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Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Titel: Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Schmetterling!
«
    Sie warf den Flieger in die Luft. Er kreiste einmal um die Deckenlampe, bevor er mit der Nase zu Boden stürzte und dort liegen blieb. Elena wollte schon eine spöttische Bemerkung machen, doch da erhob sich der Flieger wieder und segelte ruhig zur offenen Balkontür hinaus, flog in den Garten und landete im Gras.
    »Ihm nach!«, rief Miranda, vom Jagdfieber gepackt.
    Die beiden Mädchen rannten die Treppe hinunter, durchquertendas Wohnzimmer und gelangten über die Terrasse in den Garten. Der Flieger wartete auf sie. Als die Mädchen ihn fast erreicht hatten, flog er wieder auf und segelte in Richtung Gartentor.
    »Los, wir nehmen die Fahrräder, dann können wir ihm schneller folgen«, schlug Miranda vor.
    Die beiden Mädchen zerrten ihre Räder aus dem Schuppen. Elena wollte Miranda darauf hinweisen, dass es vielleicht einen merkwürdigen Eindruck machte, wenn sie hinter einem Papierflieger herfuhren, aber für Warnungen blieb keine Zeit. Der Flieger segelte den Nachtigallenweg entlang, bog ab, erreichte die Hauptstraße und schlug die Richtung zur Innenstadt ein. Die Mädchen folgten ihm keuchend. Sie mussten ordentlich in die Pedale treten, um ihn nicht zu verlieren. Schließlich erreichten sie die Fußgängerzone. Obwohl am Sonntag die Geschäfte geschlossen hatten, waren etliche Leute unterwegs, um sich die Schaufenster anzusehen oder im Straßencafé zu sitzen und dort ein Eis oder ein Stück Kuchen zu essen.

    Der Flieger wurde langsamer. Miranda und Elena stellten ihre Fahrräder ab und folgten ihm zu Fuß. Der Flieger benahm sich jetzt fast wie ein Hündchen und blieb dicht bei den Mädchen. Elena versuchte, die Sicht auf den magischen Papierflieger mit ihrem Körper zu verdecken, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Plötzlich blieb Miranda stehen und starrte eine Frau an, die schräg gegenüber an einem runden Tisch saß, vor sicheinen großen Erdbeereisbecher. Sie war ganz in Schwarz gekleidet und trug eine riesige Sonnenbrille, die ihr halbes Gesicht bedeckte.
    »Das ist die Frau aus meinem Traum«, zischte Miranda. »Die mit der Pickel-Handtasche!«
    »Echt?« Auch Elena stoppte und blickte zu der Frau hinüber, die ziemlich gelangweilt in einer Zeitschrift blätterte. Die Lederhandtasche stand auf dem Stuhl neben ihr und sah ganz normal aus.
    Der Flieger glitt dicht über den Boden. Wie durch ein Wunder schien ihn niemand außer Elena und Miranda zu bemerken. Er segelte auf die andere Seite, stieg etwas auf und landete genau auf der Handtasche. Dort blieb er ruhig liegen.
    Miranda und Elena wechselten einen Blick.
    »Sag, dass es nicht wahr ist!«, murmelte Miranda. »Ausgerechnet diese Handtasche! Was hat sie mit Jeremias zu tun?«
    »Ob er darin eingesperrt ist?«, überlegte Elena. »Vielleicht hat die Frau ihn in ein Notizbuch verwandelt und in die Handtasche gesteckt.«
    Miranda kniff die Augen zusammen, als könnte sie dadurch ihren Blick für Magie schärfen. »Wenn du recht hast, dann ist es keine Menschenfrau, sondern jemand mit magischen Fähigkeiten. Eine Hexe. Eine Dämonin. Oder vielleicht sogar eine Fee.«
    »Wir sollten vorsichtig sein«, meinte Elena.
    Miranda nickte. »Am besten, wir beobachten sie erst einmal. Dann können wir in Ruhe überlegen, was wir tun wollen.«
    Sie ließen sich am Tisch nebenan nieder und bestellten zwei Eisbecher. Dabei ließen sie die schwarz gekleidete Frau nicht aus den Augen.
    Zunächst geschah nichts Besonderes. Die Frau verhielt sich völlig normal. Sie blätterte in der Zeitschrift, löffelte dabei ihr Eis und ließ ab und zu einen Blick über die Spaziergänger schweifen.
    »Vielleicht hat sich der Flieger ja geirrt«, sagte Elena und vertilgte den letzten Rest ihres Nuss-Eises. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr Großvater in der Handtasche eingesperrt war. Möglicherweise hatte der Findezauber einfach nicht richtig funktioniert.
    »Das glaube ich nicht.« Mirandas Miene war konzentriert.
    Elena runzelte die Stirn. Irgendetwas führte ihre Freundin doch im Schilde …
    Miranda beugte sich zu Elena und flüsterte ihr ins Ohr: »Pass auf, ich stehe gleich auf. Du zählst bis fünf, und dann täuschst du einen schrecklichen Hustenanfall vor. So, als hättest du dich verschluckt. Okay?« Sie wartete Elenas Antwort nicht ab, sondern erhob sich und verließ den Tisch.
    Elena tat, wie Miranda gesagt hatte. Sie hustete, japste und verdrehte die Augen.
    »Soll ich dir helfen?« Die Frau vom Nachbartisch kam herüber und klopfte

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