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Magic Love

Magic Love

Titel: Magic Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randi Reisfeld
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ihre Familie kennenlernen wollte. Aber er erwähnte es mit keinen Wort, und er hatte es auch nicht eilig, aus dem Auto zu steigen, nachdem er den Motor abgeschaltet hatte. Das Erste, was er tat, war den Gurt abzulegen, damit er sich über den Sitz lehnen und seinen Bogenkasten öffnen konnte.
    Sabrina zog die Augenbrauen hoch. „Irgendein Ziel in Sicht, Quentin?“
    Quentin zog die Lasche zurück und öffnete den Kasten. „Ich dachte, du würdest dir vielleicht gern meinen Bogen ansehen. Und die Pfeile. Sie sind praktisch für mich maßgeschneidert.“
    Sabrina war nicht sehr interessiert, aber sie wollte heute Abend besonders aufmerksam wirken. Als sie in den Kasten blickte, zog er den Bogen heraus. Er hatte Recht, seine Ausrüstung unterschied sich wirklich von allem, was sie je gesehen hatte. Der Bogen war nur halb so groß wie die Bogen von der Mannschaft – und aufwendig gearbeitet. „Er ist schön“, begann sie und ließ ihren Finger über den geschnitzten Rand gleiten. „Ich schätze, er bringt dir Glück, wie deine Jacke.“
    „Er ist wie ein Teil von mir“, antwortete er, während er so tat, als zöge er einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn auf den Bogen. Sabrina beobachtete ihn aufmerksam. Quentin kniff ein Auge zu, spannte die Sehne andeutungsweise und tat so, als würde er einen Pfeil auf sie abschießen.
    Da sein Pfeil nicht echt war, zuckte sie auch nicht zusammen. Sie blieb ganz so, wie sie war.
    Das überraschte Quentin. Plötzlich schien er verwirrt, unsicher. Er stammelte ebenso wie sie noch vor ein paar Stunden. „Ich verstehe nicht... Sabrina... fühlst du denn nichts?“
    Er ist wirklich abgedreht. Doch Sabrina war entschlossen, ihren Plan durchzuführen. Während der verunsicherte Quentin die Stirn runzelte und Pfeil und Bogen auf den Schoß legte, schluckte Sabrina und flüsterte nervös: „Weißt du, ich fühle schon etwas, Quentin. Ich fühle, dass...“
    Konnte sie es wirklich tun? Sie dachte an Harvey. „... äh, ich dich küssen möchte.“
    Quentin strahlte. „Wirklich? Das ist ja wunderbar. Es hat funktioniert! Ich meine, deinem Gesichtsausdruck nach hätte ich das niemals erwartet.“
    Quentin war überglücklich, aber machte seltsamerweise keine Anstalten, sich ihr zu nähern. Es war an Sabrina, das zu tun. Zitternd nahm sie den Bogen und Pfeil von seinem Schoß und legte sie auf den Boden. Sie beugte sich zu Quentin und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. Sie kreuzte die Finger der anderen Hand hinter ihrem Rücken – und hoffte, das hätte denselben Effekt wie beim Lügen. Dann schloss sie die Augen und spitzte die Lippen. Als sie spürte, wie sie die seinen berührte, sprach sie leise:
    „Mit diesem Kuss sollst du ein
    Frosch für hundert Jahre sein.“
    Beim Küssen fühlte sie zwei Dinge: wie weich seine vollen Lippen waren und dass dies definitiv nicht Harveys Lippen waren. Ganz egal, was für ein Ziel sie verfolgte, und egal, mit wem Harvey heute Abend zusammen war, für sie war es Betrug, Quentins Lippen zu berühren.
    Für den Bruchteil einer Sekunde vergaß sie beinahe, was sie nicht spürte: etwas Glibschiges, Nasses beziehungsweise etwas Froschiges. Oder eine Kombination von allem.
    Quentin dagegen war außer sich. Statt zu quaken oder lauthals „It’s not Easy being Green“ zu singen, blieben seine Augen geschlossen, seine Lippen leicht geöffnet, und er murmelte etwas wirklich Seltsames. Es klang wie: „Endlich, meine geliebte Psyche...“
    Entsetzt wich Sabrina zurück. „Psycho – stimmt genau! Du hast dich gar nicht in einen Frosch verwandelt!“
    Quentins große, klare, blaue Augen öffneten sich langsam und träumerisch. Durch lange, dichte Wimpern sah er sie an. „Warum sollte ich, meine Geliebte? Mein Schicksal?“
    Plötzlich dröhnte Sabrina der Kopf. Sie fühlte sich so schrecklich sterblich. „Ich habe Kopfschmerzen, Quentin. Ich gehe rein.“ Sie stürzte aus dem Auto und die Auffahrt hinauf. Sie dankte ihm noch nicht einmal für einen... netten, abwechslungsreichen, froschlosen Abend.
     
    Sabrina rannte ins Haus und riss die Haustür mit solcher Wucht auf, dass sie beinahe aus den Angeln flog. Und in diesem Augenblick wurde ihr mit der ganzen Kraft des Gewitters, das sie mit ihrem wütenden Zeigefinger heraufbeschwor, klar, was hinter all dem stand.
    „Er ist ein Hexenmeister! Das ist es!“, schrie sie. „Ich kann nicht glauben, dass ich nicht vorher daran gedacht habe! Ich bin ja so blöd!“ Ihr Geschrei über dem

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