Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung
Antworten auf bisher ungelöste Fragen. Typisch für ein Orakel ist es, dass die Antworten vage ausfallen können. Das Orakel kann auch mal schweigen …
Das
Wasser-Orakel
funktioniert mit
Wissendem Wasser
, das per Magie in
Besserwisserisches Wasser
umgewandelt wurde. Es gibt nicht nur Wissen wieder, sondern macht sich seine eigenen Gedanken.
Der
Wasserturm
ist einer der vierzehn Türme der
Magischen Universität
und wurde vor mehr als hundert Jahren errichtet. Das
Wasser-Orakel
hat eine Zuverlässigkeit von zirka 67 Prozent. Ist die Antwort falsch oder bleibt sie aus, so besteht die Möglichkeit, das
Feuer-Orakel,
das
Wind-Orakel
oder das
Erd-Orakel
zu befragen.
Das
Feuer-Orakel
wurde vor einigen Jahren aus Sicherheitsgründen vom Gelände der
Magischen Universität
entfernt, da leichtsinnige Studenten beim Befragen öfter Brände verursacht haben.
Das
Wind-Orakel
gleicht einer Windmühle, aber es hat siebzehn Flügel, die sich in alle Richtungen drehen lassen. Die Flügel haben verschiedene Farben. Das
Wind-Orakel
antwortet auf Fragen, indem die Flügel durch einen heftigen magischen Windstoß bewegt werden und dann in einer Stellung verharren. Zeigt beispielsweise der rote Flügel nach oben, ist Gefahr angesagt. Leider streikt das
Wind-Orakel
seit zwei Jahren, und der
Magischen Universität
fehlt das Geld, es reparieren zu lassen. Vor Kurzem wurde ein Förderverein zugunsten des
Wind-Orakels
gegründet, der um Geld und Sponsoren wirbt.
Das
Erd-Orakel
ist leicht zu befragen, allerdings liegt die Aussagekraft unter 50 Prozent. Man muss sich die Augen verbinden, sich auf einen Sandhügel knien und mithilfe von Sand und Wasser Skulpturen schaffen. Um die Antwort nicht zu beeinflussen, sollte man einen Helfer dabeihaben, der einen vor Beginn in Trance versetzt. Wenn die Trance endet, sollte man die Binde von den Augen nehmen und seine Kunstwerke betrachten. Das Deuten der Kunstwerke erfordert allerdings manchmal große Fantasie …
Das in der Menschenwelt weit verbreitete Bleigießen ist übrigens eine abgewandelte Form des
Erd-Orakels
.
Energie ausreichen würde, um den Fluch aufzuheben. Aber er würde alles tun, um diese Fragen zu beantworten, denn es war Mirandas einzige Chance!
Eusebius beeilte sich, nach Hause zu kommen. Sein Gefieder fühlte sich noch immer klamm an, aber zum Glück waren seine Schwungfedern trocken genug, sodass er ohne Beeinträchtigung fliegen konnte. Ob Theobaldus Magnus noch schlief? Hoffentlich!
Während Eusebius über die Landschaft flog, dachte er über die Antwort nach, die er bekommen hatte. Wie konnte er Mafaldus dazu bringen, Miranda ein zweites Mal zu verfluchen? Würde es vielleicht schon genügen, wenn der Magier das Mädchen noch einmal sah?
Eusebius grübelte weiter. Wenn Mafaldus erneut den Fluch abfeuerte, musste er, Eusebius, rasch reagieren und mit seiner Magie den Fluch aufheben. Würde er stark genug sein? Oder würde er Verstärkung benötigen, beispielsweise durch Leon Bredov? Er wollte nicht ein zweites Mal versagen bei dem Versuch, Miranda zu schützen.
Er bekam fast Kopfschmerzen vom vielen Nachdenken. Das größte Problem an der ganzen Sache war, dass er leider nicht wusste, wo sich Mafaldus Horus aufhielt. Und solange er den großen Magier nicht gefunden hatte, ließ sich der Fluch nicht aufheben und Miranda musste weiter leiden …
Miranda! Eusebius spürte ein warmes Gefühl im Bauch, als er auf der Fensterbank seines Zimmers landete. Er sah sich vorsichtig um. Alles wirkte ruhig. Offenbar schlief Theobaldus noch. Eusebius hüpfte in sein Zimmer und verwandelte sich zurück. Sein Doppelgänger lag noch schlafend im Bett. Eusebius ließ ihn verschwinden, dann zog er seine feuchten und verknitterten Kleider aus. Er lief ins Bad, duschte heiß und schlüpfte danach in frische Kleidung. Anschließend ging er hinunter in die Küche. Ein Kaffee würde jetzt guttun. Er fühlte sich erschöpft, aber gleichzeitig war er aufgekratzt und entschlossen, Mafaldus zu finden – egal, wo sich der Magier versteckte. Er wusste, dass er dazu eine gehörige Portion Glück, Mut und Ausdauer benötigte, denn mit dieser Aufgabe stellte er sich selbst vor eine der größten Herausforderungen überhaupt. Leon Bredov war damit betraut, den großen Magier zu finden, und nun wollte er, Eusebius, einfach losziehen und Mafaldus ausfindig machen? Aber er würde es versuchen, das nahm Eusebius sich fest vor.
Als er in die Küche kam, saß sein Onkel am Tisch und las
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