Magic Love
möglicherweise in einen Frosch verwandeln. Und dann – falls die Magie diesmal funktionierte – wäre sie Quentin Pid für immer los.
„Was meinst du, Sab? Wir könnten ins Kino gehen. Das wäre lustig.“
Sabrina traf ihre Entscheidung. „Ähm... klar! Es wird bestimmt lustiger, als du glaubst.“ Und leise flüsterte sie: „Quaak!“
6. Kapitel
Sabrina verbrachte den Rest der Woche damit, über Quentin Pid nachzugrübeln. Warum hatte ihre Magie bei ihm versagt? Sie brütete stundenlang über dem Zauberbuch „Die Entdeckung der Magie“, das sie zu ihrem sechzehnten Geburtstag bekommen hatte. Es war voll von hilfreichen Tipps, Zaubersprüchen und Anweisungen für den effektiven Einsatz ihrer Fähigkeiten. Doch nirgendwo fand sie die Antwort auf ihre Fragen.
Auch ihre Tanten hatten keine – obwohl Sabrina niemals sicher war, ob Hilda, Zelda oder auch Salem wirklich nichts wussten. Vielleicht fanden sie einfach nur, dass sie die Lösung für ihr Problem selbst herausfinden sollte. Nach ein paar Tagen war Sabrina zu dem Schluss gekommen, dass ihr Zauber bei Quentin nicht funktioniert hatte, weil sie so wütend gewesen war, als sie versucht hatte, ihm einen Pickel zu verpassen. Beim Bogenschießen hatte sie vermutlich einfach daneben gezielt. Sie versuchte zu verdrängen, dass es noch eine andere Erklärung gab, die sich nach dem Vorfall mit dem Wahrheitsstaub aufdrängte: „Ich bin nicht so gut im Zaubern, und Harvey und Jenny sind wirklich verliebt.“
Sabrina schlug das Buch zu. Das würde sie nicht akzeptieren.
Außerdem würde sie den Freitagabend nicht vermasseln. Sie würde sich am Donnerstag gut ausruhen, und Quentins Lippen würden für sie nichts anderes sein als eine Zielscheibe. Ein Kuss von ihr, und er würde sich auf einem Seerosenblatt wiederfinden. Quaak!
Quentin verbrachte den Rest der Woche damit, von sich selbst eingenommen zu sein. Er fand die Schule wirklich toll. Nicht dass er sich einfügte: im Gegenteil, er stach hervor. Er stand im Rampenlicht und das zu Recht.
Außerdem musste er in der Schule nicht wirklich arbeiten. Seine Lehrer, die seinem Charme ebenso erlegen waren wie dem Charme ihrer diversen Kollegen, ließen ihn einfach in Ruhe. Er erledigte seine Hausaufgaben nicht, redete im Unterricht nur, um jemanden zu unterbrechen, warf mit Papierfliegern und mogelte bei Tests.
In der Cafeteria gehörte das Werfen von Lebensmitteln mittlerweile zur Tagesordnung. Quentin kümmerte sich nicht um die Versager, die für seine Schandtaten hinhalten und alles wieder aufwischen mussten. Diese Typen waren so leicht zu manipulieren.
Alle – außer einer. Sabrina Spellman. Sie würde am Freitagabend mit ihm ausgehen und zum Ball am Valentinstag würde sie ihn begleiten, und danach würde sie mit zu ihm nach Hause kommen. Es hatte viel länger gedauert, sie für sich zu gewinnen, als er erwartet hatte. Irgendwie hatte das Mädchen es geschafft, seine Vorzüge zu übersehen und seinem Charme zu widerstehen. Sogar nachdem er diesen Harvey aus dem Weg geschafft hatte.
Doch am Freitag hatte er eine Verabredung mit ihr. Eine Verabredung, die Quentin völlig durchdacht hatte. Sabrina würde sich in ihn verlieben, dafür würde er sorgen. Er würde so nah an ihr dran sein, dass es nicht daneben gehen konnte.
Sabrina verheimlichte normalerweise nichts vor ihrer Familie, aber diesmal verschwieg sie Hilda, Zelda und sogar Salem ihren Plan, Quentin mit Amphibitis anzustecken. Sie wusste, dass sie etwas dagegen haben würden. Tante Zelda würde vermutlich sagen: „Nur weil du wütend auf ihn bist, ist das noch lange kein Grund, ihn in einen Frosch zu verwandeln.“ Und dann würde sich Tante Hilda vermutlich in irgendeiner Geschichte über damals verlieren, als sie versucht hatte, Napoleon oder König Artus oder Christoph Columbus in einen Frosch zu verwandeln, und erzählen, wie das daneben gegangen war. Und dann würde Salem...
„Sabrina! Können wir reinkommen?“
Ihre Tanten und Salem standen vor ihrem Zimmer. Sabrina sah auf die Uhr. Quentin würde jeden Augenblick kommen. Sie hatte die letzte Stunde in ihrem Zimmer gehockt und Dutzende von möglichen Outfits ausgewählt. Schließlich hatte sich für Grün entschieden – das passte doch zu ihrer Begleitung, dachte sie schäbig –, und wählte limonengrüne Hüfthosen und eine waldgrüne Bluse. Ihr Nagellack hieß „Tricky Green.“
„Betreten auf eigene Gefahr“, rief Sabrina ihnen zu. Doch als Zelda und Hilda hereinkamen,
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