Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
unsere Nachricht nicht abgehört«, sagte Lance unbekümmert und führte Jennifer in die Küche. »Ach, hier hat sich ja nicht viel geändert, nicht wahr? Immer noch dieselbe Unordnung wie früher.«
    Jennifer starrte auf das Durcheinander, zog sich mit spitzen Fingern einen Stuhl heran und untersuchte ihn auf Schmutz, ehe sie sich hinsetzte. Richard und Judy machten augenblicklich synchron den Katzenbuckel mit gebauschtem Schwanz und fauchten sie an, während sie durch die Überreste der Tütensuppen und Brotkrusten den Rückzug antraten.
    »Ich habe gesagt, es passt gerade nicht«, krächzte Mitzi, schälte sich von der Wand und starrte Lance und Jennifer giftig an. »Wie ihr selbst seht. Ich bin nicht in der Verfassung, Besuch zu empfangen, und außerdem -«
    »Ach, wir bleiben nicht lang.« Jennifers makellos manikürte, perlmuttglänzende Fingernägel scharrten auf der Tischplatte Krümel zu Häufchen. »Wir fahren für ein paar Tage nach London. Dort wohnen wir im Savoy, und Lance spendiert mir einen Einkaufsbummel auf der Bond Street. Als Geburtstagsgeschenk.«
    Mitzi sagte gar nichts. Ihr hatte Lance einen Blumenstrauß von der Tankstelle und ein paar Drinks im Faery Glen spendiert – sofern er überhaupt an ihren Geburtstag gedacht hatte.
    »Ich hatte vorgeschlagen, bei dir vorbeizuschauen«, sagte Lance, »weil Jennifer sich ihr Outfit für die Hochzeit kaufen wird – Designersachen natürlich – und vermeiden möchte, dass es sich mit deinem beißt.«

    »Wie überaus rücksichtsvoll.«
    »Also«, Jennifer wandte Mitzi ihr makelloses Pfirsichgesicht zu. »Welche Farbe wirst du tragen?«
    »Grün.«
    »Grün! Grün? Du kannst doch nicht Grün tragen! Das bringt doch Unglück!«
    »Aber nur, wenn man die Braut ist.« Mitzi versuchte, ihr Haar in Ordnung zu bringen und ihre Wimpern zu entklumpen. »Und ich mag Grün.«
    »Meine Güte«, sagte Jennifer mit der Andeutung eines Lächelns in den Winkeln ihrer wulstigen Lippen. »Wie ausgesprochen nostalgisch. Da wird es also keine Probleme mit sich beißenden Farben geben. Und wie ist es mit den Hüten? Hast du dir einen machen lassen?«
    »Ich trage keinen Hut. Niemand trägt einen Hut. Diese Sorte Hochzeit wird das nicht. Die Feier ist ganz klein und ungezwungen.«
    »Du kannst doch zu einer Hochzeit nicht ohne Hut erscheinen!« Jennifer machte ein Gesicht, als hätte Mitzi vorgeschlagen, die ganze Kirchengemeinde solle nackt antanzen. »Ich kaufe meinen Hut bei Philip Treacy.«
    »Hervorragende Wahl.« Die Küchentür öffnete sich erneut, und wie in einem wirklich ganz schlimmen Traum erschien nun auch noch Tarnia. »Meine Hüte sind natürlich alle vom guten Jasper, aber Philip ist wirklich auch ein Goldstück.«
    »Was zum Teufel willst du denn hier?«, knurrte Mitzi, als Tarnia und Jennifer quer über den vollgestellten Tisch Luftküsschen austauschten. »Du hast mich seit 1985 nicht mehr besucht!«
    Tarnia, die ebenfalls glänzend und vollendet gepflegt aussah,
in babyrosa Lederjeans, einer schwarzen Bikerjacke und Stiefeln, das kurze schwarze Haar geschmacklos mit pinkfarbenen Spitzen gefrostet, verengte die Augen zu Schlitzen. »Um Himmels willen, Mitzi. Ich wusste ja nicht, dass du krank bist. Du siehst um Jahre gealtert aus.«
    »Ich bin nicht krank. Mir geht es gut. Ich bin bloß nicht passend gekleidet, um ein offenes Haus zu führen.«
    »Am Mittag?« Lance lachte. »Du lässt dich wohl wirklich gehen. Nein, okay, wir lassen dich jetzt allein, damit du dich in Ordnung bringen kannst. Das wird wohl den Rest des Tages in Anspruch nehmen … Egal, wir wollen zum Abendessen im Savoy nicht zu spät kommen. Und immerhin hat Jennifer nun freie Hand auf der Bond Street – niemand sonst wird Grün tragen.«
    »Grün?«, kreischte Tarnia. »Du kannst bei einer Hochzeit doch nicht Grün tragen, Mitzi! Das bringt Unglück!«
    »Anscheinend nur, wenn man die Braut ist.« Jennifer stand auf und inspizierte das helle Wildleder auf Krümel oder Katzenhaare. Sie hatte jede Menge von beidem am Hintern, aber das konnte sie nicht sehen. »Wenn wir aus London zurück sind, Tarnia, werde ich dich wegen der Cocktailparty bei den Bancroft-Hulmes mal anrufen, ja?«
    Tarnia nickte, und nach einer weiteren Runde Luftküsschen entschwanden Lance und Jennifer.
    »Sieh mich nicht so an«, sagte Tarnia. »Ich weiß, ich komme wahrscheinlich ein bisschen unerwartet, aber ich habe gerade ein paar Sachen im Wohlfahrtsladen abgeladen und dachte mir, wenn ich schon in der Nähe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher