Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel
machen ihm auch die paar Fragen von Mona nichts aus. Du bist doch nicht für deine Oma verantwortlich.«
»Aber wenn sie … scheußlich zu ihm ist, dann kommt er bestimmt nicht wieder.« Elena putzte sich erneut die Nase. »Und du weißt ja, WIE scheußlich Mona sein kann, wenn sie es darauf anlegt.«
»Ach komm! So schlimm, wie du denkst, wird es bestimmt nicht«, sagte Miranda. »Außerdem hat Mona schlechte Laune. Jeremias hat nämlich heute Nachmittag den Handkarren genommen, das grüne Nachtkästchen aufgeladen und ist damit davongezogen. Und als er zurückgekommen ist, war derHandkarren leer. Mona ist fast ausgerastet. Sie wollte wissen, was er mit dem Nachtkästchen gemacht hat. Angeblich hat er es zur Müllumladestation gebracht, aber Mona hat ihm natürlich kein Wort geglaubt.«
»Das glaube ich auch nicht.« Elena schüttelte den Kopf. »Für Opa Jeremias war das grüne Nachtkästchen doch unheimlich wichtig – aus welchem Grund auch immer. Und jetzt wirft er es einfach weg? Nein, das konnte nicht sein!«
»Außer er tickt nicht mehr ganz richtig«, meinte Miranda. »Ist ja nicht ausgeschlossen. Schließlich war Jeremias fast vierzig Jahre in einen Felsen verwandelt – und so etwas hinterlässt Spuren.«
»Hm.« Bisher hatte Jeremias auf Elena einen ganz normalen Eindruck gemacht. Aber es stimmte, ältere Leute wurden manchmal seltsam, da bildeten Hexen und Zauberer keine Ausnahme. Trotzdem glaubte Elena nicht daran. Es musste einen anderen Grund geben, warum Jeremias das Nachtkästchen weggeschafft hatte.
»Jetzt erzähl doch mal!«, drängte Miranda. »Wie war denn dein Date mit Milan?«
»Oh Miranda, es war wunderbar«, antwortete Elena. Bei der Erinnerung an die vergangenen Stunden klopfte ihr Herz schneller und in ihrem Bauch fingen Schmetterlinge an zu flattern. »Ich glaube, ich bin richtig verliebt. Zum ersten Mal in meinem Leben …«
»Oh weh, da muss ich mich ja vor deiner Amormagie in Acht nehmen.« Miranda grinste und stieß Elena spielerisch in die Seite. »Ich freue mich für dich, ehrlich. Vor allem, weil es offenbar auf Gegenseitigkeit beruht. Jetzt hast du auch einen Freund und brauchst nicht mehr auf Eusebius und mich neidisch zu sein.«
»Ich war nicht neidisch«, protestierte Elena, aber sie spürte, wie sie dabei rot wurde. »Also, jedenfalls nicht oft«, räumte sie dann ein. »Und niemals sehr lange. Manchmal hatte ich eben das Gefühl, dass dir Eusebius wichtiger ist als ich – und das hat mir ein bisschen wehgetan.«
»Aber Elena! Ich würde dich doch nie im Stich lassen!«, sagte Miranda. »Du bist und bleibst immer meine beste Freundin – selbst wenn ich einmal mit Eusebius verheiratet bin und wir drei Kinder zusammen haben.« Sie lachte und drückte aufmunternd Elenas Arm.
Elena lächelte dankbar zurück. Sie war so froh, dass sie mit Miranda über alles reden konnte. Sie hatten keine Geheimnisse voreinander.
»Wie gesagt, ich freue mich für dich«, wiederholte Miranda. »Und dieser Milan scheint ja wirklich ein netter Typ zu sein. Und er sieht auch noch blendend aus. Ich wette, Jana und Nele werden ausflippen, wenn sie ihn kennenlernen.«
»Falls er sich überhaupt noch mit mir treffen will, nachdem Oma Mona ihn verhört hat.« Elena seufzte. »Warum mischt sie sich in alles ein? Warum kümmert sie sich nicht einfach um ihre eigenen Angelegenheiten und lässt mich in Ruhe?«
»Weil Mona eben Mona ist«, antwortete Miranda. »Sie kann nicht aus ihrer Haut. Ich bin überzeugt, dass sie es nicht böse meint und dass sie sich in Wirklichkeit Sorgen um dich macht. Sie hat Angst, dass dich Milan enttäuschen könnte – und diese Enttäuschung will sie dir ersparen.«
Elena runzelte die Stirn. »Meinst du?«
Miranda nickte. »Komm, lass uns ins Bad gehen. Es ist schon spät. Ich bin müde.«
Elena stand auf und begleitete Miranda, obwohl sie sicherwar, dass sie in der kommenden Nacht kein Auge zutun würde. Zu viel ging ihr im Kopf herum …
Auf dem Weg zum Badezimmer begegneten sie Jeremias. Er trug seinen blaugoldenen Schlafanzug und hatte einen Klacks Zahnpasta im Mundwinkel.
»Warum hast du das grüne Nachtkästchen weggebracht?«, fragte Elena.
Jeremias verdrehte die Augen. »Du fragst schon genauso wie deine Großmutter! Es hat mich einfach genervt, dass dieser Kater dauernd hineinkriechen wollte. Er saß ständig davor und hat an der Tür gekratzt. Damit ist jetzt endlich Schluss!«
»Aber das Nachtkästchen hat dir doch so gut gefallen«, hakte
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