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Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung

Titel: Magic Girls 05 - Die grosse Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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steckte.
    »Ich bin Eusebius Tibus und würde mich gerne im
Archiv der Flüche
umsehen«, antwortete Eusebius höflich.
    »Da seid Ihr bei mir genau richtig«, sagte der Zauberer und drehte den Schlüssel herum. »Ich bin Amadeus Terrus und vertrete zurzeit Archivar Silkus Kordus. Er befindet sich auf einer einjährigen Studienreise. Erst gestern habe ich eine Nachricht von ihm aus den Schwefelbergen bekommen.« Er betrat den Turm und wartete, bis Eusebius ihm gefolgt war. Dann schloss er die Tür wieder ab. »Womit kann ich behilflich sein?«
    »Ich brauche ein Gegenmittel für jemanden, der von einem Querschläger eines Fluchs getroffen wurde«, sagte Eusebius.
    »Das wird einfach sein«, meinte Amadeus Terrus und lächelte. »Querschläger entfalten niemals die volle Wirkung eines Fluchs.«
    »Ich fürchte, ganz so einfach ist es nicht«, sagte Eusebius. »Es war der mächtige Fluch eines Schwarzmagiers.«
    »Die meisten Flüche gehören zur schwarzen Magie«, belehrte Amadeus ihn. »Weißmagische Flüche gibt es auch, aber dafür wird nur selten ein Gegenmittel verlangt. Es gibt beispielsweise den Schönheitsfluch, den Fluch der Goldenen Kehle, den Fluch des begnadeten Geigenspiels – nur um einige zu nennen. Man sagt eher Gabe dazu, obwohl so eine Gabe auf Dauer auch lästig werden kann.«
    Das klang zwar alles sehr interessant, aber Eusebius war jetzt einfach nicht in der richtigen Verfassung für lange Vorträge. Er war voller Unruhe, denn er wusste nicht, wann sein Onkel aufwachen würde. Falls Theobaldus den Doppelgänger entlarvte, musste sich Eusebius eine gute Ausrede einfallen lassen …
    »Ich hoffe wirklich, dass es ein Gegenmittel gibt«, sagte Eusebius, während er Amadeus folgte, der eine Wendeltreppe hinabstieg. »Die betroffene Hexe ist sehr, sehr krank. Sie hat ihre Zauberkräfte nicht mehr unter Kontrolle.«
    Amadeus blieb so abrupt stehen, dass Eusebius fast in ihn hineinlief. Der alte Zauberer wandte den Kopf.

    »Nicht mehr unter Kontrolle, so, so. Vielleicht ist es gar kein Fluch, sondern die Dame ist in Euch verliebt, hihi?«
    Eusebius wurde rot. Er hatte keine Ahnung, ob Miranda Gefühle für ihn hatte. Er mochte sie sehr gerne, aber sie war ja erst dreizehn … Vielleicht interessierte sie sich noch gar nicht für Jungs. Er wollte ihr auf keinen Fall mit seiner Zuneigung auf die Nerven gehen. Trotzdem war es ihm ein großes Anliegen, sie zu beschützen und vor Mafaldus’ bösem Einfluss zu bewahren.
    »Ich … ich glaube nicht, dass sie in mich verliebt ist. Und dass sie nicht mehr zaubern kann, liegt ohne Zweifel an dem Fluch. Es war ein großer Schwarzmagier, der den Fluch auf sie geschleudert hat.«
    »War es etwa Mafaldus Horus?«, fragte Amadeus und zog interessiert die Augenbrauen hoch.
    »Ja«, antwortete Eusebius. »Das ist der Name des Magiers, der Miranda verflucht hat.«
    »Dann wird es eine sehr schwierige Angelegenheit werden, ein Gegenmittel zu finden«, flüsterte Amadeus Terrus. »Nun, kommt mit, junger Hexer. Wir werden sehen, was sich machen lässt.«

M itten in die schwere Eichentür des Archivs war ein silbernes Frauengesicht eingelassen. Es hatte rote Augen, die aufleuchteten, als Eusebius und Amadeus vor der Tür stehen blieben. Die glänzenden Lippen bewegten sich und verzogen sich zu einem Lächeln.
    »Das ist ein Abbild von Senta Solaris, jener berühmten Frau, die unermüdlich Flüche gesammelt hat«, erklärte Amadeus. »Ihre Leistungen sind wirklich einzigartig. Sie hat unserer Welt einen großen Dienst erwiesen.«
    »Sag mir mein Lieblingswort«,
flüsterte das silberne Gesicht.
    »Was für ein Lieblingswort?«, fragte Eusebius verwirrt.
    »Sie meint das Passwort«, antwortete Amadeus leise. Laut sagte er:
»Schwarznacken-Strumpfbandnatter.«
    Das Gesicht nieste. Gleich darauf schwang die Eichentür auf. Die beiden Zauberer betraten einen stockfinsteren Raum. Amadeus schnippte zweimal mit den Fingern, und sofort erhellten unzählige schwebende Lichtkugeln den Raum, in dem lauter Regale standen. Jedes Regal enthielt unzählige Fächer. Eusebius ging hinter Amadeus her. In einem Fach lag eine kleine Pergamentrolle. Daneben war ein Täfelchen angebracht, auf dem in verschnörkelter Schrift stand:
     

     
    Auswirkung des Fluchs:
    Nächtliche Unruhe bei Vollmond
    Gegenmittel:
    Kampfer und bei Vollmond aufgefangener Katzenurin
     

     
    »Aha«, sagte Eusebius. Im nächsten Fach lag eine weitere Pergamentrolle. Auf dem kleinen Schild daneben

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