Magic Girls 07 - In geheimer Mission
dass man keine weiteren Forschungen oder Experimente im Bereich Liebeszauber anstellt. Es scheint tabu zu sein, Liebe mit Zauberei zu beeinflussen.« Sie schnaubte wieder verächtlich durch die Nase und schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. So eine Regelung führt doch dazu, dass jeder, der sich ernsthaft mit Liebeszauber beschäftigt, illegal handelt. Ich bin sicher, dass es trotzdem Zauberer gibt, die sich dafür interessieren und damit auskennen. Das kann man doch nicht verbieten!« Während sie redete, las sie mit einem Auge weiter. Elena fand es faszinierend, dass Miranda zwei Dinge gleichzeitig tun konnte. Sie zuckte zusammen, als Miranda plötzlich aufschrie.
»Da hast du es! Hier steht es schwarz auf weiß! Früher war Liebeszauber längst nicht so ein Tabu wie heute! Es muss etliche Zaubersprüche gegeben haben, die die ganz große Liebe herbeiführen können, und zwar ohne unerwünschte Nebenwirkungen.« Sie las gierig weiter. »Und weißt du, wo – nein, ich glaube es nicht, ich fasse es nicht … So ein Zufall!«
»Was ist denn?«, fragte Elena ungeduldig.
»Das
Namenlose schwarze Zauberbuch
«, hauchte Miranda.
»Was ist damit?«, hakte Elena nach.
Miranda schlug Monas Buch zu. »Dieses mächtige Zauberbuch, das sich jetzt in den Händen von Mafaldus Horus befindet, ist gleichzeitig das
Zauberbuch der Liebe
.«
Elena begriff nicht gleich. »Wie kann das sein?«
»Es muss mit der Art und Weise zusammenhängen, in der man das Buch aufklappt und liest«, erklärte Miranda. »Das
Namenlose schwarze Zauberbuch
enthält etliche Illustrationen. Und wenn man das Buch auf den Kopf stellt, dann kann man in den Bildern einen versteckten Text erkennen.«
|106| »Und was hat es nun mit diesem
Zauberbuch der Liebe
auf sich?«, fragte Elena.
»Das
Zauberbuch der Liebe
enthält die wirksamsten Zaubersprüche, die es in Sachen Liebe je gegeben hat«, antwortete Miranda. Sie schlug Monas Buch wieder auf und las vor: »Ricarda Delamare war eine der berühmtesten und mächtigsten Hexen aller Zeiten. Ihr gelang es, eine unglaubliche Liebesmagie zu schaffen, die Liebe bewirken und jeden bedingungslos glücklich machen kann. Leider hatte Ricarda viele Feinde. Es fanden etliche Anschläge auf sie statt, die sie in Lebensgefahr brachten. Schließlich musste sie fliehen und sich in den Wäldern verstecken. In der Einsamkeit verfasste sie das
Zauberbuch der Liebe
. Um es vor ihren Verfolgern zu schützen, verbarg sie es in einem anderen Zauberbuch, das inzwischen als das
Namenlose schwarze Zauberbuch
bekannt wurde. Es gilt als eines der gefährlichsten Bücher der schwarzen Magie – und ist ein Unikat.«
Elena lauschte neugierig. Das klang spannend, was ihre Freundin da vorlas.
»Wow!«, meinte Miranda. »Was gäbe ich darum, einmal einen Blick in das
Zauberbuch der Liebe
werfen zu können! Liebesmagie – stell dir das vor, Elena! Alle meine Probleme mit Eusebius wären auf einen Schlag gelöst! Es gäbe keine unglücklich Verliebten mehr, keine Sehnsucht, keine Eifersucht. Eusebius würde mich für immer und ewig lieben. Ich müsste keine Angst haben, dass unsere Liebe eines Tages aufhört … Und ich müsste auch nie befürchten, dass er sich in eine andere verliebt, was wäre das für ein Glück!«
Agneta, dachte Elena unwillkürlich. Es klang tatsächlich verlockend, mithilfe von Magie Einfluss auf die Liebe haben zu können …
|107| »Wir müssen das
Zauberbuch der Liebe
finden«, sagte Miranda plötzlich.
»Du bist verrückt«, meinte Elena. »Mafaldus Horus besitzt das
Namenlose schwarze Zauberbuch
! Wie sollen wir denn da rankommen?!« Sie schüttelte den Kopf. Das war ganz und gar ausgeschlossen. Das Buch war so gut wie verloren, denn Mafaldus Horus war mächtig und gefährlich. Deshalb war ihm ja auch der Geheimdienst auf den Fersen …
Elena schaute auf und ihr Blick fiel auf Miranda. Sie starrte wortlos vor sich hin. Diesen Ausdruck kannte Elena nur zu gut. Ohne sich in Mirandas Gehirn zu hexen, wusste sie, was die Freundin dachte:
Ich muss unbedingt dieses Buch finden!
»Oh nein«, wehrte sich Elena. »Wir werden nicht in die Hexenwelt reisen und dieses Buch suchen! Wir haben kein Siegel von der Zauberregierung, und ich bin überhaupt nicht scharf darauf, wieder in der Zwischenwelt festzustecken wie beim letzten Mal.«
»Wenn du nicht mitkommst, dann reise ich eben allein«, sagte Miranda trotzig. Ihre blauen Augen funkelten.
»Rede keinen Unsinn, Miranda«, versuchte Elena, sie zu
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