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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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träume tugendhafte Dinge von unserem neuen Nachbarn.«
    Allein im Schein des Kaminfeuers, tauschte Mitzi ABBA gegen die Rolling Stones aus und trällerte mit, während Mick und seine Jungs ihren »19th Nervous Breakdown« besangen. Richard und Judy räkelten sich vor dem Feuer, und Mitzi legte sich zu ihnen auf den Teppich. Es war ein wunderbarer Abend gewesen, wenn auch ein sehr, sehr merkwürdiger – zuerst Shays Auftauchen und dann Bretts völlig untypisches Verhalten. Und beides so kurz, nachdem sie ihre Wünsche ausgesprochen hatten. Natürlich war das reiner Zufall, sonst nichts. Trotzdem war es komisch, und vielleicht, vielleicht steckte ja doch etwas hinter dieser Kräuterküche.
    Im Lauf des Wochenendes würde sie sämtliche Leute anrufen, die sich auf ihren Fitte-Fünfziger-Aushang hin gemeldet hatten, und ein Treffen im Gemeindesaal ansetzen. Wenn sie den Gemeindesaal mieten wollte, hieß das natürlich, dass sie sich mit Tarnia Snepps anlegen musste, was garantiert zum gewohnten Zweikampf darüber ausarten würde, wer das Sagen hatte. Falls Tarnia der Ansicht war, der Fitte-Fünfziger-Club könnte ihr Image verbessern, würde sie sich garantiert in den Vordergrund drängen. Wie üblich.

    Mitzi klopfte im Takt zur Musik mit den Fingern, als Mick und seine Jungs zu »It’s All Over Now« übergingen. Vielleicht sollte sie Granny Westwards Kochbuch mal genauer studieren. Womöglich fand sie ja ein Rezept, das ihr half, die Botox-Queen von Hazy Hassocks auszumanövrieren. Gesteigertes Selbstbewusstsein oder etwas in der Richtung. Ginseng im Gewürzkuchen oder Kümmel in den Karamellkeksen.
    Das Telefon klingelte. Stöhnend sah Mitzi auf die Uhr. Schon nach Mitternacht. Wahrscheinlich falsch verbunden. Irgendein Betrunkener, der ein Taxi brauchte oder Döner bestellen wollte. Ohne extra aufzustehen, rollte sie sich zum Apparat hinüber.
    »Hallo? Oh, Lance, langsam werden die nächtlichen Anrufe zur Gewohnheit, stimmt’s? Was ist denn los? Hört Jennifer am zweiten Anschluss mit? Wo ist sie? Was macht sie? Nein, ich lache nicht … ganz ehrlich. Aber das kommt davon, wenn man eine Frau aus dem feinen Chigwell heiratet. Französische Maniküre und Wochenenden zur Gesichtsentschlackung … Hmmm … Was? Nein, ich schwöre, ich lache nicht. Was? Ach, sei doch nicht albern, Lance – natürlich nicht! Morgen? Nein, ich glaube nicht – ehrlich. Ich habe wirklich viel zu tun. Ruf mich unter der Woche an, okay? Tut mir leid – gute Nacht.«
    Ärgerlich drückte sie die Auflegetaste und rammte das Telefon unter die Kissen. Mick und Co. johlten unterdessen »Under My Thumb«.
    Mitzi schmiegte sich an Richard und Judy und seufzte schwer. Du liebe Zeit. Warum hatte Lance ausgerechnet an diesem Abend angerufen, um ihr zu sagen, wie sehr er sie immer noch brauchte und liebte?

6. Kapitel
    I ch weiß, es ist ein Klischee, aber ich hasse Montage wirklich aus tiefster Seele«, schimpfte Lulu, während sie in dem vollgestopften Schrank herumwühlte, um ihren zweiten Stiefel zu finden. »Aber wenn die Montage zum Wochenende gehören würden, würde ich wohl stattdessen Dienstage hassen …« Sie seufzte schwer. »Eigentlich bräuchte ich ein Leben ganz ohne Arbeit.«
    »Also ganz ähnlich wie das, das du jetzt führst«, lachte Mitzi.
    »Du bist unfair.« Lulu unterbrach ihre Stiefelsuche und warf ihrer Mutter einen schiefen Blick zu. »Du klingst genau wie der fiese Niall. Ich habe vielleicht keinen konventionellen Beruf, aber ich schufte richtig hart im Laden und bei der Spendenbeschaffung und in der Öffentlichkeitsarbeit und – ach, übrigens, ehe ich es vergesse: Doll hat mich gebeten, dich zu fragen, ob du dich mit Dad treffen willst, während sich Jennifer aufhübschen lässt. Denn falls ja, sei dir hiermit offiziell gesagt, dass wir nicht begeistert davon sind. So gern wir ihn auch haben, man kann ihm nicht trauen. Wenn du dich wieder mit ihm zusammentust -«
    »Natürlich nicht«, erklärte Mitzi. »Ich habe nicht mal vor, ihn zu treffen. Du weißt doch, wie dein Dad ist. Weil Jennifer nicht da war und ihn bemuttert hat, hat er sich eben einsam
gefühlt. Und sie hat sich nur übers Wochenende verschönern lassen. Heute ist sie wieder da.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung.« Lulu hatte ihre Suche wieder aufgenommen und brach sie nun mit einem Triumphschrei ab, als sie den Stiefel entdeckte und sich auf den Boden setzte, um ihn anzuziehen. Richard und Judy halfen beim Zuschnüren. »Jedenfalls war es schon ein

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