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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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für ein rücksichtsvoller Arbeitgeber du doch bist«, meinte Mitzi schmunzelnd, ohne jedoch den Blick von der undurchdringlichen schwefelgelben Wand vor der Windschutzscheibe zu wenden.
    »Ich tu mein Bestes.« Joel grinste zurück. »Dann heißt das also, dass wir am Ende des Abends nach Hazy Hassocks zurückmüssen, damit ich mein Auto an der Praxis abhole und nach Winterbrook heimfahre, und zwar sturzbetrunken und bei diesem Nebel. Oder -«

    »Oder du übernachtest bei mir – und schläfst auf dem Sofa oder im Gästezimmer.«
    »Oder auch nicht«, sagte Joel leise. »Was in meinen Augen die beste aller Möglichkeiten wäre.«
     
    In Lorenzos Restaurant hatte man alle weihnachtlichen Register gezogen. Unter Verzicht auf die sonst übliche italienische Dekoration war ein künstliches Dickicht aus weißen und silbernen Christbäumen errichtet worden, mit Kaskaden aus kleinen weißen funkelnden Lichtern und silbern gefrosteten Zweigen an den Wänden sowie paillettenbesetzten Kerzen auf allen Tischen.
    Mitzi, bei ihren Meeresfrüchte-Cannelloni alla Calabrese, seufzte vor purer Wonne. Was mehr konnte eine Frau sich wünschen? Wunderbares Essen, wunderbarer Wein, wunderbares Ambiente und ein wirklich wunderbarer Mann. Ein wirklich wunderbarer Mann, der die Nacht mit ihr verbringen wollte. Und mit dem auch sie mehr als alles andere in der Welt die Nacht verbringen wollte. Aber nicht nur eine Nacht. Nicht als flüchtige Affäre. Sie wollte nicht noch einmal verletzt werden.
    »Da winkt dir jemand zu.« Joel riss sie aus ihren ausweglosen Grübeleien. »Ein junger Mann. Ein sehr junger Mann. Winkt und grinst.«
    »Ach ja.« Mitzi winkte mit der Gabel in der Hand ganz lässig quer durchs Restaurant zurück. »Das ist Troy.«
    »Troy?« Joel rümpfte die Nase. »Hören Sie mal, Mrs Blessing, mir ist ja klar, dass Sie einen Hang zu jüngeren Männern haben, aber nun wirklich – darf der an einem Schultag denn abends überhaupt ausgehen?«
    »Er ist Bankdirektor.« Mitzi lächelte süßlich. »Er hat die
Stelle von Mr Dickinson übernommen, als ich entlassen wurde. Der picklige Prolet neben ihm ist Tyler. Der ersetzt jetzt mich.«
    »Unmöglich.« Joel starrte ungeniert hinüber. »Der ist bei Weitem nicht so sexy wie du. Und – Mensch – was machen die denn?«
    Genau was sie sich gewünscht hatte, dachte Mitzi vergnügt. Die Mistelzweig-Meringen hatten, wie Granny Westwards Rezeptbuch versprach, alle Hemmungen gelockert und ließen nun jedermann in Sichtweite begehrenswert und unwiderstehlich wirken.
    »Ähm, na ja, ich habe vorhin in der Bank vorbeigeschaut. Meine Freundinnen Moira und Evelyn hatten mir erzählt, dass Troy und Tyler einige ihrer dicksten Möchtegern-Geschäftskunden heute Abend hierher eingeladen haben … ich – äh – dachte, das wäre doch die ideale Gelegenheit, um vor Dolls Hochzeit die Prototypen der Mistelzweig-Meringen auszuprobieren. Troy ist so ein Kindskopf, ich wusste, er würde sie gleich essen, und hoffentlich mit Tyler zusammen. Es dauert etwa sechs Stunden, bis die Wirkung einsetzt. Und das ist« – sie sah auf die Uhr – »so ungefähr jetzt …«
    »Meine Güte, Mitzi!« Joel versuchte sich das Lachen zu verbeißen, was ihm aber kläglich misslang. »Soll das heißen, wir sind nicht nur hier, um ein romantisches Abendessen zu genießen? Das waren also deine unlauteren Hintergedanken? Du bist ja eine ganz, ganz Schlimme!«
    Troy und Tyler, sehr zum Entsetzen ihrer in Schale geworfenen Tischgenossen, streichelten einander mitten auf dem schneeweißen Tischtuch die Hände. Ab und zu unterbrachen sie das Getatsche und küssten sich gegenseitig auf die Wangen. Sie wirkten, das musste Mitzi zugeben, selbst
völlig verblüfft darüber – aber es war eine Wonne, ihnen zuzusehen, wie sie sich in aller Öffentlichkeit ganz und gar zu Affen machten.
    »War wohl eine Prise zu viel gemahlene Veilchenwurzel, das hatte ich mir schon gedacht«, sagte Mitzi nickend. »Und wahrscheinlich zu viel Knoblauch – was ich natürlich zu überspielen versucht habe, indem ich extra viel Vanille hineingetan habe -, und all diese Zutaten wirken, meiner Großmutter zufolge, todsicher als Aphrodisiaka … Na macht ja nichts, immerhin weiß ich nun, welche Dosierungen ich bei Dolls Hochzeit verwenden muss.«
    Joel spießte einen weiteren Happen von seinem Saltimbocca auf die Gabel und ließ ihn wieder auf den Teller zurücksinken, als Troy sich mit flehentlichem Hundeblick zu einem seiner völlig entrüsteten

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