Magical Village 1 Zimt und Zauber
froh über die Gesellschaft sein, wenn ich auf Nachtschicht bin.«
Lulu seufzte. Nun hätte sie Shay und die Welpen im Haus nebenan. Das war natürlich herrlich, aber um wie viel herrlicher wäre es, wenn sie alle zusammenwohnen könnten, in einem kleinen Cottage – vielleicht in einem der Backsteinhäuschen
am Dorfanger. Shay und sie könnten ihre Schichten so legen, dass sie gemeinsame Freizeit hätten, und von langen Spaziergängen mit den Hunden in ihr eigenes kleines Nest heimkehren.
»Also«, sagte Roger, streckte die Hand aus und half ihr auf die Füße, »damit wäre alles geklärt. Willkommen beim Tierschutzbund, Lu, ich weiß, Sie werden sich gut machen. Die nächste Ausbildungseinheit beginnt im Februar, bis dahin haben wir also reichlich Zeit, um alle Einzelheiten abzuklären. Pip, Squeak und Wilfred bleiben noch ein paar Wochen hier, bis sie alle Impfungen haben. Ich freue mich wirklich sehr, meine Liebe.«
Lulu schniefte noch mehr Tränen hoch und umarmte ihn und Shay und die Welpen noch einmal. »Danke … ich danke euch allen so sehr.«
»Du bist doch glücklich mit alldem, oder?«, fragte Shay und entzog sich der geballten Aufmerksamkeit von Pip, Squeak und Wilfred. »Du glaubst hoffentlich nicht, ich wolle hier irgendwie den Kontrollfreak herauskehren. Du musst zu nichts von allem Ja sagen, wenn du es nicht möchtest.«
Lu schlang ihm die Arme um den Hals und küsste ihn. »Nein, natürlich nicht. Du hast mir genau den Schubs gegeben, den ich gebraucht habe. Es ist alles der Wahnsinn. Einsame Spitze. Ehrlich – mehr hätte ich mir nicht wünschen können.« Nun, abgesehen von einem eigenen Haus mit rosenumrankter Tür natürlich. »Wollen wir jetzt zu Lorenzo und richtig feiern? Heute Abend geht die Rechnung auf mich, noch mal als Dankeschön. Du bist einfach unglaublich. Du hast mein Leben vollkommen verändert …«
»Du hast meinem Leben auch eine entscheidende Wendung gegeben«, antwortete Shay lächelnd und zog sie noch
enger an sich. »Ich hätte nie erwartet, mich in ein Mädchen zu verlieben, das aussieht wie Heidi von der Alm und riecht wie ein toter Iltis.«
Lu grinste. »Du sagst doch immer die nettesten Sachen!«
»Oh, ich kann sogar noch viel nettere Sachen sagen. Wie wäre es mit: Tallulah Blessing, ich liebe dich, und zwar sogar noch mehr als meine Mötley-Crüe-CDs, und ich würde dich eines Tages wirklich gerne heiraten.«
21. Kapitel
Mistelzweig-Meringen
Ein Dutzend Eiweiß
Eine Tasse Streuzucker
Eine gemahlene Veilchenwurzel
Zwei gehäufte Esslöffel Zitronenverbene
Eine Prise zerkleinerte Brennnesselblätter
Eine Messerspitze gepresster Knoblauch
Mark einer großen Vanilleschote
Veilchenwurzel, Zitronenverbene, Brennnesselblätter, Knoblauch und Vanille gut vermischen und beiseitestellen.
Eiweiß in einer Schüssel mit einem Holzlöffel steif schlagen, bis es Spitzen zieht.
Zucker unter den Eischnee heben.
Die Kräutermischung nach und nach in die Ei-Zucker-Masse einrieseln lassen.
Nicht länger rühren.
Mit dem Löffel kleine Häufchen auf ein mit Butter eingefettetes Backblech setzen.
Im Ofen backen, bis die Meringen aufgegangen sind und an der Spitze goldgelb schimmern. Abkühlen lassen.
Beachte: Echte Mistelzweige sind sehr giftig. Diese Speise darf nicht mit echten Misteln zubereitet werden.
Mistelzweig-Meringen beinhalten einen sehr starken Liebeszauber. Wenn sie verspeist werden, wirken sie für eine Zeitspanne von ein bis sechs Stunden – je nachdem, wie der Koch es wünscht und zum Zeitpunkt der Zubereitung vorgibt – als starkes Aphrodisiakum. Der Betreffende lässt alle Hemmungen fallen und verspürt übermächtige Liebe zu demjenigen, der ihm gerade am nächsten ist. Durch Mistelzweig-Meringen können sich die unwahrscheinlichsten Leute ineinander verlieben und einander begehren. Mit Vorsicht zu genießen!
Der Nebel ist ganz schön dicht«, sagte Joel und ließ Mitzis dicke Samtvorhänge wieder vors Fenster fallen. »Aber Shay und Lu haben sich wohl durchgekämpft – sie sind ja schon vor mindestens einer Stunde aufgebrochen. Wo wollten sie heute Abend denn hin?«
»Keine Ahnung.« Mitzi hopste im Versuch, ihre Stiefel anzuziehen, durchs Wohnzimmer. »Wahrscheinlich nach Winterbrook. Sie hatte ein neues altes Kleid an. Jetzt komm vom Fenster weg und hör auf, den Leuten nachzuspionieren. Du bist ja schon fast wie Flo. Sie ist die Königin der Vorhangspäher.«
»Ich muss zugeben, dass ich mir vorhin als Logengast bei
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