Magic Love
von Eastwick schienen in Quentin verliebt zu sein. Der gelockte Charmeur genoss jeden Augenblick und schritt theatralisch auf seinen Platz.
Viel Spaß, dachte Sabrina.
Quentin nahm seine Position ein.
Sabrina stand auf und nahm ebenfalls Haltung an.
Quentin legte seinen Pfeil an den Bogen und spannte die Sehne.
Sabrina murmelte einen Zauberspruch: „Spann den Bogen, blick auf die Scheiben, du wirst in dieser Haltung bleiben.“
Quentin schloss ein Auge und zielte.
Sabrina behielt beide Augen offen und zielte.
In der Sekunde, als Quentin seinen Pfeil losließ, grinsten sowohl er als auch Sabrina siegessicher. Doch eine Nanosekunde später senkten Sabrinas Mundwinkel sich tief herunter.
Auch ihr Frost-Zauber war völlig wirkungslos verpufft. Die Magie hatte Sabrina erneut im Stich gelassen. Ihr Plan war dahin, seiner erfüllt. Denn Quentins Pfeil sirrte durch die Luft und landete anmutig mitten im Schwarzen.
Die Menge sprang auf die Füße, jubelte laut. Westbridge hatte nicht nur das Turnier gewonnen, sondern die Vorrunde für sich entschieden. Und all das dank Quentin Pid.
Direktor Conroy lief auf den Platz. Er wartete, bis der Jubel verklungen war. Dann rief er in sein Mikrofon: „Ich habe zwei wichtige Ankündigungen zu machen. Die erste wird euch nicht überraschen. Wegen der heutigen beispiellosen Darbietung, bei der wir unsere würdigen Gegner von Eastwick geschlagen haben, hat sich unser Westbridge-Team einen Platz beim Landesturnier gesichert, das nächste Woche beginnt.“
„Und um den Jubel noch zu verstärken, habe ich gerade erfahren, dass ein Konsortium von Firmen eine große Gewinnsumme bereitgestellt hat, die der Gewinner erhält. Wenn unsere Mannschaft das schafft, können wir uns einen neuen Sportplatz leisten.“
Der siegreiche Held badete in seinem Ruhm und nahm den Rest der Mannschaft kaum wahr. Doch er suchte eine einzelne Person in den Zuschauerreihen. Als seine Mitstreiter zurück in die Umkleidekabinen gingen, um sich umzuziehen und zu feiern, ging er hinüber zu Sabrina. Sie stand immer noch völlig gelähmt vom Schock da. Der egozentrische Quentin war sicher, dass ihr überraschter Ausdruck reine Bewunderung für ihn war.
Er nahm ihre Hand. Sabrina zog sie ihm schnell wieder weg, doch Quentin ließ sich nicht beirren. Verliebt flüsterte er: „Ich bin froh, dass du gekommen bist, Sab. Du hast mich zu Spitzenleistungen getrieben.“
Sabrina hatte Lust, sich zu übergeben. Doch gerade in diesem Moment sprang Harvey über die Brüstung. Einen Augenblick lang glaubte sie fest, dass er zu ihr kam, um ihr zu sagen, dass die ganze Sache mit Jenny nur ein Scherz gewesen war. Doch Harvey blickte geradewegs an ihr vorbei – in Jennys Augen. „Harvey! Du warst einfach wunderbar“, säuselte Jenny.
Sabrina fühlte, wie ihr die Wut hochkam. Wenn Magie schon nicht funktionierte, vielleicht tat es die gute, alte Eifersucht ja. Impulsiv ergriff sie Quentins Hand und erklärte so laut, dass Harvey sie auf jeden Fall hören würde: „Ich bin ja so stolz auf dich, Quentin. Wie Direktor Conroy gesagt hat: Du hast dieses Team total umgekrempelt.“
Doch anstatt zur Vernunft zu kommen, sagte Harvey bloß: „Hey, wollt ihr beiden nicht zur Slicery mitkommen? Wir könnten uns zu viert eine große Pizza teilen.“
„Nur zu gern!“, rief Sabrina unbesonnen. „Nicht wahr, Quentin? Aber unsere Hälfte muss voller Anchovis sein. Das ist Quentins Lieblingsbelag!“ Wenn Harvey den Sarkasmus in ihrer Stimme bemerkt hatte, ließ er es sich nicht anmerken.
Als Quentin und Harvey zurück in die Umkleidekabinen gingen, war Quentin außer sich vor Glück. Es klappte! Sabrina, seine Sabrina, verliebte sich in ihn. Wie hatte er nur seine eigenen Fähigkeiten anzweifeln können? Es war eine hervorragende Idee gewesen, Harvey aus dem Weg zu räumen und dann der Schulheld zu werden. Es war doch egal, dass er nicht fair gespielt hatte, um sein Ziel zu erreichen. Fairness wurde seiner Meinung nach sowieso überbewertet. Schon seit Jahrhunderten. Außerdem hatte seine Familie einen speziellen Ausdruck erfunden: In der Liebe und im Krieg sind alle Mittel recht. Auf Quentin traf das in dieser Situation genau zu.
„Das ist doch ziemlich cool, oder? Wir haben gewonnen, wir sind beim Landesturnier dabei und die hübschesten Mädchen warten nach dem Spiel auf uns. Besser kann es kaum werden.“ Harveys Stimme holte Quentin aus seinen glücklichen Gedanken.
Als Harvey zu seinem Schrank
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