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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber
Autoren: Christina Jones
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jemandem wie dir bin ich noch nie begegnet. Du weißt, wie sehr ich dich begehre, nicht wahr?«
    Mitzi hatte genickt. Sie konnte nicht sprechen. Es hatte keine Rolle gespielt. Nichts hatte in dem Moment eine Rolle gespielt. Nicht der Altersunterschied oder ihre Falten oder ihre jahrelange Enthaltsamkeit und dass sie aus der Übung war. Nicht einmal Lu und Shay. Nicht wirklich.
    Mick und seine Jungs hatten höchst passend genau in diesem Moment »Let’s Spend The Night Together« angestimmt. Joel und sie hatten sich in die Augen gesehen und gelacht.
    Er hatte sie noch einmal geküsst, sich dann zum Sitzen
aufgerichtet und sein Weinglas zur Hand genommen. »Auf dich! Auf uns. Du bist wunderbar.«
    Sie hatte mit ihm angestoßen und gekichert. »Du auch.«
    Und das war er natürlich. Gutaussehend, humorvoll, freundlich und großzügig. Ein echter Glückstreffer, wie es immer so schön in den Zeitschriften hieß.
    Dann war alles recht schnell vorangegangen, und inmitten des Aufruhrs der Gefühle und des berauschenden Aufwallens der Lust hatte Mitzi plötzlich gemerkt, dass dies eigentlich nicht die Art und Weise war, wie sie es haben wollte. Sie wollte es weder auf dem Teppich bei Feuerschein, noch wollte sie riskieren, von Lulu und Shay gestört zu werden. Sie wollte diesen Augenblick mit niemand anderem teilen.
    Auch wenn es vielleicht albern war, so hatte sie sich doch immer vorgestellt, wenn es überhaupt jemals dazu käme, sollte mit Joel zu schlafen ganz altmodisch und so ähnlich sein, als wäre sie wieder Jungfrau. Sie wollte die Zeit zurückdrehen, als es noch nicht als akzeptierte Norm galt, mit jemandem zu schlafen, mit dem man nicht verheiratet war, als Affären noch etwas Gewagtes und Aufregendes waren, als man über Sex mit einem heimlichen Liebhaber noch nicht so beiläufig und öffentlich sprach wie über einen neuen Haarschnitt oder schicke Schuhe.
    Die Intimität sollte ihr Geheimnis bleiben, aufregend und gewagt und unvergesslich. Sie wünschte sich, jenen Anflug von Verruchtheit wiederaufleben zu lassen, der romantischem Leichtsinn früher anzuhaften pflegte.
    Natürlich hatten die Offenheit und das Verblassen von Tabus von heutzutage auch ihre Vorteile, aber ungeachtet dessen hatte der köstlichen Sündhaftigkeit des Ganzen auch ein unübertrefflicher Zauber innegewohnt.

    Sie wünschte sich, von Joel in ihrem apricotfarbenen Schlafzimmer verführt zu werden und das sinnlich beschwörende Lied »Amoureuse« von Kiki Dee lebendig werden zu lassen – wie beim ersten Mal. Das erste Mal mit diesem ganz besonderen Mann.
    Er hatte ihren Stimmungsumschwung gespürt.
    »Was ist los?«
    »Nichts … Es ist nur … nein, gar nichts. Wirklich …«
    Joel hatte sie sanft geküsst. »Ich liebe dich, Mitzi. Ich hatte das nicht geplant. Nicht erwartet. Das macht es so einzigartig. Ich hätte nie gedacht, dass ich je solche Gefühle empfinden könnte.«
    Sie auch nicht. Und das war das zweite Problem. Sie liebte ihn. Sie wollte nur nicht, dass es heute geschah. Sie liebte ihn und wollte, dass es für immer wäre. Sie wollte keine flüchtige Affäre mit Joel. Sie wusste, sie könnte nicht mit ihm schlafen, sich ihm voll und ganz hingeben, auf die Gefahr hin, dass er sie wieder verließ.
    Lance zu verlieren hatte ihr das Herz gebrochen. Joel zu verlieren würde ihr Leben zerstören.
    Sie entwand sich ihm. »Ich glaube, das alles ist doch keine so gute Idee …«
    Kaum war der Satz ausgesprochen, hatte sie auch schon gewusst, dass es die völlig falschen Worte gewesen waren. Mit einem Eimer Wasser über den Kopf hätte sie die Stimmung nicht gründlicher verderben können.
    Er starrte sie mit verwundetem Blick an. »Was? Ich meine … Entschuldige … Ich dachte, du wolltest … wolltest mich … oh Gott …«
    »Wollte ich. Will ich …«, hatte Mitzi gemurmelt. »Es ist nur – na ja, aber eben nicht so …«

    »Ich hatte auch nicht vorgehabt, die Nacht auf dem Fußboden zu verbringen. Aber ich schätze, das ist es nicht, was du meinst?«
    Mitzi hatte unglücklich zugesehen, wie er sich ärgerlich sein Hemd geangelt hatte.
    »Nicht direkt. Hör mal, Joel -«
    »Nein.« Seine Stimme hatte kalt geklungen. »Du brauchst es nicht auszusprechen. Tut mir leid. Ich dachte, du empfindest wie ich. Auf gar keinen Fall will ich mich dir aufzwingen.«
    »So war es doch gar nicht gemeint. Natürlich nicht. Ach Gott. Lass mich es dir erklären. Oder es zumindest versuchen …« Sie zog ihre weinrote Bluse an. Die Knöpfe
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