Magic Girls 07 - In geheimer Mission
beschwichtigen.
»Das tue ich nicht«, meinte Miranda. »Elena, ich will Eusebius zurück, seine Liebe … verstehst du denn nicht?« Sie fasste nach Elenas Hand. »Elena, ich liebe ihn so sehr! Noch immer! Du kannst sagen, dass er es nicht wert ist – trotzdem heule ich mir die Augen aus. Ich werde nie wieder glücklich sein, das weiß ich!«
Es klang alles etwas theatralisch, aber das passte zu Miranda – sie übertrieb gerne, wenn ihr etwas zu Herzen ging. Und ihre Gefühle für Eusebius waren unverändert, das wusste Elena.
|108| »Aber es hat doch keinen Sinn, Miranda! Dieses ganze Vorhaben ist der pure Wahnsinn!«, warnte Elena.
»Natürlich hat es einen Sinn«, widersprach Miranda. »Wir wissen jetzt, dass es dieses
Zauberbuch der Liebe
gibt. Es ist der Schlüssel zu ewiger Liebe, Elena. Das ist eines der größten Geheimnisse überhaupt!« Sie sah Elena flehend an. »Bitte, Elena, wir müssen es versuchen.«
Elena kämpfte mit sich. Auf keinen Fall wollte sie den Eindruck erwecken, Miranda im Stich zu lassen. Aber Mafaldus Horus zu verfolgen, ihm dann noch das Buch zu entwenden, das war praktisch unmöglich! Selbst die gebündelte Zauberkraft von ihnen beiden würde kaum gegen Mafaldus Horus ankommen.
»Wir könnten warten, bis Papa und Eusebius den Magier gefunden und überwältigt haben«, schlug Elena vor. Während sie sprach, tauchte vor ihrem geistigen Auge das Bild auf, das Mona ihr gezeigt hatte: Agneta lag in Eusebius’ Armen … Ihr Magen krampfte sich zusammen.
»Aber das Buch wird dann bestimmt von der Zauberregierung beschlagnahmt und niemand wird es je zu sehen bekommen«, widersprach Miranda. »Dann ist diese Chance unwiederbringlich vorbei. Ach bitte, Elena! Begleite mich! Hilf mir, das Buch zu finden!«
»Und was erzählen wir Nele und Jana?«, wandte Elena plötzlich ein. »Ich frage mich, wie lange die beiden noch mit uns befreundet sein wollen, wenn wir immer wieder in die Hexenwelt abtauchen, ohne ihnen Bescheid zu geben oder sie mitzunehmen.«
|109| Miranda nagte an ihrer Unterlippe. »Sie werden es gar nicht merken, dass wir weg sind. Niemand wird es merken, nicht einmal Mona.«
»Was hast du vor?«, fragte Elena.
»Wir werden Doppelgängerinnen zaubern, die unseren Platz einnehmen, solange wir weg sind«, sagte Miranda.
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E s dauerte noch die halbe Nacht, bis Elena bereit war, auf Mirandas Vorschlag einzugehen.
Sobald Elena nachgegeben hatte, machte sich Miranda mit Feuereifer daran, die Reise in die Hexenwelt vorzubereiten. Das Wichtigste war, dass der Doppelgänger-Zauber funktionierte, der die Abwesenheit der beiden Mädchen verdecken sollte. Ehe es hell wurde, standen vor Elena und Miranda zwei Mädchen, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sahen.
Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, seiner Doppelgängerin gegenüberzustehen! Elena fragte sich, ob sie tatsächlich so hübsch aussah und dieses charmante Lachen hatte … Aber die zweite Miranda glich der richtigen wie ein Ei dem anderen, sodass das auf sie sicher auch zutraf.
»Also, ihr wisst, was ihr zu tun habt?«, fragte Miranda die beiden Doppelgängerinnen.
Die herbeigehexten Mädchen nickten im Takt.
»Klar!«, sagte die Kopie von Elena und grinste die echte Elena an. »Wir besitzen ja eure Erinnerungen.« Sie stieß Mirandas |111| Doppelgängerin in die Seite. »Sag mal, glaubst du, ich werde in der Pause Kevin begegnen?«
»Wenn du wieder so schüchtern bist, wird er dich sowieso nicht bemerken«, erwiderte die falsche Miranda.
Die beiden kicherten.
»Das klingt doch ganz nach uns, oder?«, sagte Miranda zufrieden zu Elena. »Und ich wette, dass niemand unsere Abwesenheit bemerkt.«
Trotzdem war Elena unbehaglich zumute. Es gefiel ihr gar nicht, dass ihre Doppelgängerin von Kevin geredet hatte. Etwas verwirrt überlegte sie, ob er in ihren Gedanken vielleicht öfter vorkam, als ihr bewusst war? Dass die Doppelgängerinnen nicht hexen konnten, war beruhigend. Wer weiß, was ihren beiden Kopien sonst einfallen würde!
»Bist du bereit für die Reise?«, drängte Miranda. Elena merkte ihr an, dass sie vor Ungeduld fieberte. Sie konnte es nicht erwarten aufzubrechen.
»Wie? Wir wollen ohne Frühstück los?« Elenas Magen knurrte. Sie gehörte nicht zu den Personen, die das Frühstück mühelos ausfallen lassen konnten. »Okay, dann gehen wir eben noch schnell in die Küche und essen einen Happen«, meinte Miranda.
Als sie mit Elena den Raum verließ, wollten ihnen die Doppelgängerinnen
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