Magic Girls 07 - In geheimer Mission
habe ihn bestimmt nicht missverstanden«, fauchte Miranda. »Das kann man gar nicht missverstehen.« Sie beugte sich übers Waschbecken und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Elena legte den Arm um sie. »Wenn er so etwas zu dir sagt, dann hat er dich nicht verdient«, meinte sie.
Miranda schluchzte noch heftiger. Elena überlegte fieberhaft weiter, wie sie Miranda trösten konnte.
»Und vielleicht ist Eusebius dann doch nicht der Richtige, jedenfalls ist er nicht der einzige gut aussehende Hexer, in den man sich verlieben kann, Miranda«, sagte sie.
|100| »Aber er ist der einzige, den ich liebe«, stieß Miranda hervor.
Elena fiel nichts mehr ein, womit sie Mirandas Liebeskummer lindern konnte. Aber vielleicht wusste ja Mona einen Rat.
Sie begleitete die noch immer weinende Miranda zurück in ihr Zimmer. Miranda schlüpfte gleich unter die Bettdecke und drehte sich zur Seite.
»Ich bin gleich wieder da«, versprach Elena.
Im Nachthemd huschte sie den Flur entlang und klopfte an Monas Zimmer.
»Komm nur rein, Elena«, ertönte eine Stimme.
Elena schob sich durch die Tür. Ihre Großmutter saß jetzt an ihrem Schreibtisch und legte die Karten.
»Ich habe gewusst, dass du noch einmal kommst«, sagte sie und lächelte Elena an.
»Miranda geht es nicht gut«, platzte Elena heraus. Es hatte keinen Sinn, um den heißen Brei herumzureden. Miranda brauchte Hilfe. »Sie hat schrecklichen Liebeskummer. Ich dachte, du kennst vielleicht ein Mittel, das ihr hilft, Oma?«
»Das beste Mittel gegen Liebeskummer ist ein neuer junger Mann«, sagte Mona sofort und schob die Karten zu einem Stapel zusammen. »Was ist denn mit Miranda und Eusebius?«
Elena erzählte, was sie wusste – ohne jedoch die Vision zu erwähnen, die sie über das »Zukunftsprogramm« auf dem Computer gesehen hatten.
»Hm … Eusebius’ Worte klingen ganz nach dieser Agneta«, meinte Mona und wiegte nachdenklich ihren Kopf. »Sie sprach heute Morgen doch in ähnlichem Tonfall: Freiheit und Unabhängigkeit seien die wichtigsten Voraussetzungen für einen Agenten – oder so ähnlich. Vielleicht hat Eusebius das ja beeindruckt.«
|101| »Glaubst du das wirklich?«, fragte Elena ihre Großmutter verwundert und dachte an Miranda.
»Nun ja … er ist ein Mann … und Agneta ist eine attraktive Frau«, antwortete Mona vieldeutig.
In Elenas Kopf drehten sich die Gedanken. Mit so einer Erklärung hatte sie nicht gerechnet. Irgendwie war ihr das … na ja, zu einfach und auch zu unglaubwürdig. »Aber … aber … Agneta ist doch viel zu alt für Eusebius!«, erklärte sie empört.
»Die Liebe, Schätzchen, fragt nicht nach dem Alter«, erwiderte Mona.
»Blödsinn, das glaube ich nicht!« Elena stampfte wütend mit dem Fuß auf – was nur ein gedämpftes Geräusch ergab, weil sie ihre Plüschpantoffeln trug. »Eusebius ist doch in Miranda verliebt … so schnell verliebt man sich nicht neu!« Sie sah Mona zweifelnd an. »Oder?« Ihre Stimme klang jetzt kläglicher.
Mona hob die Schultern. »Das kann manchmal sehr schnell gehen, Elena. Für die Liebe gibt es auch keine Regel, sie passiert einfach.«
Elena presste die Lippen zusammen. Diese Überlegungen waren ihr zu abwegig.
Mona machte eine sachte Handbewegung, so als wollte sie eine Fliege verscheuchen. In der Luft bildete sich Nebel. Daraus formten sich Bilder. Elena erkannte zwei Personen … Eusebius und Agneta. Sie standen sich gegenüber und sahen einander an. Elena beobachtete, wie sich der Ausdruck in Eusebius’ Gesicht veränderte. Seine Augen begannen zu glänzen. Dann trat er auf Agneta zu, umarmte sie und küsste sie auf den Mund.
»Nein!« Elena schlug die Hände vors Gesicht. »Er hat sie geküsst! Ich glaube es nicht!« Sie wurde ganz still. Wenn Miranda das erfuhr … Sie würde das nicht ertragen können!
»Nun reg dich nicht auf«, meinte Mona. »Der Nebel hat dir |102| nur gezeigt, was passieren könnte. Das heißt noch lange nicht, dass es so kommt.«
»Oh … du bist gemein, Oma!« Elena stampfte ein weiteres Mal mit dem Fuß auf. »Wie kannst du so herzlos sein und solche Bilder heraufbeschwören! Ich habe wirklich geglaubt, dass Eusebius diese Agneta geküsst hat!«
»Ich wollte dir nur vorführen, dass es durchaus möglich ist«, entgegnete Mona und ließ den Nebel verschwinden. »Ich weiß nicht, was jetzt gerade in Eusebius vorgeht. Aber wir müssen die Möglichkeit mit einbeziehen, dass er sich in Agneta verlieben könnte. Sie ist eine schöne Frau, noch dazu sehr
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