Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
verliebten Zustand produzierte.
Eusebius schüttelte den Kopf. »Ich tippe eher darauf, dass es deine Mutter war, Elena.«
Elena war verblüfft. »Meine Mutter? Verliebt? In wen denn?«
»Na, in deinen Vater natürlich«, sagte Eusebius, zog Miranda an sich und küsste sie auf die Stirn. »Du hättest mal sehen sollen, wie deine Eltern heute Morgen geturtelt haben.«
Elena verzog das Gesicht. »Also – das finde ich voll peinlich, wenn Mama Amormagie produziert.«
Eusebius lachte. »Dafür kann sie genauso wenig wie du oder Miranda, wenn ihr verliebt seid.« Er sah wieder auf die Eiswaffel in seiner Hand. »Wenn Jana nicht da ist, muss ich ihr Eis wohl selber essen. Wir teilen es uns, Miranda.« Er hielt es Miranda an die Lippen. Sie schleckte genüsslich.
»Leute, ich bin heute Abend zu einer Strandparty eingeladen«, verkündete Nele fröhlich. »Ich könnte die ganze Welt umarmen!«
Eusebius warf Elena einen fragenden Blick zu.
»Ihr Traumtyp hat sie eingeladen«, erklärte Elena. »Er heißt Marc.«
»Gratuliere, Nele«, sagte Miranda und grinste. »Wenigstens produzierst du als Mensch keine Amormagie, sonst hätten wir heute vermutlich eine unruhige Nacht.«
Unruhig wurde die Nacht aber trotzdem, nur auf eine völlig andere Weise, als es sich die Mädchen vorgestellt hatten.
Nele war den ganzen Nachmittag furchtbar aufgeregt, durchforstete den Kleiderschrank und konnte sich nicht entscheiden, |44| was sie zur Party anziehen sollte. Jana, die auf dem Doppelbett lag und ihren Roman schon wieder zu drei Vierteln durchgelesen hatte, war schließlich ganz entnervt.
»Wenn du mich noch ein einziges Mal um Rat fragst, kriege ich einen Schreikrampf«, verkündete sie.
»Aber Jana, versteh mich doch – es ist lebenswichtig!«, beteuerte Nele und begutachtete ein T-Shirt mit Glitzer.
Jana tippte sich nur an die Stirn und vertiefte sich wieder in ihr Buch.
Schließlich war Nele angezogen und gestylt. Sie hatte sich die Augen mit Kajalstift nachgezogen und die Wimpern kräftig getuscht. Dazu hatte sie pinkfarbenen Lippenstift aufgelegt, der im Farbton genau zu ihrem Glitzer-T-Shirt passte. Die hautengen, abgeschnittenen Jeans gingen nur schwer zu, sodass sich Nele eine Weile damit herumquälen musste und schon in Versuchung war, Elena um Hilfe zu bitten.
»Wie sehe ich aus?«, fragte sie dann und baute sich vor dem Bett auf.
Jana schlug ihr Buch zu, das sie gerade ausgelesen hatte. »Okay, nein – ehrlich, du siehst umwerfend aus«, nickte sie.
»Ich habe totales Bauchweh«, gestand Nele. »Hach, wenn du wüsstest, wie süß der Typ ist! Ich glaube, ich flippe aus, wenn ich mit ihm am Strand spazieren gehe …«
»Soll ich mitkommen?«, fragte Jana.
Nele schüttelte den Kopf. »Marc hat auch Elena eingeladen, aber sie hat nicht die geringste Lust auf eine Strandparty. Ich vermute aber, dass sie mir nicht im Weg stehen will.« Sie hopste vor Aufregung wie ein Gummiball auf und ab. »Ich freu mich so, ich freu mich so!«
Schließlich wurde es Zeit aufzubrechen. Nele verabschiedete sich von ihren Freundinnen.
»Hast du für den Notfall dein Handy dabei?«, fragte Jana noch besorgt nach.
|45| Nele nickte. »Passt grad so in meine Jeanstasche …«
Jana umarmte Nele. »Viel Glück!«
»Das wünschen wir dir auch«, sagten Elena und Miranda.
Neles Knie waren weich wie Pudding, als sie sich auf den Weg machte, und ihre Handflächen waren feucht vor Nervosität. Jetzt wäre es ihr doch lieber gewesen, wenn eine ihrer Freundinnen mitgekommen wäre. Am besten eine mit Zauberkräften …
Am Treffpunkt waren schon etliche Leute versammelt. Ein Grill war aufgebaut und es gab auch eine Bar für Getränke. Über das gesamte Areal waren Schnüre gespannt, an denen Lampions hingen. Aus Lautsprechern erklang laute Rockmusik. Nele hielt Ausschau nach Marc. Sie fand ihn ein wenig abseits, wo er mit drei anderen Jungs beschäftigt war, ein Lagerfeuer zu entzünden.
»Hi!«, grüßte Marc, als er Nele entdeckte. Er kam auf sie zu und küsste sie auf die Wange, als seien sie bereits dicke Freunde. Neles Knie wurden noch weicher.
»Schön, dass du gekommen bist«, sagte er. »Ich war mir nicht ganz sicher, ob du tatsächlich auftauchst. Wo hast du denn deine Freundin gelassen?«
»Die hatte keine Lust«, antwortete Nele. Sie war vor Aufregung etwas atemlos.
»Wir wollen Würstchen über dem Feuer braten«, erklärte Marc. »Am Grill gibt’s andere Sachen, aber das dauert manchmal ewig, bis was fertig ist. Bis
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