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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber
Autoren: Christina Jones
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Spaziergänge und so. Die Miete ist sicher auch bezahlbar, denn es gehört dem Pfarrer, und er vermietet es immer an Leute, die es gut brauchen können – so wie wir. Amy und Frank Worthy haben zuletzt darin
gewohnt – vor dem Skandal. Ich wusste noch gar nicht, dass sie endgültig ausgezogen sind.«
    »Was für ein Skandal?«
    »Die Geschichte von dem Skandal willst du doch gar nicht wirklich hören, oder? Tja, scheinbar doch. Also, Amy und Frank sahen aus wie Mr und Mrs Mittelengland. Rentner. Rotarier. Daily Mail- und Telegraph- Leser. Stützen der Kirchengemeinde. Vornehm und verarmt. Genau richtig für gute Zwecke und des Pfarrers Heckenkirschen-Haus. Aber leider, leider haben sie jede Minute ihrer freien Zeit damit verbracht, Videos für anspruchsvolle Herren zu produzieren.«
    »Sie haben Pornofilme gedreht?« Shay lachte. »In diesem niedlichen kleinen Cottage?«
    »Nein, nicht dort. Irgendwo in der Nähe von Epping Forest – im Heckenkirschen-Haus haben sie ein lupenrein achtbares Leben geführt. Aber als ihnen der Prozess gemacht und in den Nachrichten über sie berichtet wurde, musste der Pfarrer ihnen natürlich kündigen.«
    »Oh ja, natürlich.« Shay lachte wieder. »Das ist schon ein origineller Ort hier. Aber warum hat der Pfarrer Grundbesitz? Ich dachte, Kirchenleute sollen alle weltlichen Güter aufgeben, wenn sie den Habit nehmen. Hat er ein großes Vermögen?«
    »Nur dieses Cottage und seine Harley Davidson. Er sagt, das sei seine Altersvorsorge. Ach, aber wäre es nicht genial, wenn wir dort wohnen könnten?«
    Sie sahen einander erneut an und seufzten. Es wäre himmlisch. Aber daran war gar nicht zu denken, wegen Lav und Lob.
    »Vergiss es«, sagte Lulu. »Ich weiß, es kommt nicht infrage. Außerdem haben wir sowieso andere Sorgen.«

    »Meinst du deine Mutter?«
    »Hm. Sie ist so unglücklich. Ich hasse es, sie so leiden zu sehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, was da schiefgegangen ist. Dieser Apfelzauber sollte eigentlich unfehlbar sein.«
    »Süße, vielleicht war er zu Zeiten deiner Urgroßmutter unfehlbar, aber heute nicht mehr.«
    »Sei nicht albern. Magie ist zeitlos.«
    »Wie auch immer. Aber trotzdem, an diesem Abend in Lorenzos Restaurant sahen sie doch wirklich glücklich aus – da muss etwas Einschneidendes passiert sein, um die Situation so radikal zu ändern. Spricht sie immer noch nicht darüber?«
    »Keiner von beiden«, sagte Lu kläglich, während sie über die Wiese in Richtung Gemeindesaal stapften. »Doll und ich hatten gehofft, sie kämen bei der Hochzeit zusammen und würden dann wenigstens wieder miteinander reden, aber Joel sagt, er geht nicht hin. Mist! Schau dir die Schlange an! Ach, super – Doll und Brett stehen ziemlich weit vorne. Da können wir uns mit reinquetschen.«
     
    Im Inneren des Gemeindesaals bekamen die Hair -Darsteller allmählich Lampenfieber. Der Filzhutmann sauste hinter der Bühne herum, bellte letzte Anweisungen, erschreckte alle zu Tode und war überall im Weg. Mitzi, die aus dem Fenster die ungeheure Warteschlange erspäht hatte, war alles egal.
    Dieses anhaltende Gefühl völliger Teilnahmslosigkeit war äußerst befremdlich.
    »Also!«, blaffte der Filzhutmann hinter ihr. »Dann lass uns mal die Türen aufmachen. Bist du sicher, dass du mit dem Einlass klarkommst, Mitzi? Du siehst aus wie frisch vom Lastwagen überfahren.«

    »Vielen Dank auch. Mir geht’s bestens.«
    »Und die Erfrischungen in der Pause? Kriegst du die auch geregelt?«
    Mitzi nickte. Im Hinblick auf das Pausenbüfett hatten sie eine Art gemeinschaftliches Abkommen getroffen, dass alle Fitten Fünfziger etwas mitbringen würden. Bedauerlicherweise, weil sich niemand darum gekümmert hatte, eine Liste zu schreiben, hatten sie jetzt viel zu viele belegte Brötchen und zu wenig Kuchen. Lavender und Lobelia hatten Sardinen- und Senf-Sandwiches beigesteuert. Mitzi hatte halbherzig ein paar Häppchen nach Grannys Rezeptbuch gemacht. Nichts allzu Brisantes natürlich, nur ein paar ihrer erprobten und bewährten Sachen.
    Sie eilte zwischen den vielen, vielen Reihen leerer Stühle hindurch und schaltete die Beleuchtung des Zuschauerraums ein. Der Schmerz unter ihrem Brustbein war allgegenwärtig, und ihr Kopf fühlte sich an wie mit Watte ausgestopft. Joel fehlte ihr so schrecklich. Außerdem hatten sie sich so sehr auf diesen Nachmittag gefreut. Joel würde nun aber nicht kommen, natürlich nicht. Und zur Hochzeit auch nicht. Er hatte Doll bereits erklärt, er habe
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