste. Es stimmte, was Oma Mona immer sagte: Die Menschen ahmten Magie mithilfe ihrer Technik nach.
»So, jetzt kann man wenigstens etwas sehen«, meinte Mona und blickte sich im Zimmer um. Im ersten Moment sah es aus wie immer. Daphnes Sachen waren im ganzen Raum verstreut. Die Klamotten, die sie in den letzten Tagen getragen hatte, hingen entweder über dem Schreibtischstuhl oder lagen zerknüllt auf dem Boden. Daphne schaffte es nie, sie in den Wäschekorb im Bad zu werfen. Dabei wäre es wirklich keine Anstrengung gewesen. Ein kleiner Zauber genügte, damit sich die Schmutzwäsche selbst dorthin beförderte.
Jolanda behauptete immer, Daphnes Verhalten sei typisch für ihr Alter; sie fühle sich eben nur wohl, wenn um sie herum ein gewisses Chaos herrsche.
»Das Äußere ist der Spiegel des Inneren«, meinte sie, »und mit fünfzehn sind die Gefühle nun mal chaotisch.«
Mona aber schüttelte jetzt nur den Kopf über die Unordnung. »Daphne ist wirklich eine Schande für die Hexenwelt!«
In diesem Moment entdeckte Elena einen Zettel, der auf Daphnes Kopfkissen lag. Mit zwei Schritten war sie dort und nahm ihn in die Hand. Zuerst sah es aus, als sei der Zettel leer. Doch dann blinkte eine rote Leuchtschrift auf.
Ich habe die Nase voll.
Ich brauche eine Pause,
sucht nicht nach mir,
Daphne
»Oma, schau!«, sagte Elena und reichte Mona das Papier. »Das habe ich gerade gefunden.«
Mona las stirnrunzelnd den Text. Dann schloss sie die Augen und strich mit den Fingerspitzen über die Buchstaben.
»Was machst du da?«, fragte Elena neugierig.
»Ich versuche zu spüren, was Daphne gedacht hat, als sie den Brief geschrieben hat, vielleicht bekommen wir so einen Anhaltspunkt, wo sie sich gerade aufhält«, erklärte Mona. Sie schlug die Augen wieder auf und sah unzufrieden aus.
»Und was hat sie gedacht?«, wollte Elena wissen.
»Ich habe nichts gespürt außer Zorn«, antwortete Mona. »Besonders auf mich.« Sie verschränkte die Arme und trommelte mit den Fingern auf ihre Ellbogen – eine Geste, die sie oft machte, wenn sie nachdachte. »Ich werde Daphne zurückholen. Bestimmt ist sie bei diesem Gregor. Sie soll sich nicht einbilden, dass sie mir nichts, dir nichts verschwinden kann!«
»Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn
du
sie zurückholst«, sagte Elena vorsichtig. »Wenn sie doch so wütend auf dich ist … Vielleicht sollte besser Mama gehen.«
»Das halte ich für keine gute Idee«, widersprach Mona. »Jolanda ist viel zu gutmütig. Nein, bei so einem aufsässigen Teenager hilft nur strenges Durchgreifen.«
»Und wenn Daphne
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